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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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eine wegwerfende Handbewegung. »Nervt mich nicht mit diesem Kleinkram. Ich will Ergebnisse sehen.« Und dann: »Jetzt bestellen wir erst mal.«
    Die Bedienung – sie hieß Maddie – kam auf die Terrasse getänzelt. Sie trug eine eng anliegende Hüfthose und ein Tank-Top, das eine Menge babyglatte Bauchhaut sehen ließ.
    »Das ist aber 'n cooles Nabelpiercing«, sagte der Sucher. Die Gier in seinen Augen strafte seinen Charme Lügen. Maddie sah ihn müde lächelnd an, ehe sie den dreien Kaffee nachschenkte. Dann zog sie ihren Notizblock aus der Tasche und nahm die Bestellung der Wahrheit auf: Rührei, Speck und ein frisch gebackenes Zimtbrötchen.
    Der Sucher und der Beobachter bestellten ebenfalls, aber im Gegensatz zur Wahrheit stocherten sie nur lustlos in ihrem Essen herum, als es serviert wurde. Sie unterhielten sich weiter in gedämpftem Ton.
    Erforschten die Sache aus allen Blickwinkeln.
    Prüften sie auf Herz und Nieren.
    Die Wahrheit starrte in den Nebel hinaus und lauschte aufmerksam, während der Plan nach und nach Gestalt annahm.
38
    Der Tag entfaltete sich wie ein großes goldgelbes Strandtuch. Es war jammerschade, dass Joe nicht hier war, um ihn mit mir zu genießen.
    Ich pfiff nach Martha, sie sprang in den Wagen, und zusammen fuhren wir in die Stadt zum Einkaufen. Wir sausten gerade den Cabrillo Highway entlang, als ich das Schild sah:
Bayside School, Amt für Jugendfürsorge, Staat Kalifornien
.
    Das große blaue Gebäude zu meiner Rechten war nicht zu übersehen. Einer spontanen Eingebung folgend lenkte ich den Wagen auf den Parkplatz.
    Ich blieb noch eine Weile sitzen und ließ den Blick über das Haus und den Pausenhof mit dem hohen Maschendrahtzaun schweifen. Dann schloss ich den Wagen ab und ging über den Kiesweg auf die schwere Eingangstür aus Eichenholz zu.
    Eine extrem übergewichtige schwarze Frau von schätzungsweise Mitte dreißig öffnete auf mein Klingeln die Tür.
    »Hallo«, sagte ich. »Ich möchte zu Dr. Brown.«
    »Kommen Sie rein. Sie ist im Lehrerzimmer. Ich heiße Maya Abboud; ich bin eine der Lehrerinnen hier.«
    »Was ist das hier für eine Schule?«, fragte ich, während ich ihr durch dunkle, enge Flure und zwei Treppen hinauf folgte.
    »Der Staat bringt hier vorwiegend junge Ausreißer unter. Diese Kinder haben alle noch einmal Glück gehabt.«
    Wir kamen an kleinen Klassenzimmern vorbei, an einem Fernsehraum, und wir sahen Dutzende von Kindern, von ganz kleinen bis hin zu Teenagern. Es war ein großer Unterschied zu
Oliver Twist
, aber der Gedanke, dass alle diese Kinder kein richtiges Zuhause hatten, war dennoch traurig und bedrückend.
    Ms. Abboud brachte mich zur Tür eines großen, hellen Zimmers mit vielen Fenstern, und dort entdeckte ich Carolee Brown. Sie sprang gleich auf und kam auf mich zu.
    »Lindsay. Wie schön, Sie zu sehen!«
    »Ich war gerade zufällig in der Nähe und, na ja, ich wollte mich entschuldigen, weil ich gestern so kurz angebunden war.«
    »Ach, nun hören Sie doch auf. Ich habe Sie schließlich überfallen, und Sie hatten doch keinen Schimmer, wer ich bin. Schön, dass Sie hier sind. Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen.«
    Ich sagte Carolee, dass ich nicht lange bleiben könne, doch sie versicherte mir, es würde nur ein paar Minuten dauern.
    Ich folgte ihr nach draußen auf den Pausenhof, wo wir auf ein hübsches, dunkelhaariges Mädchen von zirka acht Jahren zugingen, das an einem Tisch im Schatten eines Baumes saß und mit seinen Power Rangers spielte.
    »Das ist meine Tochter Allison«, sagte Carolee. »Ali, das ist Lindsay, die Tante von Brigid und Meredith. Sie ist Lieutenant bei der
Polizei

    Die Augen des kleinen Mädchens leuchteten, als sie sich zu mir umdrehte.
    »Ich weiß genau, wer Sie sind. Sie passen auf Penelope auf.«
    »Genau, das tu ich, Ali; aber nur für ein paar Wochen.«
    »Penelope ist richtig cool, nicht wahr? Sie kann Gedanken lesen.«
    Das kleine Mädchen plapperte weiter über seine borstige Freundin, während sie und ihre Mama mich zum Parkplatz begleiteten.
    »Ich finde es
echt
cool, dass Sie Polizistin sind«, sagte Allison und packte meine Hand.
    »Wirklich?«
    »Ja, klar. Weil das heißt, dass Sie gut Sachen in Ordnung bringen können.«
    Ich fragte mich noch, was das kleine Mädchen damit wohl meinte, als sie plötzlich aufgeregt meine Finger drückte und gleich darauf zu meinem Wagen rannte. Martha wedelte mit dem Schwanz und bellte so lange, bis ich sie rausließ. Dann scharwenzelte sie um Allison

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