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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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getroffen hätte, wäre meine Reaktion nicht so schnell gewesen.
    Jetzt erst erkannte ich die ganze Situation. Tyrok musste sich herangeschlichen haben und einen Kampfstab geschnappt, um meine Reaktion zu testen. „Sehr gut“, lobte er mich und ließ den Stab sinken.
    „Wie lange bist du schon hier?“, wollte ich von ihm wissen. „Schon einige Zeit. Ich habe Lärm gehört und wollte nachsehen, wer hier so früh am Tag trainiert und als ich sah, dass du es bist, hab ich dir ein wenig dabei zugesehen. Du gibst dir ganz schön viel Mühe.“ Das tat ich allerdings, aber nicht ohne Grund.
    „Sicher, irgendwann will ich dich doch besiegen“, erwiderte ich frech. Ihm schien es zu gefallen, denn er forderte mich, auf ihn anzugreifen. Und das tat ich dann auch.
    Ein paar schnelle Schläge, mit denen selbst er so seine liebe Mühe zu haben schien. Dann griff er an und ich musste mich anstrengen, seine Schläge zu blocken. So ging es noch einige Zeit hin und her, bis es Tyrok gelang mich mit einem geschickten Schachzug auszuschalten.
    Erschöpft blieb ich auf dem Boden liegen. „Noch bist du nicht so weit“, meinte Tyrok, der mir den Stab noch immer gegen den Brustkorb drückte.
    „Mag sein“, murmelte ich und schlug ihm den Stab aus der Hand. Krachend landete er in der Ecke. Bevor er reagieren konnte, fegte ich ihm mit dem Stab die Beine weg und als er auf dem Rücken lag, hatte ich mich auf seine Brust gesetzt.
    „Was sagst du nun?“ Er schien darüber doch ein wenig baff zu sein, doch hatte er mir selbst beigebracht den Gegner niemals zu unterschätzen, auch wenn er offensichtlich schon am Boden lag. Doch als richtigen Sieg über ihn konnte und wollte ich das nicht werten.
    Statt mir jedoch zu antworten, zog er mich zu sich hinunter und küsste mich leidenschaftlich.
    Er kniff mir in den Hintern. „Das war gar nicht übel. Du bist eindeutig die beste Schülerin, die ich bis jetzt hatte. Morgen werden wir zur Belohnung mit dem Schwert üben!“ Das freute mich natürlich besonders und ich gab ihm dafür einen langen Kuss.
    „Lass uns ins Bett gehen, wir wollen ja nicht, dass uns hier jemand überrascht.“ Doch da hatte ich ihm schon die Hose ausgezogen und er wehrte sich nicht dagegen. So vergnügten wir uns auf der Matte des Trainingsraums und bewiesen dabei einiges an Ausdauer, denn als wir uns erschöpft in den Armen lagen, dämmerte es draußen schon.
     
     
    Tyrok erhob sich langsam und zog sich an. „Tut mir leid, ich habe leider heute Abend noch etwas zu erledigen, aber vielleicht komm ich ja nachher noch zu dir ins Bett.“
    Ich nickte und erhob mich ebenfalls. Es war sicherlich nicht so, dass ich mich bis jetzt irgendwann gelangweilt hatte. Nachdem Tyrok sich angezogen hatte, gab er mir zum Abschied einen Kuss und verließ dann den Trainingsraum.
    Ich zog mich ebenfalls an und räumte dann noch auf, bevor ich nach oben in mein Zimmer ging, um erst einmal zu duschen, denn das hatte ich dringend nötig. Frisch geduscht und angezogen stand ich im Zimmer und überlegte, was ich jetzt tun wollte. Mein Blick fiel auf die Bücher, die ich noch zu lesen hatte. Darauf hatte ich allerdings nicht wirklich Lust und außerdem, fand ich, hatte ich meinen Pflichtteil für heute schon erfüllt.
    So ging ich hinunter in den Salon und hoffte dort noch auf jemand von den anderen zu treffen, denn bis jetzt war dort jeden Abend etwas los gewesen.
    „Ah Sharai, wir wollten gerade ins Speisezimmer gehen und uns ein paar Kleinigkeiten genehmigen. Möchtest du uns nicht begleiten?“, begrüßte Heiko mich. Hinter ihm kamen Markus und Lilly zum Vorschein. Gegen Essen hatte ich absolut nichts einzuwenden, so folgte ich den Dreien.
    Auf dem Tisch lagen Speisekarten, auf denen die uns zur Verfügung stehenden Speisen standen. Die Auswahl war gar nicht schlecht und es fiel mir schwer, mich zu entscheiden, denn es klang alles gut.
    „Kannst dich wohl nicht entscheiden, was?“, fragte Lilly, weil ich immer noch über der Speisekarte grübelte.
    „Allerdings. Das klingt alles lecker. Da weiß ich gar nicht, was ich nehmen soll.“ Lilly lachte. „Ja, das kenne ich nur zu gut, aber wie wäre es, wenn du einfach oben anfängst und dich dann nach unten durch arbeitest. Wirst ja immerhin noch einige Male die Gelegenheit haben, hier zu essen.“ Das war gar keine so schlechte Idee, also bestellte ich das erste Gericht auf der Karte.
    Wir mussten nicht lange auf das Essen warten und während wir es uns schmecken ließen,

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