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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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betroffener als ich."
    "Und Sie beide hegen keinen Zweifel an der Schuld Ihres Sohnes?"
    "Wie sollten wir, da ich ihn doch, die Krone in den Händen, mit eigenen Augen gesehen habe?"
    "Das kann ich kaum als einen überzeugenden Beweis anerkennen.
    War die Krone sonst irgendwie beschädigt?"
    "Ja, sie war verbogen."
    "Ist Ihnen der Gedanke gekommen, daß er versucht haben könnte, sie wieder geradezubiegen?"
    "Gott lohne es Ihnen. Sie tun für meinen Sohn und mich, was Ihnen möglich erscheint. Aber es ist eine zu schwere Aufgabe. Was hatte er denn überhaupt da zu suchen? Wenn er in guter Absicht gekommen wäre, warum sagt er es dann nicht?"
    "Das ist die Frage. Aber wenn er schuldig ist, warum hat er keine Lüge erfunden? Sein Schweigen scheint mir in beide Richtungen zu weisen. Es gibt in diesem Fall verschiedene ungewöhnliche Umstände. Was hält die Polizei von dem Geräusch, das Sie
    aufgeweckt hat?"
    "Man nimmt an, Arthur könnte es verursacht haben, als er die Tür seines Schlafzimmers schloß."
    "Recht so! Tatsächlich wird ja keiner, der auf ein Verbrechen ausgeht, die Tür hinter sich zuschlagen, damit das ganze Haus wach wird. Was sagt man zu dem Verschwinden der Edelsteine?"
    "Die Polizisten klopfen noch die Korridorverkleidungen ab und durchstöbern das Mobiliar in der Hoffnung, sie zu finden."
    "Haben sie daran gedacht, außerhalb des Hauses zu suchen?"
    "Ja, sie haben außerordentliche Tatkraft an den Tag gelegt. Der ganze Garten ist Stück für Stück durchforscht worden."
    "Nun", sagte Holmes, "ist Ihnen, mein lieber Herr, denn nicht klar, daß die Angelegenheit viel tiefer reicht, als Sie und die Polizei anfangs angenommen haben?" Ihnen schien das ein einfacher Fall, mir kommt er höchst kompliziert vor. Überlegen Sie einmal, was Ihre Erklärung einschließt. Sie gehen davon aus, Ihr Sohn schlich sich aus dem Bett, betrat - ein großes Wagnis - Ihr Ankleidezimmer, öffnete die Kommode, holte die Krone heraus, brach mit Gewalt ein Stück von ihr ab, ging irgendwohin, um drei von den neununddreißig Steinen zu
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    verstecken und zwar so geschickt, daß keiner sie findet, und kehrte dann mit den restlichen sechsunddreißig in das Zimmer zurück, sich der Gefahr aussetzend, entdeckt zu werden. Ich frage Sie: Ist eine solche Theorie haltbar?"
    "Aber welche andere Erklärung gibt es?" rief der Bankier, von Verzweiflung bewegt. "Wenn er unschuldig ist, warum Sagt er es denn nicht?"
    "Das herauszufinden ist unsere Aufgabe", erwiderte Holmes.
    "Wenn es Ihnen genehm ist, Mr. Holder, begeben wir uns gemeinsam nach Streatham und werden eine Stunde darauf verwenden, die Einzelheiten ein bißchen näher zu betrachten."
    Mein Freund wünschte dringend, daß ich die Expedition begleitete, und ich willigte gern ein, da die Geschichte, die wir gehört hatten, meine Neugier und mein Mitgefühl aufgewühlt hatte. Ich gebe zu, daß für mich die Schuld des Sohnes genauso feststand wie für seinen unglücklichen Vater; dennoch setzte ich mein Vertrauen in Holmes'
    Urteil und fühlte, es müsse einen Grund zur Hoffnung geben, solange er mit der dargebotenen Erklärung unzufrieden war. Auf dem ganzen Weg zu dem südlichen Vorort sprach er kein Wort; er saß, das Kinn auf der Brust, den Hut über die Augen geschoben, in tiefes Denken versunken. Unser Klient schien angesichts des Hoffnungsschimmers wieder Mut gefaßt zu haben, er begann sogar ein flüchtiges Gespräch mit mir über seine Geschäftsangelegenheiten. Nach einer kurzen Bahnfahrt und einem noch kürzeren Spaziergang erreichten wir Fairbank, die bescheidene Residenz des großen Bankiers. Fairbank war ein recht großes, viereckiges Haus aus weißem Stein. Es lag ein Stück abseits der Straße. Durch einen schneebedeckten Rasen zog sich eine zweispurige Auffahrt zu den zwei großen eisernen Toren hin, die das Anwesen abschlossen. Zur Rechten wucherte ein Gebüsch, aus dem ein schmaler Pfad kam, der weiter zwischen sauber
    geschnittenen Hecken zum Lieferanteneingang führte. Ein Weg auf der linken Seite lief in Richtung der Ställe, gehörte aber nicht zum Anwesen, sondern war der Öffentlichkeit zugänglich, wenn auch, wenig benutzt. Holmes ließ uns vor der Tür stehen und schritt langsam um das Haus herum, an der Vorderfront entlang, über den Lieferantenpfad und durch den dahinter liegenden Garten zum Stallweg. Das dauerte so lange, daß Mr. Holder und ich uns inzwischen in den Salon begaben, um vorm Feuer seine Rückkunft zu erwarten. Wir saßen und

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