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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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merkte, dass Ian und Natalie Kabra zu nahe herantraten.
    »Haut ab«, befahl er. »Das hier ist Holt-Gebiet.«
    In einem fairen Kampf würde er beide Kabras erledigen können, das wusste Hamilton. Aber Kabras kämpften nie fair. Und sein Dad konnte ihm nicht zu Hilfe eilen. Eisenhower hatte sich frühmorgens auf eine geheime Mission an einem anderen Ort in Stratford begeben. Bevor er gegangen war, hatte er Hamilton noch seine keulengroße Hand auf die Schulter gelegt und gesagt: »Ich verlasse mich darauf, dass du hier alles regelst, mein Sohn.«
    Hieß das, er sollte Ian fertigmachen, bevor der noch einmal Luft holen konnte?
    Ian hob in einer Unschuldsgeste die Hand. Alles Täuschung natürlich.
    »Ich hab nur eine einfache Frage«, sagte Ian. »Ihr habt elf Zeichen gefunden, richtig?«
    Hamilton kniff die Augen zu und versuchte zu erahnen, was Ian vorhatte.
    »Warum sollte ich dir das sagen?«, entgegnete er. Sollte er jetzt zuschlagen?
    Mary-Todd stellte sich zu ihnen.
    »Schlägst du etwa einen Informationsaustausch vor?«, fragte sie Ian leise. »Eine kurzfristige Zusammenarbeit?«
    »Nein«, sagte Ian und wich zurück. Er zog seine Schwester mit sich. »Nein. So ist das nicht. Ich glaube nicht …«
    Hamilton sah seine Mutter erstaunt an. Informationsaustausch? Zusammenarbeit? Wie kam sie auf einmal auf so etwas?
    Mary-Todd beobachtete nervös die anderen Zeichenjagd-Teams. Sinead besprach sich an der hinteren Wand mit Alistair. Ian und Natalie schlichen sich an Jonah heran, wie zwei Schlangen an ihr Opfer.
    »Sollten wir uns vielleicht um die Sorgen machen, die nicht hier sind?«, murmelte Mary-Todd.
    »Wie?«, fragte Hamilton. »Es sind doch alle da, außer Dad. Und …«
    Amy und Dan. Und Isabel Kabra .
    Hamilton eilte den Kabra-Kids hinterher. Er packte Ian am Nacken, hob ihn hoch und drückte seinen Kopf an die Steinwand. Es tat unheimlich gut, endlich etwas zu tun.
    »Wo sind sie?«, fragte er. »Was hat eure bösartige Mutter mit Dan und Amy gemacht?«
    Natalie zupfte sinnloserweise an Hamiltons Arm.
    »Lass ihn los!«, jaulte sie. »Mum hat Dan und Amy nichts getan. Sie ist nicht mal hier!«
    »Stimmt«, entgegnete Hamilton. »Sie ist nicht hier, Dan und Amy sind nicht hier … passt doch. Alle wissen, was eure Mutter für ein Mensch ist. Sie wollte Amy an Haie verfüttern. Dan hat erzählt, sie hat giftige Spinnen und Schlangen über ihnen ausgeschüttet. Sie wollte die beiden lebendig verbrennen lassen. Und euch hat sie befohlen, die Höhle in die Luft zu jagen, in der Dan und Amy festsaßen. Was hat sie jetzt vor? Was macht sie mit meinem kleinen Kumpel und seiner Schwester Amy?«
    »Dhh drüb!«, keuchte Ian.
    »Da drüben!«, rief Natalie. »Amy und Dan sind eben in die Kirche gekommen!«
    Hamilton nahm an, dass es ein Trick war – wie wenn der Gegner einem sagt, ›Dein Schuh ist offen!‹, damit er ordentlich zuschlagen kann, wenn man blöd genug ist, auf seine Füße zu schauen. Aber Hamilton hatte keine Angst davor, dass Natalie Kabra zuschlug. Er sah sich um.
    Amy, Dan und ihr Au-Pair-Mädchen mit den wilden Haaren eilten durch den Seiteneingang. Ihre Gesichter waren gerötet, als wären sie ziemlich lange gerannt.
    Hamilton ließ Ian fallen, der hilflos alle viere von sich streckte.
    »Komme später darauf zurück«, erklärte Hamilton. Er wollte schon gehen, änderte dann aber seine Meinung und beugte sich noch einmal zu Ian herab, bis seine Nase nur noch Zentimeter von Ians entfernt war. Hamilton hoffte wirklich sehr, dass der englische Stinkkäse, den er zum Frühstück gehabt hatte, noch ordentlich zu riechen war. »Sag deiner Mami, sie soll lieber nicht noch mal probieren, Amy und Dan etwas anzutun, kapiert?«
    Ian zuckte zusammen.
    »Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass meine Mutter irgendwem etwas antut«, erklärte Natalie. Sie sah auf eine verschnörkelte Schmuckuhr an ihrem Handgelenk – genau so ein Teil, wie Madison und Reagan nie im Leben tragen würden. »Für Mum ist gesorgt. Solange wir die Zeichenjagd rechtzeitig beenden.« Sie sah erneut auf die Uhr, obwohl erst Sekunden vergangen sein konnten. »Wir müssen uns beeilen.«
    »Glaubst du … meinst du, Amy und Dan werden uns helfen herauszufinden, wonach wir hier suchen müssen?«, fragte Ian schwach.
    »Vielleicht. Wenn du nicht versucht hättest, sie zu töten«, entgegnete Hamilton.
    »Ja«, murmelte Ian verdrossen. »Hab ich mir fast gedacht.«
    Hamilton hätte nie vermutet, dass er einmal Mitleid mit einem

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