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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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unten in der Arbeitsgrube.
    Keith schlüpfte unter dem Wagen hervor, ein strahlendes Lächeln auf seinem ölverschmierten Gesicht.
    »Nicht wahr?« Er stieg aus der Grube, wischte sich die Hände mit einem Lappen ab und drehte die Musik leiser. »Also, Lindsay, was gibt's? Haben Sie Probleme mit dem Bonneville?«
    »Nicht die Spur. Ich hab die Lichtmaschine und die Zündkerzen ausgewechselt. Jetzt schnurrt der Motor wie der Bursche da drüben.«
    »Das ist Hairball«, stellte Keith die Katze vor und kraulte sie unterm Kinn. »Mein Kampfkater. Ist vor Jahren im Vergaser von 'nem Pick-up hier angereist.«
    »Autsch!«
    »Die ganze Strecke von Encino bis hierher. Hat sich ordentlich die Pfoten verbrannt, aber jetzt ist er wieder so gut wie neu, nicht wahr, Alter?«
    Keith fragte, ob ich tanken müsse, und ich bejahte. Zusammen traten wir hinaus ins weiche Licht der Nachmittagssonne.
    »Ich hab Sie gestern Abend im Fernsehen gesehen«, erzählte mir Keith, während das Superbenzin in den geräumigen Tank des Explorer gluckerte.
    »Das glaub ich nicht.«
    »Doch, wirklich. Ihre Anwältin war in den Nachrichten, und dazu haben sie ein Bild von Ihnen in Uniform gezeigt«, sagte er und sah mich grinsend an. »Sie sind ja wirklich 'n Cop.«
    »Haben Sie mir etwa nicht geglaubt?«
    Der junge Mann zuckte charmant mit den Achseln. »Ich habe Ihnen schon geglaubt. Aber es wäre so oder so okay gewesen, Lindsay. Entweder Sie sind wirklich Polizistin, oder Sie haben einfach eine geniale Anmache drauf.«
    Ich musste laut losprusten, und auch Keith hatte Lachfalten um die Augen. Nach einer Weile erzählte ich ihm von dem Cabot-Fall – nur in groben Zügen natürlich; meinen ganzen Stress und die blutigen Details ließ ich aus. Keith zeigte Verständnis, und er war als Gesprächspartner um Längen angenehmer als Chief Stark. Ja, ich genoss sogar sein offensichtliches Interesse an mir! Ich sage nur: Brad Pitt!
    Er öffnete die Motorhaube des Explorer, zog den Ölmess-stab heraus und sah mich mit seinen strahlend blauen Augen unverwandt an. Ich erwiderte den Blick lange genug, um zu entdecken, dass seine Iris marineblaue Ränder hatten und von bräunlichen Pünktchen durchsetzt waren, die wie Goldstaub aussahen.
    »Sie brauchen Öl«, hörte ich ihn sagen. Ich spürte, wie ich rot anlief.
    »Ja. Okay.«
    Keith zapfte eine Dose Castrol an und goss das Öl in den Einfüllstutzen. Dabei steckte er die freie Hand in die Gesäßtasche seiner Jeans und nahm eine betont lässige Pose ein.
    »Also, nur um meine Neugier zu befriedigen«, sagte er, »erzählen Sie mir doch ein bisschen von Ihrem Freund.«
60
    Was immer es war, was da zwischen uns ablief, ich riss mich mit einem Ruck davon los und erzählte Keith von Joe: Was für ein toller Typ er war, wie witzig, wie nett, wie klug. »Er arbeitet in DC. Ministerium für Innere Sicherheit.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Keith.
    Ich sah, wie er schluckte, bevor er fragte: »Lieben Sie ihn?«
    Ich nickte und stellte mir dabei Joes Gesicht vor, und ich dachte daran, wie sehr er mir fehlte.
    »Ein Glückspilz, dieser Manicotti.«
    »Molinari«, korrigierte ich grinsend.
    »Ein Glückspilz, ganz egal, wie er heißt«, meinte Keith und schlug die Haube zu. In diesem Moment bog eine schwarze Limousine mit Mietwagenkennzeichen in die Tankstelle ein.
    »Mist«, brummte Keith. »Da kommt Mr. Porsche, und sein Auto ist noch nicht fertig.«
    Während ich Keith meine Kreditkarte reichte, sah ich aus dem Augenwinkel »Mr. Porsche« aus seinem Mietwagen steigen.
    »He, Keith«, rief er. »Wie weit bist du, alter Knabe?«
    Moment mal.
Den kannte ich doch
. Bei Tageslicht sah er älter aus, aber es war eindeutig der unausstehliche Typ, der mich und Carolee im Cormorant angebaggert hatte. Dennis Agnew.
    »Gib mir noch fünf Minuten«, rief Keith zurück.
    Bevor ich ihn nach diesem Widerling fragen konnte, war Keith schon auf dem Weg zum Büro, und Agnew kam schnurstracks auf mich zu. Als er bis auf Spuckweite herangekommen war, blieb er stehen, lehnte sich mit der flachen Hand auf die Motorhaube meines Wagens und schoss einen Blick auf mich ab, der mich genau zwischen den Augen traf.
    Dem Blick ließ er ein gedehntes, anzügliches Lächeln folgen. »Na, wir mischen uns wohl gerne unters gemeine Volk, wie, Officer? Oder stehen Sie lediglich auf Frischfleisch?« Ich bastelte noch an einer passenden Retourkutsche, als Keith von hinten auf uns zukam.
    »Du nennst mich Frischfleisch?«, fragte er Agnew und baute

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