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Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Titel: Die 4 Kraefte der Selbstheilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mosetter , Anna Cavelius , Detlef Pape
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lernt, sich selbst entspannter zu sehen und sich auch mit seinen Macken und Schwächen zu akzeptieren, kann die Stressspirale wieder verlassen.
    Leben gegen die natürlichen Rhythmen
    Wie Alltag, Aktivitäts- und Ruhezeiten eingeteilt werden, hängt bei den meisten Menschen weniger von persönlichen Gewohnheiten ab. Der tägliche Takt wird in erster Linie von äußeren Zeitgebern wie Schul- und Arbeitszeiten diktiert – und stimmt leider oft nicht mit unserem inneren Rhythmus überein. Die sogenannte zirkadiane Periodik unseres Organismus regelt über den ganzen Tag hinweg den Ablauf einer Vielzahl von Körperfunktionen. (Der Begriff »zirkadian« setzt sich aus zwei lateinischen Begriffen zusammen: »Circa dies« bedeutet auf Deutsch »ungefähr ein Tag«.) Unsere biologische Uhr ist im Gehirn für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig. Dem Schlafforscher Charles Czeisler von der Harvard Medical School gelang in diesem Zusammenhang nicht nur der Beweis, dass das (Sonnen-)Licht einen starken Einfluss auf die zirkadianen Rhythmen hat, sondern auch, dass unsere innere Uhr in einem Tageszyklus von genau 24 Stunden und elf Minuten tickt. So geben der Wechsel von Tag und Nacht, von Licht und Dunkelheit den Rhythmus unseres Lebens vor.
    Doch auch Hormone sind maßgeblich daran beteiligt, wenn es darum geht, wie und wann wir wach oder müde sind. »Schlafhomöostase« nennt man in der Fachsprache den natürlichen Prozess der Schlafregulation, bei dem der Körper das Verhältnis von Wachen und Schlafen austariert: Das bedeutet nichts anderes, als dass das Schlafbedürfnis zunimmt, je länger wir wach sind. Im Gegenzug dazu nimmt der Schlafdruck ab, wenn man nachts gut und tief geschlafen hat.
    Wie die innere Uhr funktioniert
    Unsere innere Uhr besteht aus einem kleinen Areal im Zwischenhirn, dem suprachiasmatischen Nukleus (SCN). Direkt darunter kreuzen sich die Sehnerven. Der SCN ist zuständig für die Steuerung unseres Ruhe-Aktivitäts-Zyklus, die Hormonausschüttung sowie die Periodik unserer Körpertemperatur. Seine Nervenzellen geben dazu in einem bestimmten Rhythmus Signale an andere Gehirnareale. Diese reagieren, indem sie Nervenreize oder Hormone durch den Körper schicken und die Organaktivität steuern. Über die Netzhaut in den Augen nimmt man das einfallende Licht auf. Dieses wird umgehend weitergeleitet an den SCN, der sich so immer wieder neu an die Umwelt anpassen kann. Zudem schwingt der SCN ungefähr im 24-Stunden-Takt und gibt uns vor, wann wir abends müde und morgens wieder munter werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der körpereigene Botenstoff Melatonin. Die Grafik rechts zeigt, wie die Natur unseren Tagesablauf geplant hat: Idealtypischerweise werden wir morgens mit dem Leistungshormon Cortisol wach und aktiv. Am Morgen führen wir über eine gesunde Ernährung möglichst wertvolle Kohlenhydrate zu. Tagsüber regieren der Cortisol- und der Insulinspiegel unser Leistungsvermögen. Ab 18 Uhr sollten Cortisol und Insulin absinken. Der Schlaf ermöglicht das Anspringen regenerativer Prozesse: Wachstumshormone sowie das Schlafhormon Melatonin, das bei Dunkelheit aus Serotonin entsteht, übernehmen die sanfte Führung für Erholung, zelluläre Reparatur und gesunden Schlaf.

    Schlaf – Luxus für den modernen Menschen
    Bekannte Schlafforscher wie Jan Born von der Universität in Lübeck gehen davon aus, dass sich der Schlaf im Lauf der Menschheitsentwicklung verändert hat. Offenbar gestaltet sich der Schlaf umso komplexer, je größer die mentalen Anforderungen an ein Lebewesen in seiner Wachphase sind. Der Schlaf hat sich dementsprechend mit der Entwicklung des Gehirns gewandelt. Im Schlaf zeigt sich das Bestreben unseres Gehirns, ein inneres Gleichgewicht aller tagsüber erlebten Reize herzustellen. Dies geschieht im Lauf von verschiedenen Schlafphasen, die alle eine unterschiedliche Dynamik von Anspannung und Aktivität im Gegensatz zu entspannten Phasen und Traumelementen aufzeigen.
    Den Schlaf benötigt jeder Mensch, um »funktionieren« zu können, und zwar genauso, wie eine Uhr ständig aufgezogen werden muss, um weiter zu ticken: Das hat die Schlafforschung in zahllosen Studien belegt. Schlaf ist lebensnotwendig – ein sogenanntes Vitalbedürfnis – und keineswegs nur das Gegenstück zum Wachsein. Fakt ist: Jeder Mensch braucht den Schlaf, der zu ihm passt. Ob Sie eher lang (acht bis zehn Stunden), mittellang (sechs bis acht Stunden) oder kurz schlafen, Frühaufsteher oder Morgenmuffel

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