Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
denen sich verstärkt Unkräuter oder Moose ansiedeln.
Als Faustregel für die Schnitthöhe gilt: 3,5–5 cm sind ideal. Für den repräsentativen Zierrasen empfiehlt sich die niedrigste Zahl; im normalen Gebrauchsrasen dagegen können die Gräser ruhig etwas länger bleiben, besonders
im trockenen Hochsommer sowie in schattigen Bereichen. Schneiden Sie den Rasen auch vor dem Winter nicht zu kurz, das beugt Frostschäden vor. Wenn Sie dann im Frühjahr erst spät zum ersten Mähen kommen, z. B. weil es noch zu feucht war, oder wenn Sie nach dem Urlaub eine Wiese vorfinden, ist das Vorgehen in Etappen ratsam: zunächst behutsam mit der höchsten einstellbaren Schnittstufe mähen und dann erst in ein bis zwei weiteren Durchgängen im Abstand von einigen Tagen auf die übliche Schnitthöhe kürzen.
Im Sommer heißt es abends: »Wasser marsch!«
Kein Zweifel, anhaltende Trockenheit kann dem Rasen gewaltig zusetzen. Das frische Grün weicht grauen bis bläulichen Tönen oder gleich einem strohigen Gelb. Schlimmstenfalls sterben sogar Teile der Grasnarbe ab. Deshalb laufen an Sommerabenden in vielen Gärten die Regner auf Hochtouren, zuweilen so intensiv, dass es in einigen Regionen zu Wasserknappheit kommt.
Dabei ist das gar nicht nötig, ja oft sogar nachteilig. Beim allabendlichen Beregnen beschränkt man sich –
schon wegen der Wasserrechnung – meist auf recht kurze Laufzeiten und kleinere Wassermengen. So werden nur die oberen paar Zentimeter des Bodens feucht. Entsprechend reduziert sich das Wurzelwachstum auf diesen Bereich; dadurch sind die Gräser immer weniger in der Lage, von selbst mit Trockenzeiten zurechtzukommen. Das können sie ansonsten oft besser, als man vermutet, sofern der Boden nicht gerade extrem sandig und trocken ist. Notfalls reicht es sogar, den Regner erst in Gang zu setzen, wenn sich erste leichte Welkesymptome zeigen. Will man das nicht abwarten, genügt es selbst in längeren Trockenphasen, zwei- bis dreimal pro Woche zu bewässern – dann aber gründlich, sodass der Boden bis etwa 15 cm Tiefe durchfeuchtet wird. Dies sollte idealerweise schon morgens geschehen; denn abendliches Beregnen kann das Auftreten von Pilzkrankheiten fördern.
Wichtig ist es zudem, bei Trockenheit nicht allzu kurz zu mähen (siehe vorhergehenden »Irrtum«). Schließlich kann man auch das Schnittgut liegen lassen; dieses Mulchen hilft, die Bodenverdunstung zu mindern. Um mit gut zerkleinertem Schnittgut eventuellen Nachteilen vorzubeugen, empfiehlt sich dafür ein geeigneter Mulchmäher bzw. ein entsprechender Mulchaufsatz, den manche Hersteller anbieten.
Mit Moosvernichter wird der Rasen wieder schön
In vielen Gärten macht sich Moos im Rasen breit und trübt die Freude am erwünschten satten Grün. Da versprechen handelsübliche Moosvernichter schnelle und gründliche Abhilfe. Tatsächlich zeigen sie oft eine recht überzeugende Wirkung, besonders wenn sie mit einem passenden Rasendünger kombiniert werden.
Doch damit ist das Moosproblem nicht dauerhaft erledigt. Teils schon nach wenigen Monaten, spätestens aber im nächsten Frühjahr, tauchen die Moose wieder auf. Die Vernichtungsmittel können nur die Symptome kurieren, aber nicht die eigentlichen Ursachen: Das sind im einfachsten Fall zu tiefes oder aber zu seltenes Mähen sowie mangelnde oder ungeeignete Düngung. Dies lässt sich durch bessere Pflege leicht beheben. Für eine optimale Nährstoffversorgung empfiehlt sich eine gelegentliche Bodenuntersuchung. Die zeigt dann auch, ob der Boden eventuell zu sauer ist, was die Moose begünstigt; dann hilft das Ausbringen von Kalk. Liegt der Säuregrad allerdings nur im schwach sauren Bereich (pH-Wert über 5,5), ist Kalken nicht ratsam und kann sogar die Moosbildung fördern.
Vorbeugend sowie zum Unterstützen einer direkten Moosbekämpfung empfiehlt sich außerdem regelmäßiges Vertikutieren, um Filz und Moosreste zu entfernen. Ist der Boden deutlich verdichtet und häufig nass, sollte er außerdem gründlich belüftet werden. Dazu bedarf es einer Aerifiziergabel oder eines motorisierten Aerifizierers. Solche Geräte stechen Löcher in die Grasnarbe, die man dann mit Sand oder Sand-Humus-Gemisch auffüllt, um den Boden nachhaltig luftiger zu machen.
Einfacher ist es, den Boden schon vor der Raseneinsaat sehr gründlich zu lockern und, wenn nötig, durch Einarbeiten von Sand und Splitt zu verbessern. Damit können Sie dem Auftreten von Moos von vornherein entgegenwirken, ebenso, indem Sie eine
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