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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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besonders darauf, daß die Krone unter allen nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen aufbewahrt wird, denn – das brauche ich wohl nicht zu betonen – es gäbe einen großen Skandal in der Öffentlichkeit, wenn sie Schaden erlitte. Eine Beschädigung wäre fast so schlimm wie Verlust, denn es lassen sich auf der ganzen Welt keine Berylle finden, die diesen gleichen, und es wäre unmöglich, sie zu ersetzen. Ich überlasse sie Ihnen mit allem Vertrauen, das ich aufbringen kann, und werde sie am Montagmorgen wieder abholen.‹
      Da ich merkte, daß mein Kunde es eilig hatte, wieder zu gehen, sagte ich nichts mehr, sondern rief nach dem Kassierer und erteilte die Anwei sung, fünfzigtausend Pfund in Noten auszuzahlen. Als ich allein war und den Kasten mit dem kostbaren Inhalt vor mir auf dem Tisch stehen sah, war ich zu nichts anderem imstande, als mit einiger Besorgnis an die Verantwortung zu denken, die ich mir aufgebürdet hatte. Da es sich um ein nationales Besitztum handelte, würde es ohne Zweifel einen furchtbaren Skandal verursachen, wenn ihm ein Unglück widerführe. Ich bedauerte schon, die Krone beliehen zu haben. Wie auch immer, es war zu spät, den Handel rückgängig zu machen, und so schloß ich den Kasten in meinen privaten Safe und wandte mich meiner Arbeit zu.
      Am Abend hielt ich es dann für unbedacht, einen so kostbaren Gegenstand in meinem Büro zu lassen. Banksafes werden nicht erst seit heute erbrochen, und warum sollte der meine davor sicher sein? Wenn das geschehen sollte, geriete ich in eine schreckliche Lage. Deshalb entschied ich mich, in den nächsten Tagen den Kasten stets mit mir zu nehmen, nach Hause und ins Büro, so daß er nie außerhalb meiner Reichweite war. Ich rief eine Droschke und ließ mich zu meinem Haus in Streatham fahren, das Geschmeide war bei mir, und ich atmete erst wieder freier, nachdem ich es in der Kommode meines Ankleidezimmers eingeschlossen hatte.
      Nun ein Wort zu meinem Haushalt, Mr. Holmes, denn ich möchte, daß Sie meine Lage von Grund auf verstehen. Mein Diener und mein Page schlafen außer Haus und können ganz aus dem Spiel bleiben. Ich habe drei Dienstmädchen, die schon eine Reihe von Jahren bei mir sind; ihre absolute Vertrauenswürdigkeit steht über allem Zweifel. Ein weiteres Mädchen, Lucy Parr, die zweite Aufwärterin, befindet sich erst seit einigen Monaten bei mir in Dienst. Sie ist mit einem ausgezeichneten Zeugnis angetreten, und ich war immer zufrieden mit ihr. Sie ist ein sehr schönes Mädchen und zieht Bewunderer an, die manchmal um das Haus wimmeln. Das ist der einzige Nachteil, den wir an ihr finden konnten, glauben aber übrigens, daß sie ein durch und durch anständiges Mädchen ist.
      Soviel zu meiner Dienerschaft. Meine Familie selbst ist so klein, daß es nicht viel Zeit in Anspruch nehmen wird, sie vorzustellen. Ich bin Witwer und besitze nur einen Sohn, Arthur. Er hat mich enttäuscht, Mr. Holmes, tief enttäuscht. Dafür trage zweifellos ich die Verantwortung. Man sagt, ich hätte ihn verwöhnt, und sehr wahrscheinlich stimmt das. Als meine gute Frau starb, war er das einzige, dem ich meine Liebe schenken konnte. Ich ertrug es nicht, daß das Lächeln auch nur für eine Sekunde aus seinem Gesicht wich. Nie habe ich ihm einen Wunsch unerfüllt gelassen. Vielleicht wäre es für uns beide besser gewesen, wenn ich ihn strenger angefaßt hätte, aber ich habe das Beste gewollt.
      Natürlicherweise gingen meine Pläne dahin, ihn zu meinem Nachfolger in der Bank zu machen, aber er hatte keinen Sinn fürs Geschäftliche. Er ist ungezügelt, unzuverlässig, und – um die Wahrheit zu sagen – ich konnte ihm den Umgang mit gro ßen Summen Geldes nicht anvertrauen. In jungen Jahren wurde er Mitglied eines aristokratischen Clubs und, da er sehr charmant ist, intimer Freund von Männern mit dicken Brieftaschen und kostspieligen Gewohnheiten. Er lernte hoch spielen und Geld auf den Rennplätzen vergeuden, und es kam dahin, daß er wieder und wieder mich bitten mußte, ihm einen Vorschuß auf seine Bezüge zu geben, damit er seine Ehrenschulden bezahlen konnte. Mehr als einmal hat er versucht, sich aus der für ihn so gefährlichen Gesellschaft zu lösen, aber immer war der Einfluß seines Freundes, Sir George Burnwell, stark genug, ihn zurückzuziehen.
      Und ich brauche mich wirklich nicht zu wundern, daß ein Mann wie Sir George Burnwell Einfluß auf meinen Sohn gewinnen konnte; denn er hat ihn öfter mit nach Hause

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