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Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit

Titel: Die Abtei von Wyldcliffe - Die Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Shields
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bevor sie nach Wyldcliffe gekommen ist.«
      »Du meinst, als Waise?« Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, überhaupt keine Familie zu haben.
      »Das vermute ich. Sie redet nicht darüber.«
      »Hast du jemals … ich meine, hast du irgendwie das Gefühl gehabt, dass sie seltsam ist?«, fragte ich neugierig.
      »Man muss keine besondere Gabe haben, um zu bemerken, dass sie unglücklich ist. Aber nein, um ehrlich zu sein, kann ich bei ihr nicht viel mehr als das erkennen. Es ist, als hätte sie sich in einen wirbelnden Wind eingewickelt, der sie vor anderen Menschen sch?tzt. Sie ist immer irgendwie eine Einzelg?ngerin gewesen. Einige der anderen M?dchen machen ihr das Leben ganz sch?n schwer.?
      Ich wusste, dass sie von Celeste sprach. »Hat Helen … war sie mit Laura befreundet?«
      »Nicht richtig. Laura war in allem, was sie getan hat, total von Celeste beeinflusst gewesen. Sie hätte sich nie die Mühe gemacht zu versuchen, Helen näher kennen zu lernen. Das tun nicht viele Menschen.«
      Ich fühlte mich unbehaglich. Auch ich hatte Helen ziemlich schnell aufgegeben. Sarah vergewisserte sich, dass die Tür auch wirklich zu war, dann kehrte sie zu mir zurück und fragte: »Evie, hast du noch mal über das nachgedacht, was du gesehen hast?«
      »Ich habe an nichts anderes mehr gedacht. Und ich frage mich, ob die ganze Sache mit Lady Agnes nicht eine Art Botschaft meiner eigenen Gefühle ist, die mir sagen wollen, dass ich die Sache mit Sebastian nicht überstürzen soll.« Ich stolperte über den Namen. Sebastian war mein Geheimnis gewesen, und es kam mir falsch vor, so beiläufig von ihm zu sprechen.
      »Aber du hast gesagt, dass das Mädchen, das du gesehen hast, genauso ausgesehen hat wie Lady Agnes auf dem Gemälde, und du hast das Portrait nie gesehen, bevor ich es dir in dem Buch gezeigt habe. Also kannst du sie beim ersten Mal – im Klassenzimmer – nicht einfach nur aus deinem Unterbewusstsein oder so heraufbeschworen haben.«
      »Ich bin mir da nicht so sicher. In Reverend Flowerdews Buch heißt es, dass das Gemälde im Besitz des Klosters ist. Es gibt unz?hlige alte Bilder an den W?nden. Ich k?nnte daran vorbeigegangen sein, ohne es zu merken.?
      »Oder du hast tatsächlich eine Nachricht von Lady Agnes erhalten.«
      »Und warum hast du sie dann nicht gesehen?«, fragte ich. »Ich meine, du bist doch diejenige mit dem Roma-Blut und dem Hellsehen-Können und so weiter.«
      »Ich behaupte nicht, dass ich die andere Sicht mit all der dazugehörigen Macht besitze. Ich bin nur offen für alle Möglichkeiten. Wie auch immer, ich vermute, dass Agnes deshalb nur dir erscheint, weil du diejenige bist, mit der sie Kontakt aufnehmen zu muss.«
      Ich wollte mich nicht überzeugen lassen. »Ich denke einfach nur, wir sollten versuchen, uns an die Fakten zu halten«, sagte ich, »und uns nicht von all diesem Kauderwelsch irgendwas vormachen lassen.«
      »Also schön, halten wir uns an die Fakten. Das Gemälde von Lady Agnes ähnelt dir auf unheimliche Weise. Nun, es gibt gewöhnlich eine vollkommen logische, wissenschaftliche Erklärung dafür, dass Leute sich ähnlich sehen.«
      »Was meinst du damit?«, wunderte ich mich laut.
      »Schlichte Genetik, Evie«, sagte sie. »Du und Lady Agnes, ihr könntet verwandt sein.«
      »Das ist unmöglich.«
      »Wieso?«
      »Weil sie reich und adelig war«, versuchte ich zu erklären. »Und ich bin nur … gewöhnlich.«
      »Ich finde, du bist alles andere als gewöhnlich«, sagte Sarah. »Aber wie auch immer, Familien können sich verändern, ihr Geld verlieren, in andere Gegenden ziehen. Wir wissen, dass Agnes keine Kinder hatte, denn sie ist bei diesem Unfall gestorben. In dem Buch des Reverends hei?t es, dass ihre Eltern ein paar Jahre sp?ter ebenfalls gestorben sind, an einem Fieber, das sie sich auf einer ihrer Reisen zugezogen haben. Es gab keine direkten Nachkommen, die die Abtei h?tten ?bernehmen k?nnen, also wurde eine Schule daraus.?
      »Ich verstehe nicht – «
      »Ist doch ganz einfach, Evie. Agnes hatte vielleicht andere Verwandte, Vettern oder Kusinen, und die haben vielleicht Kinder gehabt. Und du hast mir doch gesagt, dass die Familie deiner Großmutter einmal hier gewohnt hat, oder nicht? Wir könnten deinen Stammbaum zurückverfolgen, um herauszufinden, ob du in irgendeiner Weise mit den Templetons verwandt bist. Das hätte dann wirklich gar nichts mit irgendeinem alten Voodoo-Zauber zu tun. Es würde

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