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Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Die 4 Kraefte der Selbstheilung

Titel: Die 4 Kraefte der Selbstheilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mosetter , Anna Cavelius , Detlef Pape
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Jetzt habe ich schon zwei Drittel des Getränkes mit Genuss getrunken, jetzt bereits drei Viertel.
    Es ist also nicht so, dass eine optimistische Einstellung und positives Denken grundsätzlich die günstigere Einstellung wären. Sie können eine realistische Einschätzung der Situation ebenso behindern wie eine pessimistische Einstellung auch. Pessimismus und negatives Denken führen besonders dann zu Problemen, wenn Ansatzpunkte für Veränderungen oder Verbesserungen übersehen werden und ungenutzt bleiben.
    Vom Entweder-oder zum Sowohl-als-auch
    Unser gesamtes Erleben und Verhalten bewegt sich in einem polaren Spannungsfeld von Gegensätzen. Gesundheit bedeutet dabei Flexibilität; Krankheit bedeutet ein Verharren im Extrem.
    Während im gesunden Fall die gegensätzlichen Pole flexibel ineinander übergehen und selbstregulativ zusammenarbeiten, tritt in krankmachenden, pathogenen Situationen eine Spaltung der gegensätzlichen Pole ein. An die Stelle flexibler Regulation tritt jetzt ein Entweder-oder-Muster.
    Entweder haben wir volles Vertrauen zu einem anderen Menschen, oder wir sind extrem misstrauisch. Entweder wir sind unter körperlicher Anspannung und überdreht, oder wir sind total entspannt und locker. Entweder wir sind total wach oder total müde. Entweder wir sind absolut optimistisch oder aber rundweg pessimistisch.
    Sind wir innerlich beweglich, können wir in einer Situation beide Möglichkeiten überprüfen: Wir fördern damit ein Pendeln, schließlich ein freies Schwingen zwischen den Gegensätzen.
    Damit nehmen wir eine Haltung ein, die den Übergang zwischen den Gegensätzen erleichtert, und erhöhen die Chance, eine Selbstregulation wieder herzustellen. Unser Denken wird dann sowohl positiv als auch negativ; flexibel und situationsgerecht ist es beides zugleich.
    INFO
    MACHEN SIE GEDANKEN-EXPERIMENTE
    Pendeln Sie mit Ihren Gedanken: Im Mittelpunkt solcher Übungen steht nicht ein anzustrebender Glückszustand, sondern die Befreiung und Erweiterung unseres Denkens mit dem Ziel, im realen Alltag besser klarzukommen.
Üben Sie immer wieder, eine Situation sowohl unter positiven, optimistischen als auch unter negativen, pessimistischen Gesichtspunkten zu betrachten. Achten Sie darauf, wie sich die Situation dabei jedes Mal qualitativ verändert.
Pendeln Sie innerlich zwischen den guten und den schlechten Aspekten und Möglichkeiten immer wieder hin und her.
Was genau ist in einer schlechten Situation das Schlechte; was genau ist in einer guten Situation das Gute?
Stellen Sie sich eine Stresssituation vor, und pendeln Sie zwischen dem Sich-Aussetzen und dem Vermeiden hin und her. Was passiert dabei körperlich?
Spielen Sie – bevor Sie handeln – die optimistische und die pessimistische Version in Gedanken durch.
Wenn Sie auf diese Art und Weise regelmäßig mit Ihren Gedanken spielen, werden Sie merken, dass Sie auch auf ganz neue Ideen zu einem Problem kommen.
Für eine neue Selbstachtsamkeit
    Ein liebevoller und achtsamer Blick auf sich selbst macht bereits gesünder. Der Begriff Achtsamkeit gilt als das Herz der Lehren des Buddha, als der sogenannte direkte Weg. Im historischen Buddhismus wird die Übung der Achtsamkeitsmeditation in zwei bekannten Lehrreden, dem Satipatthana Sutra und dem Anapanasati Sutra, erklärt. Die Entwicklung von Achtsamkeit ist ein wichtiger Bestandteil von allen buddhistischen Meditationswegen. Sie ist gewissermaßen der Gegenentwurf zu den üblichen Ritualen, in unserer Gesellschaft mit Belastungen, Stress oder Beschwerden umzugehen.
    Der Schweizer Psychiater Claus Buddeberg nennt diese Rituale »Coolness, Cleverness und Happiness«. Mit Coolness verhüllt man seine Gefühle.
    Mit Cleverness werden Kränkungen und die eigene Vergänglichkeit verleugnet. Happiness soll die Einsamkeit besiegen. Denn existenzielle Ängste sind in unserer Gesellschaft verpönt. Zu denen gehören laut Buddeberg die Angst vor Selbstwerdung (sich abgrenzen gegenüber den Eltern, Freunden, dem Partner oder den Kindern, weil das Angst vor Verlassenheit und Trennung macht), die Angst vor Selbsthingabe (Kontrolle abzugeben und sich anderen anzuvertrauen), die Angst vor Wandlung (vor Neuem und Unbekanntem) und die Angst vor Endgültigkeit (besonders bei Entscheidungen, die den Beruf oder den Partner betreffen). Unangenehme Gefühle, die trotz aller Hilfsstrategien entstehen, werden dann verdeckt gezeigt: durch zu viel oder zu wenig Essen oder durch die Abhängigkeit von Substanzen wie

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