Die 8 Anti-Krebs-Regeln
dauert etwa zwei bis drei Wochen, bis sich der Körper den Belastungen anpasst und einer 20 bis 30 Kilometer langen Wanderung ohne Probleme zu trotzen vermag. Bis dahin machen sich nicht selten schmerzende Füße und extrem müde Beine bemerkbar. Doch das Durchhalten lohnt sich:
Über die Verbesserung des körperlichen Zustandes wird zugleich das Selbstvertrauen aufgerichtet und der Krebspatient macht eine entscheidende Erfahrung, die ihm die Krankheit lange verwehrt hatte: »Mein Körper ist stark und ich kann mich auf ihn verlassen.« Diese unvergleichlich schöne Feststellung motiviert ungemein und überzeugt selbst Skeptiker von der Heilkraft der Bewegung. Und nicht nur unterwegs, auch zu Hause erhöht sich dadurch das Aktivitätsniveau; körperliche Konstitution und psychosoziale Situation stabilisieren sich; das Leben gewinnt neue Qualität.
ZU SICH SELBST FINDEN
Wer sich selbst öffnen kann, wird die Natur beim Gehen am intensivsten erleben. Denn je schneller Sie sich bewegen, zum Beispiel beim Joggen oder auf dem Rennrad, desto mehr rückt der Fokus nach innen auf Sie selbst. Die Natur dagegen, ihre Farben, Formen und Gerüche, die Außentemperatur oder die Beschaffenheit von Weg oder Straße nehmen Sie nur noch oberflächlich wahr. Umfragen der Arbeitsgruppe um den Natur- und Wandersoziologen Professor Rainer Brämer der UniversitätMarburg zeigen, dass sich die schönsten, einprägsamsten Naturerlebnisse beim Spazierengehen oder Wandern einstellen. Doch das Wandern spricht nicht nur alle Sinne an, der Wanderer erlebt auch intensiv den Wechsel von – mal mehr, mal weniger anstrengender – Bewegung und Ruhepausen. Auf diese Weise wirkt Wandern befreiend, erlösend und harmonisierend zugleich.
Beim Gehen verlangsamt sich alles auf ein gesundes Maß. Sie können ausatmen, entspannen und endlich wieder ankommen – bei sich selbst. Ihre Psyche kann sich von Leistungsdruck, Sorgen, Ängsten, Kummer und Stress erholen. Ihre Sinne werden wieder geschärft, Ideen und Visionen können sich einstellen.
Dabei verlangt die Natur nichts von Ihnen, sie ist einfach nur da. Wandern schenkt Ihnen die Möglichkeit, innerlich zu wachsen und Ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Und es bringt Sie wieder näher an Ihr biologisches System: Bereits nach einigen Tagen regelmäßiger Spaziergänge oder im Rahmen einer Wandertour können Sie immer längere Strecken gehen. Ihre Kraft und Ausdauer wachsen täglich. Sie werden wieder eins mit der Natur – ein echtes Naturwesen.
INFO
Die Natur ist grün
Grün ist die Farbe des Lebens, des Frühlings, der Pflanzen und der Frische, sie gilt aber auch als Farbe der Zuversicht und der Jugend, des Wachstums, der Hoffnung und der Unsterblichkeit. Und man verbindet mit ihr positive psychische Eigenschaften wie Zufriedenheit, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Ausdauer.
Schon Hildegard von Bingen (1098–1179) schätzte die positive Heilwirkung der Farbe Grün auf Körper und Seele. Sie verschrieb ihren Patienten nicht selten den bloßen Aufenthalt in der grünen Natur – mit oft phänomenaler Wirkung. Tatsächlich zeigen auch neue medizinische Untersuchungen, dass die »Farbe der Mitte« (schließlich besteht Grün aus gelben/warmen und blauen/kalten Farbanteilen) beruhigend wirkt, ohne dabei zu ermüden. Grün wirkt sich positiv auf den Rhythmus von Herz und Nieren aus. Grüne Elemente werden in der Alternativmedizin zur unterstützenden Heilung bei Magenbeschwerden, Allergien, Augenerkrankungen und Alterserscheinungen eingesetzt. Wie erste Studien zeigen, kann allein der Anblick von Grün helfen, Kräfte zu sammeln und Regenerationsprozesse zu fördern. Es lässt uns ruhen, ausatmen, ankommen und sammeln. Beim Wandern kommen Sie in den Genuss all dieser Vorteile.
NATUR IN DER MEDIZIN
Studien des Landschaftsarchitekten Roger S. Ulrich von der A&M University in Texas/USA zeigten 1986, wie erfolgreich sich die Farbe Grün in ein Therapiekonzept integrieren lässt: Patienten, die nach einer Gallen-Operation aus den Fenstern ihrer Krankenzimmern auf belaubte Bäume und saftige Wiesen blickten, wiesen deutlich weniger Komplikationen auf, benötigten weniger Schmerzmedikamente und mussten kürzer im Krankenhaus bleiben als Patienten einer Vergleichsgruppe. Es sind wahrscheinlich vor allem stimmungsaufhellende Impulse, die den Selbstheilungsprozess des Körpers anregen. Zwar ist noch nicht genau geklärt, warum Puls, Blutdruck und Muskelspannung sinken. Wissenschaftler vermuten aber,
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