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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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noch nicht alles, Gadak ... Pur Dray ist von den Krozairs von Zy verstoßen worden! Er ist ein Apushniad!« Gafard schüttelte verwundert den Kopf. »Ich begreife so eine Handlungsweise nicht – es ist die Tat von Dummköpfen, idiotischen Onkern; aber die Tatsache steht fest.«
    »Wenn er ein Apushniad ist«, begann ich langsam, »dann könnte er vielleicht ...«
    »Aye, das meine ich ja! Zwischen uns steht etwas. Ich muß ihn kennenlernen. Daß er noch lebt, erfüllt mich mit großer Freude!«
    Wie groß war doch sein Wunsch, den Ruf des Krozairs von Zy zu überbieten, eines Mannes, der bis jetzt tot gewesen war und der sich plötzlich als lebendig entpuppte!
    »Du möchtest ihm im Zweikampf gegenüberstehen?« fragte ich. »Du möchtest ihn töten, um als ein größerer Ghittawrer dazustehen, als der Krozair gewesen ist?«
    Er musterte mich, als sei ich ein sinnlos plapperndes Kleinkind. Er öffnete den Mund, doch in diesem Augenblick wurde der Zelteingang aufgerissen, und sein Stellvertreter Grogor trat ein. »Gernu! Der König! Er ruft nach dir – sofort, Gernu!«
    Gafard schloß den Mund. Er ergriff seinen grünen Umhang und warf ihn sich über die Schulter. Sein Langschwert prallte klirrend gegen den Tisch. »Versieh deinen Dienst, Gadak. Diene mir gut, dann sollst du deinen Lohn bekommen.«
    »Wie du befiehlst, so gehorche ich, Gernu!« erwiderte ich.
    Die letzte Minute hatte mir einiges über die Situation zwischen König Genod und seinem Kämpfer Gafard enthüllt. Obwohl ich von Gehirn und Hand, von Genie und Vollstrecker gesprochen habe, war es doch noch immer Gafard, der zu parieren hatte, wenn der König auch nur den geringsten Befehl äußerte.
    Dann stutzte ich: parierte ich nicht meinerseits, wenn Gafard einen Befehl gab? Die Antwort auf diese Frage ließ sich noch in dieser Nacht finden.
    Als die Sonne untergegangen war und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln den Himmel zu erklimmen begann, fing ich Duhrra ab, der mit dem Gedanken an neuen Dopa zur Infanterie aufbrechen wollte, und erzählte ihm von meinem Vorhaben.
    Auf seinem dummen breiten Gesicht erschien ein gedehntes Grinsen. »Das wird auch Zeit, Herr! Ja – da mache ich mit, bei Zantristar der Gnädigen!«
    »Wir nehmen beide Flugboote, dann ist es leichter. Das kleine steht dabei auf dem Deck des großen.«
    Wir suchten Rüstung und Waffen zusammen, wie wir sie normalerweise für den Dienst brauchten, ließen im Zelt Schlafseide und Ersatzkleidung herumliegen, als wären wir nur vorübergehend fort. Ich wollte mir einen Ausweg lassen, falls der verdammte Voller doch noch Mucken zeigte.
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln war Kregens größter Mond und spendete mehr Licht, als wir eigentlich brauchten. Aber warten durfte ich nicht. Morgen schon konnte der König abfliegen. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Unbedachtheit und Tollkühnheit – das sind die Kennzeichen meiner eigenen Dummheit, ich gebe es zu.
    Wir marschierten in aller Ruhe durch die Mondschatten zur Klippe hoch über dem Strand. In einem der abgetrennten Strandabschnitte waren die zairischen Gefangenen untergebracht.
    Sie waren sicher an Pflöcken angekettet, die tief in den Sand geschlagen worden waren. Darin lag eine Chance: der Sand war lockerer als normale Erde. Ich hatte mir aus den Vorräten der Techniker vorsichtshalber ein Stück Eisen mitgebracht. Doch wir hatten Glück. Einer der Rapawächter, den Duhrra mit einem Schlag auf den Kopf ausschaltete, trug Schlüssel an einem großen Bronzering. Die Gefangenen zur Ruhe mahnend, ließen wir sie nacheinander frei. Sie umringten mich in den rosagoldenen Schatten und konnten es kaum fassen, daß sie frei waren.
    »Ihr kommt aus Zandikar. Ich grüße euch. Jetzt vollbringen wir ein Jikai für Zair, und zwar in absoluter Stille.«
    »Ich bin Ornol ti Zab, Ley-Hikdar, Dritter Offizier der Wersting Zinna .« Der Mann war untersetzt und wirkte abgebrüht, ein echter Seemann. »Wir folgen dir auf der Flucht. Aber – du und der Riese mit einer Hand tragt das Grün.«
    »Aye, Hikdar, das stimmt«, sagte ich, »doch wenn es hier etwas Rotes gäbe, würden wir es gern anlegen! Bei Zair, ja!«
    Es lagen Tote in den Dünen. Roter Stoff war vorhanden. Ich wand mir einen roten Streifen um die Hüfte, über das Grün, drapierte ein Ende über die grüne Tunika. Für mehr reichte die Zeit nicht. Lautlos schlichen wir durch den Sand. Der Hikdar ließ halten, als ich ihm die Hand auf die Schulter legte.
    »Nicht

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