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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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fort, die Szene auszumalen.
    »Sie trug weiße Shorts und ein blau-goldenes T-Shirt und dribbelte im Kreis um ihre kleinen Söhne herum. Dann setzte sie zum Wurf auf den Korb an, der über dem Garagentor angebracht war.
    John Clemmons erzählte mir, seine Mom habe ihn und seine Brüder gerade noch lachend angefeuert, als sie plötzlich mit dem Schuh in einem Riss im Asphalt hängen blieb und stürzte.
    Eine halbe Stunde später kam ein Rettungswagen und brachte Amanda ins Krankenhaus, wo sie geröntgt wurde. In der Notaufnahme wurde eine Fraktur im linken Bein diagnostiziert.
    Diese Verletzung hätte Amanda Clemmons normalerweise nur vorübergehend außer Gefecht gesetzt«, fuhr O’Mara fort. »Sie war jung; sie war kräftig und hart im Nehmen. Sie war eine echte Kämpferin. Eine waschechte amerikanische Heldin. Aber sie hatte das Pech, ins San Francisco Municipal Hospital eingeliefert zu werden.
    Und das war der Anfang vom Ende für sie. Bitte sehen Sie sich dieses Foto von Amanda Clemmons lange und gründlich an. Es ist das Bild, das ihre Familie bei ihrer Beerdigung verwendete.«

19
    Während Maureen Amandas Geschichte erzählte, spürte sie, wie die Wut in ihr hochkochte wie Lava in einem Vulkan. Obwohl sie Amanda Clemmons nie begegnet war, erschien ihr die junge Mutter so real wie eine gute alte Freundin - und davon hatte sie bei ihrem anstrengenden Job nicht allzu viele.
    Maureen empfand das Gleiche für jeden Einzelnen ihrer verstorbenen Mandanten - für jedes der Opfer , korrigierte sie sich. Sie kannte ihre Lebensgeschichten und ihre Familien, die Namen ihrer Kinder und Ehepartner.
    Und sie wusste ganz genau, wie sie alle im Municipal Hospital gestorben waren.
    Sie übergab das Foto von Amanda Clemmons ihrer Assistentin, wandte sich wieder zu den Geschworenen um und sah in den Augen der zwölf Frauen und Männer, dass es ihr gelungen war, ihr Interesse zu wecken. Sie warteten gespannt darauf, dass sie fortfuhr.
    »An jenem Nachmittag, als Amanda Clemmons sich das Bein brach«, sagte Maureen, »wurde sie in die Notaufnahme des Municipal eingeliefert, wo der Knochen geröntgt und anschließend gerichtet wurde. Es war eine simple Prozedur. Dann wurde sie in ein anderes Zimmer verlegt, wo sie die Nacht verbringen sollte.
    Irgendwann zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang wurde Amanda statt Dicodid, einem Schmerzmittel, das ihr eine ruhige Nacht garantieren sollte, eine tödliche Dosis Cytoxan verabreicht - ein Chemotherapeutikum.
    In dieser schrecklichen Nacht, meine Damen und Herren, starb Amanda einen qualvollen und sinnlosen Tod, und wir müssen uns fragen, warum dies geschah. Warum diese junge Frau viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde.
    Im Laufe dieses Prozesses werde ich Ihnen von Amanda und den neunzehn anderen Menschen erzählen, die durch ähnlich katastrophale, tödliche Medikationsfehler ums Leben kamen. Aber ich werde Ihnen gleich jetzt verraten, warum sie gestorben sind.
    Sie starben wegen der zügellosen, unbestreitbaren Geldgier des San Francisco Municipal.
    Wieder und wieder mussten Menschen sterben, weil dem Municipal Hospital Kosteneffizienz wichtiger war als das Wohl seiner Patienten.
    Ich werde ihnen eine Menge Dinge über das Municipal erzählen, von denen Sie wünschen würden, dass Sie sie nie erfahren hätten«, sagte O’Mara und ließ ihren Blick über die Geschworenenbank schweifen.
    »Sie werden zu hören bekommen, dass wiederholt gegen die Dienstvorschriften verstoßen wurde, dass schlecht ausgebildetes Personal zu Billiglöhnen angeheuert wurde und zermürbend lange Schichten arbeiten musste. Alles im Interesse der Gewinnmaximierung - alles nur, damit das Municipal weiterhin mit die höchsten Profite aller Krankenhäuser der Stadt einfahren konnte.
    Und ich kann Ihnen versichern, dass die zwanzig verstorbenen Patienten, die ich hier vertrete, nur die Spitze dieses entsetzlichen Skandals darstellen...«
    Kramer sprang auf.
    »Einspruch, Euer Ehren! Ich habe mich ja lange zurückgehalten, aber die Bemerkungen der Klägeranwältin sind hetzerisch und geradezu verleumderisch...«
    »Stattgegeben. Stellen Sie meine Geduld nicht auf die Probe, Frau Rechtsanwältin«, sagte Richter Bevins zu Maureen O’Mara. Er schüttelte den Kopf. »Wenn Sie noch einmal über die Stränge schlagen, brumme ich Ihnen eine Geldbuße auf. Und danach muss ich zu wesentlich strengeren Maßnahmen greifen.«
    »Es tut mir leid, Euer Ehren«, erwiderte O’Mara. »Ich werde meine Worte sorgfältiger

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