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Die 4 Frau

Titel: Die 4 Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Andrew Gross
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Dielen vor der Zimmertür und malte mir aus, wie die Tür eingetreten wurde und ich dem Eindringling das Stuhlbein über den Schädel zog. Ich konnte nur hoffen, dass es mir gelingen würde, ihn mit dem ersten Schlag außer Gefecht zu setzen.
    Aber als ich dann an der blinkenden Uhr am Videorekorder sah, wie Minute um Minute verstrich, und die Stille sich länger und länger dehnte, ebbte mein Adrenalinschub allmählich ab.
    Und dann hielt ich es nicht länger aus.
    Ich richtete mich auf, lauschte an der Tür, und da ich nichts hörte, schloss ich auf und schlich mich den langen Flur entlang, wobei ich Türeingänge und Wände als Deckung benutzte.
    Im Wohnzimmer angelangt, schnappte ich sofort nach meiner Tasche, die auf dem Sofa stand.
    Ich griff hinein und bekam meine Waffe zu fassen.
    Gott sei Dank
.
    Während ich die Notrufnummer wählte, spähte ich durch die Schlitze der Jalousie nach draußen. Die Straße schien menschenleer, doch auf dem Rasen vor dem Haus glaubte ich etwas blitzen zu sehen. Was war das?
    Ich nannte meinen Namen, Dienstgrad und Dienstnummer und meldete, dass in der Sea View Avenue Nr. 265 Schüsse gefallen waren.
    »Gibt es Verletzte?«
    »Nein, mir ist nichts passiert, aber Sie sollten Chief Stark informieren.«
    »Ist schon passiert, Lieutenant. Die Kavallerie ist auf dem Weg zu Ihnen.«
111
    Ich hörte die Sirenen und sah flackerndes Blaulicht, das sich der Sea View Avenue näherte. Als der erste Streifenwagen eintraf, machte ich die Haustür auf, und sofort schoss Martha an mir vorbei nach draußen. Sie lief auf den schlangenförmigen Gegenstand zu, der dort im Mondschein lag.
    Und schnupperte daran.
    »Martha, was hast du gefunden? Was ist es, Mädchen?«
    Ich kauerte neben Martha im Gras, als Chief Peter Stark aus seinem Wagen stieg. Er kam mit gezückter Taschenlampe auf mich zu und kniete sich neben mich.
    »Alles okay?«
    »Ja. Mir fehlt nichts.«
    »Ist dieses Ding das, wofür ich es halte?«, fragte er.
    Was da vor uns lag, war ein Herrengürtel. Ungefähr neunzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, mit einer rechteckigen mattsilbernen Schnalle. Ein ganz gewöhnlicher Gürtel; wahrscheinlich hatte jeder zweite Einwohner Kaliforniens so einen irgendwo im Kleiderschrank.
    Nur dass an den Metallteilen dieses Gürtels rötlich braune Flecken zu erkennen waren.
    »Wäre es nicht fantastisch«, sagte ich, den Schrecken der letzten Minuten bewusst verdrängend – die Tatsache, dass diese Schüsse hundertprozentig mir gegolten hatten –, »wäre es nicht wirklich ein
Ding
«, sagte ich zu Chief Stark, »wenn dieser Gürtel sich als Beweisstück entpuppen würde?«
112
    Drei Streifenwagen hielten inzwischen am Straßenrand. Funkgeräte knackten und rauschten, während überall entlang der Sea View Avenue in den Häusern die Lichter angingen und die Bewohner in Pyjamas und Bademänteln, in T-Shirts und Shorts vor die Tür traten, die Haare wirr vom Kopf abstehend, Angst in den vom Schlaf verknitterten Gesichtern.
    Cats Garten war von Scheinwerfern hell erleuchtet, und einer nach dem anderen stiegen die Cops aus ihren Wagen, sprachen sich kurz mit Stark ab und verteilten sich auf dem Gelände. Ein paar Uniformierte begannen Patronenhülsen einzusammeln, und zwei Detectives machten sich an die Befragung der Nachbarn.
    Ich ging mit Stark ins Haus, wo wir gemeinsam die zerbrochenen Fenster in Augenschein nahmen, die zertrümmerten Möbel und das von Kugeln durchsiebte Kopfbrett des Bettes in »meinem« Schlafzimmer.
    »Irgendeine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«, fragte Stark mich.
    »Keinen Schimmer«, antwortete ich. »Mein Wagen steht in der Einfahrt, wo ihn jeder sehen kann, aber ich habe niemandem erzählt, dass ich in der Stadt bin.«
    »Und warum
sind
Sie hier, Lieutenant?«
    Ich überlegte gerade, wie ich diese Frage am besten beantworten sollte, als ich hörte, wie Allison und Carolee meinen Namen riefen. Ein junger Polizist mit roten, abstehenden Ohren erschien in der Tür und meldete Stark, dass ich Besuch hätte.
    »Sie können hier nicht reinkommen«, fuhr ihn Stark an. »Mann, hat denn noch niemand die Straße abgesperrt?«
    Die Röte breitete sich über das ganze Gesicht des Cops aus, während er verlegen den Kopf schüttelte.
    »Und warum nicht, wenn ich fragen darf? Regel Nummer eins:
Tatort sichern
. Los, Ausführung!«
    Ich folgte dem Streifenpolizisten bis zur Haustür, wo Carolee und Allison warteten und mich mit einer herzlichen zweistöckigen Umarmung

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