Die 4 Kraefte der Selbstheilung
annehmende Haltung, mit der wir uns unserem Leben und Erleben zuwenden, fördert die Klarheit von Gedanken und Gefühlen und trainiert die Fähigkeit, Gegenwärtiges und sich selbst ganz und gar anzunehmen – und innere Gesundungsprozesse anzuregen. Sie gewinnen Augenblicke, die Ihnen in der alltäglichen Hetze sonst einfach verloren gehen würden, fühlen sich ausgefüllter, stärker und entspannter. In der Stille und der Selbstbetrachtung entwickeln Sie eine wohlwollendere Haltung zu sich selbst. Nach und nach wird es so viel einfacher, auch in schwierigen Situationen gelassen zu agieren.
Bewusstheit als Neuorientierung
Vielleicht haben Sie schon damit begonnen, sich mit einigen der in diesem Buch vorgestellten Maßnahmen vertraut zu machen. Im Lauf der Zeit werden Sie feststellen, wenn Sie dranbleiben, dass schon wenige einfache Verhaltensänderungen in die richtige Richtung nicht nur rasch eine Entlastung und Besserung des Befindens nach sich ziehen, sondern sogar wieder eine gesteigerte Leistungsfähigkeit bringen. Natürlich sollten Sie dabei nicht nur die nächsten Tage und Wochen im Auge behalten, sondern am besten ihr ganzes Leben. Eine Neuorientierung funktioniert außerdem umso besser, je weniger anstrengend Sie die angepeilten Veränderungen empfinden und andererseits, je mehr Sie mit Ihren persönlichen Bedürfnissen und Gefühlen übereinstimmen.
INFO
MITGEFÜHL MACHT ACHTSAM
Selfcompassion, Mitgefühl mit sich selbst, ist eine Strategie, die die US-amerikanische Psychologin und Autorin Kristin Neff aus dem Achtsamkeitstraining entwickelt hat. Das Mitgefühl mit sich selbst basiert auf drei Grundlagen des Handelns:
Sich selbst gegenüber freundlich sein, anstatt sich selbst ständig zu kritisieren – und Wege finden, wie man aktiv zu seinem Wohlbefinden beitragen kann.
Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Heute tendiert man dazu, sich von der Welt, der Natur und anderen getrennt zu sehen. Das vergrößert oft das Leid und stresst zusätzlich. Wer mit sich selbst Mitgefühl entwickelt, lernt auch, für andere zu empfinden und für andere da zu sein.
Achtsamkeit üben. Die Dinge so annehmen, wie sie im jetzigen Moment sind. Wir können nur Mitgefühl für uns selbst entwickeln, wenn wir in der Lage sind, uns und unser Befinden bewusst wahrzunehmen.
Die Klangschale auf dem Rücken bewirkt Resonanz in Körper und Seele.
Heilende Klänge
Horch-Achtsamkeit und Klänge wirken der Enge des Alltags entgegen: Eine Hauptbelastung der modernen Zivilisation sind die ständigen Hintergrundgeräusche, die akustische Umweltverschmutzung, der fast unvermeidliche Lärm der Straßen und Flugzeuge, die Musikberieselung in Kaufhäusern und Tiefgaragen. Der Musiktherapeut Wolfgang Fasser spricht von »Hörschrott«.
Beim Sehen kann man wegschauen – weghören ist nicht möglich. Oft verschließen wir unsere Aufmerksamkeit:
Geräusche dringen auf uns ein, aber wir hören sie nicht bewusst. Diese Art der Belastung kann man kaum ändern. Oft aber hat man den Lautstärkeregler und die Wahl des Hörprogramms buchstäblich selbst in der Hand. Wenn zu Hause oder im Auto das Radio läuft – hören wir dann überhaupt zu?
Oder rieselt die Musik nur über uns hinweg? – Dient das Radio nur als Geräuschgerät? Machen Sie kleine Experimente:
Lassen Sie das Radio einen ganzen Tag aus.
Machen Sie eine längere Autofahrt ganz ohne Musik oder Radio.
Versuchen Sie, das Läuten von Kirchenglocken bewusst mitzuverfolgen – klingen die Glocken gut, oder sind sie blechern und unangenehm?
Schließen Sie für ein oder zwei Minuten die Augen. Seien Sie bereit zu lauschen. Was hören Sie?
Hören Sie auch nach innen, lauschen Sie dem nach, was in Ihnen ist. Welche Musik, welcher Rhythmus steigt in Ihnen auf?
Das Hören von Musik kann manchmal eine persönliche, existenzielle Bedeutung haben.
Viele Menschen hören Musik, um in Schwung zu kommen.
Wenn Sie traurig sind, können Sie mit der passenden Musik Ihre Trauer bewusst leben.
Dann kann uns das Hören helfen, das innere Erleben zu entfalten. Die Welt der Geräusche hingegen kann uns beengen und bedrängen; dann nimmt sie uns Raum.
Die Welt der Musik und des bewussten Hörens, des achtsamen Lauschens dagegen kann befreiend wirken: So gibt sie uns Raum.
Im Alltag wirkt vieles von außen auf uns ein. Nicht nur Geräusche, sondern vor allem eine ganze Informationsflut. Ständig neue Nachrichten, fortlaufend Telefonanrufe, E-Mails, Kurznachrichten ... Wir können Hör-Erfahrungen
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