Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Dünndarm
• Zunge
• Besorgnis, Grübeln
• Erde
• Milz/ Bauchspei­cheldrüse, Magen
• Mund
• Kummer, Trauer, Depression
• Metall
• Lunge, Dickdarm
• Nase
     
    Die Muskulatur als Spiegel des Befindens
    Wie aus dem Namen Myo-Reflex-Therapie deutlich wird, geht es bei dieser Behandlungs- und Übungsmethode primär um die Muskeln (griechisch: »mys«) des Menschen und um deren reflektorische Behandlung. Überdies bedeutet der Begriff Myoreflex, dass man im Rahmen der Behandlung eine Spürhilfe bekommt. Dabei wird dem Patienten der eigene körperliche neuromuskuläre Zustand gespiegelt und auf diese Weise einer Selbstregulation und -heilung wieder zugänglich gemacht.
    Mit einem Anteil am Gesamtkörpergewicht bis über 40 Prozent ist die Skelettmuskulatur das am stärksten ausgebildete Organ des Menschen.
    Bisher wird die Muskulatur des Menschen in der angewandten Medizin viel zu wenig oder lediglich einseitig berücksichtigt. Bei Bedarf werden Muskeln dann trainiert und gestärkt; bei starken Verletzungen können sie operativ behandelt werden; einzelne Muskeln können aber auch gedehnt oder einfach nur massiert und eingerieben werden.
    Der lebendige Organismus eines Menschen ist aber in biomechanischer Hinsicht so gebaut, dass er den physikalischen Kraftgesetzen folgt. Der Gesamtzustand eines solchen Biomechanismus ist dann gesund, wenn die verschiedenen Kräfte harmonisch und ausbalanciert miteinander wirken und arbeiten. Jeder Verstoß und jede Störung dieses lebendigen Grundgleichgewichts in Form von mangelnder oder einseitiger Bewegung, innerer Überlastung oder Daueranspannung sowie einer den Stoffwechsel stressenden Ernährungsweise zieht mit der Zeit entsprechende Schädigungen nach sich. Schmerzen sind immer als Ausdruck eines gestörten körperlichen Gesamtgleichgewichts zu sehen und signalisieren eine gestörte, unharmonische Bewegungsgeometrie.
    Schmerz und Schmerzursache sind zweierlei
    Bei der Behandlung eines Schmerzzustands kommt es deshalb darauf an, die jeweilige Problemstelle nicht von dem biomechanischen Gesamtnetz des Organismus zu isolieren. Denn sehr häufig befinden sich die eigentliche Ursache und das Grundproblem gar nicht dort, wo es weh tut. Bereits bei einem stark vereinfachten Beispiel (siehe Bild rechts) wird dies deutlich: Wir gehen von einer quadratischen Muskelstruktur aus, deren vier gelenkige Eckpunkte durch Muskelzüge miteinander verbunden sind.
    Kommt es beispielsweise an Punkt d aufgrund eines verkürzten oder verspannten Muskels zu einer einseitigen Zugkraft in Richtung e , so wird die Symmetrie gestört (siehe Grafik). Die Zugkraft oder die Quelle der Störung kommt somit nicht nur in Punkt d zur Wirkung, sondern auch an allen mit diesem Punkt verbundenen Bereichen. Dieses muskuläre Ungleichgewicht kann aufgrund der unsymmetrischen Stellung im Bereich a einen Schmerz hervorrufen. Schmerzursache und Schmerzpunkt sind also nicht identisch. Dies kann genauso für die Punkte b und c gelten.
    Eine Behandlung am Ort der Schmerzen, wie ein operativer Eingriff, kann daher kaum eine Beseitigung der Ursache bringen. So kann es zum Beispiel sein, dass Schmerzen und Beschwerden in der Hand oder im Handgelenk ihre Ursache im Bereich des Armbeugers (Musculus biceps brachii) oder des kleinen Brustmuskels (Musculus pectoralis minor) haben.
    Die Myoreflexmethode berücksichtigt diese biomechanischen Gesetzmäßigkeiten. Schmerzt es beispielsweise am Punkt a , so sucht der Therapeut die Ursache und legt den Behandlungsschwerpunkt auf die funktionelle Verbindung der Bereiche d und e . Er verfolgt das Ungleichgewicht des Kräfteparallelogramms und behandelt diese Stelle manuell. Anhand physikalischer Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die muskulären Verbindungslinien des Bewegungsapparates in Punkten beziehungsweise Bereichen münden, die mit den traditionellen chinesischen Ordnungssystemen (Leitbahnen, Meridianen) deckungsgleich sind.
    Ein eindrückliches Bild für diesen Zusammenhang stellt der überspannte Bogen dar: Typischerweise bricht der Bogen nicht an der Stelle, wo gezogen wird, also an der Sehne, sondern mit der Biegkraft auf der gegenüberliegenden Seite.
    Die Myoreflextherapie bietet so einen anderen Weg, den eigenen Körper kennenzulernen.
    Üblicherweise verbinden wir Schmerzen mit Gefahr und akuter Schädigung. Beispiele dafür sind die heiße Herdplatte oder offene Wunde.
    Viele Körperschmerzen jedoch geben uns das Signal, dass etwas aus dem Lot geraten