Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
Vom Netzwerk:
war einfach nicht zu begreifen.«
    »Hat das Krankenhaus eine Autopsie an Josh vorgenommen?«, fragte O’Mara.
    »Ich habe darauf bestanden «, entgegnete Friedlander. »Die ganze Sache war mir nicht geheuer...«
    »Einspruch, Euer Ehren«, tönte Kramer von seinem Platz. »Wir alle fühlen mit dem Zeugen, aber würden Sie ihn bitte darauf hinweisen, dass er sich auf die Beantwortung der Fragen beschränken soll?«
    Der Richter nickte und wandte sich dann an den Zeugen. »Mr. Friedlander, bitte berichten Sie uns einfach nur, was passiert ist.«
    »Verzeihung, Euer Ehren.«
    O’Mara lächelte ihrem Zeugen aufmunternd zu. »Mr. Friedlander, hat man Ihnen je die Ergebnisse der Autopsie mitgeteilt?«
    »Ja, letztendlich schon.«
    »Und was hat man Ihnen gesagt?«, wollte Maureen wissen.
    Da verlor Friedlander die Beherrschung, sein Kopf lief krebsrot an. »Es hieß, Joshs Blut sei voll mit Insulin gewesen! Man sagte mir, es sei irgendwann in der Nacht in seinen Infusionsbeutel injiziert worden. Das Insulin sei Josh irrtümlich verabreicht worden. Und das ist es, was ihn getötet hat. Ein Fehler des Krankenhauspersonals.«
    O’Mara schielte kurz nach den betroffenen Gesichtern der Geschworenen, ehe sie fortfuhr: »Es tut mir leid, dass ich Ihnen diese Frage stellen muss, Mr. Friedlander, aber was haben Sie empfunden, als Sie von diesem Kunstfehler erfuhren?«
    »Was ich empfunden habe?«, fragte Friedlander zurück. »Ich fühlte mich, als hätte man mir das Herz mit einem riesigen Löffel aus der Brust geschnitten...«
    »Ich verstehe. Ich danke Ihnen, Mr. Friedlander.«
    »Josh war unser einziges Kind... Wir hätten nie gedacht, dass er einmal vor uns gehen würde... Der Schmerz lässt nie nach...«
    »Danke, Mr. Friedlander. Es tut mir leid, dass ich Ihnen diese Tortur nicht ersparen konnte. Sie haben das sehr gut gemacht. Ihr Zeuge«, sagte O’Mara mit einer Geste in Kramers Richtung.
    Der Zeuge zupfte mehrere Taschentücher aus der Box, die vor ihm stand, und hielt sie sich vors Gesicht, während sein ganzer Körper unter seinen heiseren Schluchzern erzitterte.

29
    Lawrence Kramer stand auf und knöpfte langsam seine Jacke zu, um dem Zeugen ein wenig Zeit zu geben, sich zu sammeln. Der Mann hat schließlich seinen Sohn begraben müssen, dachte er. Jetzt musste es ihm gelingen, die Wirkung von Stephen Friedlanders erschütternder Aussage zu neutralisieren - und zwar, ohne die Geschworenen gegen sich aufzubringen -, und ihn, wenn möglich, zu einem Zeugen der Verteidigung umzufunktionieren.
    Kramer trat auf den Zeugenstand zu und begrüßte Mr. Friedlander herzlich, fast so, als kenne er den Mann, als sei er ein Freund der Familie.
    »Mr. Friedlander«, sagte Kramer, »darf ich Ihnen mein Beileid für den tragischen Tod Ihres Sohnes aussprechen.«
    »Danke.«
    »Ich möchte nur ein paar Punkte klären, aber ich versprechen Ihnen, es so kurz wie möglich zu machen. Sie sagten doch, Sie hätten David Lewis kennengelernt, den jungen Mann, der mit Ihrem Sohn auf dem Zimmer lag, als Sie Josh am 26. Juli besuchten.«
    »Ja. Ich habe ihn nur dieses eine Mal getroffen. Ein sehr netter junger Mann.«
    »Wussten Sie, dass David an Diabetes leidet?«
    »Ich denke schon. Ja.«
    »Mr. Friedlander, wissen Sie, welche Nummer das Krankenhausbett Ihres Sohnes hatte?«
    »Welche Nummer? Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Nun, im Krankenhaus bezeichnet man das Bett am Fenster als Bett eins und das nahe der Tür als Bett zwei. Erinnern Sie sich noch, welches Bett Josh hatte?«
    »Okay. Dann muss es wohl Bett eins gewesen sein. Er lag am Fenster.«
    »Wissen Sie, warum Krankenhausbetten immer nummeriert werden?«, fragte Kramer.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte der Zeuge in leicht gereiztem Ton. Er wurde allmählich ungehalten.
    »Die Betten werden nummeriert, weil die Krankenschwestern die Medikamente nach Zimmernummer und Bettnummer verteilen«, erklärte Kramer. »Übrigens«, fuhr er fort, »wissen Sie noch, ob Sie für Josh ein spezielles Fernsehpaket bestellt hatten?«
    »Nein, er sollte ja nur einen Tag im Krankenhaus bleiben. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Worauf ich hinauswill?« Kramer zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Ich will darauf hinaus, dass David Lewis an dem Tag, als Sie ihn dort sahen, nach dem Mittagessen entlassen wurde. Ihr Sohn Josh verstarb in jener Nacht in Bett Nummer zwei. Josh lag in Davids Bett, als er starb, Mr. Friedlander.«
    »Wie bitte?« Friedlanders Augenbrauen schnellten in die Höhe,

Weitere Kostenlose Bücher