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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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Queens aufgewachsen.«
    »Auch in Queens gibt es Gärten, Linds. Unser Schwein hieß Alphonse Pignole, und gefüttert haben wir es mit Pasta und mit kurz angebratenen Endivien mit einem Schuss Cinzano. Das war sein Leibgericht.«
    »Das erfindest du doch jetzt!«
    »Nein.«
    »Was ist aus ihm geworden?«
    »Wir haben ihn bei einem unserer berühmten Molinari-Familiengrillfeste verspeist. Mit Apfelmus.«
    Joe bemerkte meinen ungläubigen Blick.
    »Okay, das war jetzt gelogen. Als ich aufs College ging, hat Al ein wunderschönes neues Heim auf dem Land in Upstate New York bekommen. Jetzt zeig ich dir mal was.«
    Er griff nach einem Rechen, der am Zaun lehnte, und als Penelope das sah, begann sie zu grunzen und zu schnauben.
    Joe grunzte und schnaubte zurück.
    »Schweinelatein«, erklärte er und grinste mich über die Schulter an.
    Er beugte sich mit dem Rechen über den Zaun und kratzte Penelope den Rücken. Sie ging in die Knie, wälzte sich mit einem wohligen Stöhnen auf den Rücken und streckte die Beine in die Luft.
    »Du scheinst ja einen unbegrenzten Vorrat an verborgenen Talenten zu haben«, sagte ich. »Übrigens, ich glaube, du hast drei Wünsche frei.«
36
    Die Strahlen der untergehenden Sonne malten orangefarbene Streifen an den Himmel, als Joe und ich mit Martha auf der Terrasse zu Abend aßen und auf die Bucht hinausblickten. Ich hatte zum Hähnchen eine Barbecue-Sauce nach dem Rezept meiner Mutter gemacht, und hinterher verspeisten wir jeder einen großen Becher Cherry-Garcia- und Chunky-Monkey-Eis.
    Stundenlang saßen wir einfach nur eng aneinander geschmiegt da, lauschten den Grillen und der Musik aus dem Radio und schauten in die Kerzenflammen, die in der leichten, warmen Brise einen Mambo tanzten.
    Später schliefen wir zusammen ein, wachten wieder auf, tasteten im Dunkeln nach dem anderen, lachten zusammen und liebten uns. Wir aßen Chocolate Chip Cookies, erzählten uns unsere Träume und schliefen mit verschlungenen Armen und Beinen erneut ein.
    Als der Morgen dämmerte, holte Joes Handy uns mit einem Schlag wieder zurück in die kalte Wirklichkeit. »Ja, Sir, alles klar«, sagte Joe und klappte das Telefon zu.
    Er breitete die Arme aus und drückte mich an sich. Ich streckte mich und küsste seinen Hals.
    »Also, sag schon, wann wirst du abgeholt?«
    »In ein paar Minuten.«
    Joe hatte nicht übertrieben. Mir blieben noch etwa hundertzwanzig Sekunden, um zuzusehen, wie er sich in dem dunklen Zimmer anzog. Ein einsamer Lichtstrahl schlüpfte unter dem Rollo hindurch und ließ mich seinen traurigen Gesichtsausdruck erkennen, als er von mir Abschied nahm.
    »Bleib nur liegen«, sagte Joe, als ich die Decke zurückschlagen wollte, und zog sie mir bis unters Kinn. Dann küsste er mich ungefähr elfmal – auf die Lippen, die Wangen, die Augen.
    »Übrigens, meine drei Wünsche sind erfüllt worden.«
    »Was hast du dir denn gewünscht?«
    »Darf ich nicht verraten – aber einer war ein Becher Cherry-Garcia-Eis.«
    Ich lachte und küsste ihn wieder.
    »Ich lieb dich, Lindsay.«
    »Lieb dich auch, Joe.«
    »Ich ruf dich an.«
    Ich fragte nicht, wann.
37
    Die drei trafen sich am frühen Morgen desselben Tages im Coffee Bean. Sie machten es sich auf der Steinterrasse in Liegestühlen bequem. Eine Nebelwand versperrte ihnen den Blick auf die Bucht. Sie waren allein dort draußen, und sie unterhielten sich angeregt – über Mord.
    Die »Wahrheit«, bekleidet mit einer schwarzen Lederjacke und Bluejeans, drehte sich zu den anderen um und sagte: »Okay, lass es mich noch mal hören.«
    Der Beobachter las eifrig aus seinem Notizbuch vor, listete die Zeiten auf, die Gewohnheiten, seine Schlussfolgerungen über die O'Malleys.
    Der Sucher brauchte diese Informationen nicht. Die Familie war seine Entdeckung, und er war froh, dass die Nachforschungen des Beobachters seine instinktiven Vermutungen bestätigt hatten. Er begann den alten Bluesklassiker »Cross-roads« zu pfeifen – bis die Wahrheit ihm einen bösen Blick zuwarf.
    Die Wahrheit war nicht sehr kräftig gebaut, strahlte aber eine enorme Autorität aus.
    »Deine Argumente sind gut«, sagte die Wahrheit, »aber ich bin noch nicht überzeugt.«
    Der Beobachter wurde unruhig. Er zupfte am Halsausschnitt seines Pullovers, sortierte mit fahrigen Bewegungen die Fotos. Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Nahaufnahmen, kreiste Einzelheiten mit seinem Filzstift ein.
    »Es ist ein guter Anfang«, kam der Sucher dem Beobachter zu Hilfe.
    Die Wahrheit machte

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