Die 4 Kraefte der Selbstheilung
Körperhaltungen und Bewegungsabläufen bestimmt, in denen wir vorwiegend gebeugt sind. Besonders das Sitzen prägt und bestimmt unseren Tagesablauf: am Schreibtisch, hinter dem Lenkrad oder beim Essen. Als motorisches Verhaltensmuster und als Spiegel der Befindlichkeit scheint die Sitzhaltung wie geschaffen für eine Verwicklung mit psychischen Stressauslösern. Das können private oder berufliche Belastungssituationen oder auch emotionale Grundstimmungen wie Ängstlichkeit, Verunsicherung oder Ohnmacht sein. Bei psychischen Dauerbelastungen, der täglichen Angespanntheit, den gehemmten Handlungs- oder Aggressionsimpulsen und dem deutlichen Überwiegen bestimmter Körperhaltungen ist es so, dass diese mit der Zeit unter Umständen massive Beschwerden nach sich ziehen.
Leben zwischen den Extremen
Gesund bleiben können wir nur dann, wenn es uns gelingt, uns zwischen den beiden Extremen von Anspannung und Entspannung zu bewegen, wenn es uns also gelingt, ein lebendiges Gleichgewicht zu erhalten. Ziel ist also nicht ein Leben in der Hängematte der Entspannung, sondern eine Balance zwischen Engagement und Ruhe.
Ein aktiver Alltag und regelmäßige Bewegungseinheiten helfen dabei, eine gute Spannung auszuüben. Manche lieben es auch, sich beim Sport oder anderen anstrengenden körperlichen Tätigkeiten im Garten oder beim Holzhacken auszupowern. Diese Art der Entspannung hat häufig etwas körperlich-emotional Befreiendes und Entlastendes, das weit über die körperlich-sportliche Ebene hinausgeht. Auch wenn das Leben gelegentlich spannend ist und nicht allzu flach und eintönig verläuft, tut das ebenfalls gut.
Dieser sogenannte positive Stress oder Eustress, wie ihn Stressforscher nennen, ist durchweg wünschenswert (siehe > ).
Stressauslöser Zeitmangel
Fragt man viel beschäftigte Zeitgenossen nach ihrem kostbarsten Gut, so kommt wie aus der Pistole geschossen: Zeit. Um diese Aussage zu treffen, muss man kein Topmanager oder Politiker sein, auch ganz normale Arbeitnehmer und Mütter hecheln ihrer Zeit hinterher. Freie Zeit und die Möglichkeit, nur das zu tun, worauf man Lust hat, scheint der höchste Luxus zu sein. Jeder Augenblick – berufliche wie private Momente eingeschlossen – ist verplant, oft schon auf Wochen und Monate im Voraus. Dabei haben wir viel mehr freie Zeit zur Verfügung als die Generationen vor uns. War es in den Wirtschaftswunderjahren des vorigen Jahrhunderts durchaus üblich, dass man 48 Stunden und mehr pro Woche inklusive samstags arbeitete, darf die Regelarbeitszeit heute pro Tag acht Stunden nicht überschreiten. Nur die Franzosen dürfen mit 35,6 knapp zwei Stunden weniger arbeiten als wir.
Auch beim tariflichen Jahresurlaub mit 30 Tagen sind wir Deutschen ziemlich weit vorne. Außerdem ist die Lebenserwartung so hoch wie nie.
Warum haben wir trotzdem das Gefühl, viel weniger Zeit zu haben? Hetze und Stress haben wir zum Großteil unseren technischen Möglichkeiten zu verdanken. Kurze Transportwege durch Flugzeug, Bahn oder Auto, fixe Kommunikationswege per Laptop und Handy verleiten geradezu dazu, immer mehr Termine in den Kalender zu stopfen. Das Ansinnen ist im Grunde vernünftig: Denn man will eigentlich Zeit sparen für irgendeinen fernen Zeitpunkt in der Zukunft, an dem man dann endlich das tut, was man schon die ganze Zeit tun will … Nur geht fast unmerklich die Erkenntnis dabei flöten, dass der Tag immer noch knapper wird und man schon lange nicht mehr im Hier und Jetzt lebt.
»Quality Time« ist dann der hochtrabende Ausdruck für etwas, was man sich quasi vom Kalender abgespart hat. Dieses Zeitfenster wird dann abgehetzt gerne am bereits vollgestopften Wochenende geöffnet, an dem man endlich mit den Kindern spielt, sich dem Partner zuwendet oder Freunde sieht. Über die Qualität dieser Begegnungen mag man gar nicht recht nachdenken, mit freier Zeit, Lust und Laune haben sie sicher oft eher wenig zu tun. Dieses ständige »Leben gegen die Uhr« führt über kurz oder lang schließlich zu einem regelrechten Körperstress, der langfristig krank macht.
TIPP
LEGEN SIE DIE LATTE NICHT ZU HOCH
In seinem Buch »The Myth of Stress« betont der US-amerikanische Autor Andrew Bernstein, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die einem Stress bereiten, sondern vielmehr die eigenen Ansprüche. Stress entsteht erst dann, wenn Selbstanspruch und gelebte Wirklichkeit nicht zusammenpassen. Dann ist man nicht erfolgreich, nicht wohlhabend und nicht schlank genug. Wer
Weitere Kostenlose Bücher