Die 4 Kraefte der Selbstheilung
schämt, gehen verloren, Familienstreitigkeiten können sich verschärfen und unter Umständen eskalieren. Die Folge sind häufig Depressionen. Für Arbeitslose liegt das Risiko, an einer Depression zu erkranken laut einer DGB-Studie aus dem Jahr 2010 doppelt so hoch wie für Menschen, die einen Arbeitsplatz haben.
Verschiedene Stresstypen
Der eine blüht bei einem vollen Terminkalender regelrecht auf, der andere schafft es beim bloßen Gedanken daran morgens kaum aus den Federn.
Dem einen macht es große Freude, ein Fest mit 68 Familienangehörigen zu Opas Siebzigstem zu organisieren, der andere klappt unter dieser Belastung zusammen. Der eine kommt prima mit sechs Stunden Schlaf aus und bringt Topleistungen, während der andere auf dem Zahnfleisch daherkommt, weil ihm zwei Stunden Nachtruhe fehlen. Jeder Mensch reagiert auf Stresssituationen unterschiedlich – Stressforscher sprechen in diesem Zusammenhang von Stresstypen. Wir haben sechs Stresstypen definiert. Die meisten Menschen entsprechen nicht haargenau einem einzelnen Stresstyp, sondern besitzen Eigenschaften von verschiedenen Typen. Es gibt dabei fließende Übergänge, aber auch Typen, die sich im Laufe ihres Lebens ändern. Trotzdem können Sie vermutlich spontan feststellen, in welchem Stresstyp Sie sich am ehesten wiederfinden.
Der Einzelkämpfer
Einzelkämpfertypen findet man unter Topmanagern, Trainern von Spitzenclubs und Politikern.
Sie scheinen ständig unter Strom zu stehen, sind extrem ehrgeizig, bisweilen aufbrausend und ungeduldig, wenn ihre Vorgaben nicht erfüllt werden oder sie am Ticketschalter am Flughafen warten müssen. Ein Einzelkämpfer hat es immer eilig, er ist getrieben, spricht laut und vernehmlich, beansprucht viel Raum und neigt dementsprechend zu großen Gesten. Für ausgiebige, genussvolle Mahlzeiten hat er keine Zeit. Er ist ein absoluter Schnellesser und isst im Grunde nur, um seine Energiedepots wieder aufzufüllen.
Einzelkämpfer verlassen sich immer nur auf sich selbst anstatt auf ein Team und können sich bis zur Erschöpfung, bis zum Burnout, verausgaben.
Einzelkämpfer müssen dabei immer das Gefühl haben, jede Situation unter Kontrolle oder im Griff zu haben. Sie mischen sich in alles ein und fühlen sich für alles und jeden verantwortlich. Sie suchen unentwegt nach Wachstum und Entwicklung, aber auch nach Wettbewerb. Einzelkämpfer sind sehr leistungs- und ergebnisorientiert, engagiert, überschätzen jedoch gelegentlich die eigenen Grenzen (und die anderer) und überfordern sich. Das Problem: Dieser Typ erlebt Stress, wenn er sich im Wettkampf nicht durchsetzt, aber auch bei Stillstand – sprich im Urlaub oder an freien Tagen. Dann können sich die angestauten Stresshormone nicht entladen. Deshalb lieben viele Einzelkämpfer als Erholungsmaßnahme Marathonläufe, Steilwandklettern, Skifahren oder Extremsport jeder Art. In der Regel ist der Einzelkämpfer beziehungsweise die Einzelkämpferin sehr erfolgreich, nur geht die Freude am Geleisteten und Erreichten immer schnell verloren.
Schnell muss ein neues Ziel her – noch höher, noch weiter.
INFO
WICHTIGE STRESSAUSLÖSER
Wissen Sie, was Sie aus dem Gleichgewicht bringt?
Oft hilft es schon, persönliche Stressoren zu entlarven. Folgende Ereignisse stufen Stressforscher als belastend ein:
Private Ebene
Trennung von einem Lebenspartner
Tod eines Lebenspartners oder engen Familienangehörigen
Heirat
Beziehungskonflikte
Geburt eines Kindes
Kinder verlassen das Elternhaus
Umzug
Schwangerschaft
schwere Krankheit oder Verletzung
Berufliche Ebene
Änderung des Einkommens und finanzielle Nöte
Unsicherheit, Wechsel oder Verlust des Arbeitsplatzes
Streit mit Vorgesetzten
Ärger mit Kollegen (Mobbing)
Nacht- oder Schichtarbeit; regelmäßiger Jetlag bei Vielfliegern
Zeitmangel/Termindruck, monotone Tätigkeiten
Überforderung
Unterforderung
Körperliche Ebene
Lärm, Hitze, Kälte
Licht während des Nachtschlafs
Reizüberflutung durch Medien
giftige Substanzen
Sehen Sie sich alle Stressfaktoren genau an, und notieren Sie sich, welche Faktoren auf Sie zutreffen. Schreiben Sie auch auf, was Ihnen sonst noch dazu einfällt, um sich selbst Ihre Problemzonen deutlich zu machen.
Nehmen Sie die Liste zum Schluss unter folgenden Gesichtspunkten unter die Lupe:
Welche Stressoren können Sie ausschalten?
Welche müssen Sie akzeptieren?
Können Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern?
Bedenken Sie auch, dass es kein völlig stressfreies Leben gibt. Stress kann ja auch
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