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Die 500 (German Edition)

Die 500 (German Edition)

Titel: Die 500 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quirk
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finden. Ich habe mitgemacht, Mike, weil ich dir so helfen kann, sie aufzuhalten.«
    »Es gibt einen Beweis gegen Henry«, sagte ich. »Ich weiß, wo er ist. Es handelt sich um eine Akte, aber um die zu finden, brauchen wir den Namen auf der Akte. Ohne den Namen haben wir keine Chance.«
    Mein Vater schaute in den dunklen Wald. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Annie. Sie scheinen eine nette Frau zu sein, aber ich fürchte, wir müssen jetzt langsam los.«
    Annie drehte sich um und schaute in dieselbe Richtung wie mein Vater. Ich nahm ihre Hand.
    »Ich kann dich nicht zu ihm zurücklassen«, sagte ich. »Er ist ein Monster.«
    »Du kriegst ihn nicht, wenn du niemanden hast, der zu seinem inneren Kreis gehört«, sagte sie. »Das ist deine einzige Chance.«
    »Annie …« Ich schaute von ihr zu meinem Vater. Sie hatte recht. Wenn Sie mit uns ginge und niemand Henry in die Irre führte, dann würde er uns alle schnappen. Ich sagte, sie solle sich ein Kartenhandy besorgen und mich anrufen.
    »Geht zur Straße zurück«, sagte sie. In der Ferne sah ich einen schwachen gelben Lichtschein. »Ich gehe mit den Hunden in die entgegengesetzte Richtung.«
    Sie küsste mich wieder, entfernte sich ein paar Schritte von mir, blieb dann stehen.
    »Warte!«, sagte sie. »Sie werden mir nicht glauben, dass du einfach so fliehen konntest.«
    Annie, mein Vater und ich schauten uns an.
    »Schlag mich«, sagte sie.
    »Was?«
    »Einer von euch beiden muss mich schlagen. Macht schon, ich brauche zumindest ein paar Kratzer im Gesicht. Sonst sieht das alles zu glatt aus. Die merken das. Und dann sind wir alle erledigt.«
    Ich sah meinem Vater an, dass ihre Schlauheit ihm imponierte.
    Sie schaute mich an.
    »Annie, das kann ich nicht.«
    »Ach, scheiß drauf«, sagte sie, kniff die Augen zusammen und schlug sich selbst mit der Faust auf Oberlippe und Nase.
    »Mein Gott!« Ich machte einen Schritt auf sie zu.
    »Und, wie sehe ich aus?«
    Blut drang zwischen ihren Zähnen hervor und lief aus ihrer Nase.
    »Grässlich.«
    »Gut.«
    »Alles okay?«, fragte ich.
    »Ja, ja«, sagte sie. »Haut ab, los.«
    Mein Vater zog mich mit. Wir rannten Richtung Straße.
    »Das Mädchen musst du heiraten«, sagte er im Laufen.
    »Was du nicht sagst.«
    Nach einem Dreiviertelkilometer durchquerten wir einen Abwassergraben und krochen von hinten auf den halb leeren Parkplatz eines Einkaufszentrums.
    »Weißt du, wie man Autos knackt?«, fragte mein Vater.
    »Nur auf die elegante Art.« Ich holte aus und schlug mit dem Halligan das Beifahrerfenster einer VW-Limousine ein. Ich steckte die Spitze der Stange unter den Deckel des Handschuhfachs und brach es auf. Ich blätterte die Bedienungsanleitung durch. Nichts. Ich schlug das Fenster eines Audi ein und fing von vorn an.
    »Was du suchst, ist in der Bedienungsanleitung?«, fragte er mit zweifelndem Unterton. Der unterschwellige, väterliche Hinweis »Also, ich weiß ja nicht, ob das so richtig ist« war nicht zu überhören.
    »Ja«, sagte ich und riss den Schlüssel für den Parkservice von der Rückseite der Bedienungsanleitung. Wenn man einen Neuwagen kauft, ist der Schlüssel dort aufgeklebt, nur dass die meisten Leute vergessen, ihn abzunehmen. Wer liest schon die Bedienungsanleitung für ein Auto?
    Ich schloss die Türen auf. »Los, steig ein«, sagte ich.
    Wir fuhren vom Parkplatz und rasten dann zwischen den Feldern über Nebenstraßen davon. Wir waren noch aufgeputscht von der Jagd, unser Puls raste, unser Atem ging schnell.
    »Es ist verrückt«, sagte mein Vater. »Aber schon jetzt vermisse ich den Kitzel von der Jagd eben.«
    »Ich auch.«
    »Obwohl es mir natürlich leidtut, dass dich alle umlegen wollen.«
    »Danke für die Anteilnahme. Und danke, dass du mir die Geschichte von Perry erzählt hast. Ich entschuldige mich bei dir. Für alles.«
    »Ich bin froh, dass du jetzt weißt, warum ich dir nie etwas gesagt habe. Es hat mich fast umgebracht.«
    Da das jetzt endlich geklärt war, machten wir uns wie alte Komplizen an die Arbeit.

24
    M ein Vater und ich trugen eine Kiste Vorräte und einen Coleman-Propangasofen in die Hütte. Die Wände waren mit verrückten Graffiti beschmiert: Ich wollte Mutter nicht verletzen. Sie haben mir Handschellen angelegt. Sie haben mir die Haut abgezogen.
    »Wer ist dein Innenarchitekt?«, fragte ich Cartwright.
    Er schaute die Wände an. »Ach das. Letztes Jahr hatten sich ein paar Junkies hier eingenistet.«
    Wir befanden uns in den Hügeln bei Leesburg. Cartwright,

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