Die Abtruennigen
unterhielten wir uns, so erfuhr ich einiges Neues. Zum Beispiel, dass es demnächst einen großen Konzil aller Clanführer geben würde und dass dies der Grund war, warum Tyrok so beschäftigt war. Es waren nur noch wenige Wochen und diese Zusammenkunft sollte im Schloss Dunkelstein stattfinden, was unweigerlich bedeutete, dass wir davon auch einiges mitbekommen würden. Ich fand den Gedanken sehr aufregend und begann die anderen auszufragen, doch leider wussten sie nicht viel mehr.
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, zogen wir uns mit einigen Flaschen Wein in den Salon zurück.
Einige Stunden später kam Tyrok herein und betrachtete irritiert das Geschehen, denn Heiko und Markus hatten ein wohl zu viel Wein getrunken und alberten gerade auf dem Boden herum. „Männer bleiben doch immer Kinder“, hatte Lilly gesagt und damit nicht so ganz Unrecht.
Die beiden bemerkten Tyrok, hörten sofort auf und erhoben sich wankend. Sie schienen ein wenig verlegen zu sein. Ich konnte mir nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen.
„Vielleicht sollte ich in Zukunft dafür sorgen, dass ihr nicht mehr so viel Wein bekommt“, sagte Tyrok mit strenger Stimme, jedoch entging mir nicht das schwache Lächeln, das sich um seine Mundwinkel gebildet hatte.
„Es… es tut uns leid. Kommt sicher nicht wieder vor“, beteuerte Heiko. Tyrok nickte zufrieden und wandte sich dann an mich: „Kommst du mit nach oben?“
Da ich ohnehin schon ein wenig erschöpft war, hatte ich dagegen absolut nichts einzuwenden. „Ja sicher“, erwiderte ich, erhob mich und verabschiedete mich von den anderen.
Zusammen mit Tyrok ging ich die Treppe hinauf und wollte in mein Zimmer gehen, doch Tyrok hielt mich an der Hand fest. Ich schaute ihn fragend an.
„Es wird Zeit, dass du mein Zimmer kennen lernst.“
Das erstaunte mich doch ein wenig, aber natürlich hatte ich nichts dagegen einzuwenden, ganz im Gegenteil. Tyrok führte mich den Gang entlang in Bereiche des Schlosses, die ich noch nie gesehen hatte. Am hinteren Ende des Ganges führte eine Treppe hinauf und oben angekommen sah ich einen weiteren Gang mit drei Türen. „Mein Reich“, erklärte Tyrok. Das hatte ich schon erwartet.
Er zog mich zur Ersten der drei Türen und öffnete sie. Ich trat zuerst ein und als er Licht gemacht hatte, entfuhr mir ein leises „Hui.“
Der Raum, der ganz offensichtlich sein Schlafzimmer war, war einfach riesig. In der Mitte stand ein großes Bett, noch weitaus größer als meins. An der Wand stand ein großer schwarzer Holzschrank und gegenüber dem Fenster gab es eine Bar. An den Wänden hingen große Gemälde, außerdem gab es diverse Kerzenleuchter im Zimmer, die Tyrok nun entzündete, dann erst löschte er die Lampe, die bis jetzt das Zimmer erleuchtet hatte.
„Gefällt es dir?“, flüsterte Tyrok mir ins Ohr und küsste meinen Hals. „Ja“, antwortete ich. Es war beeindruckend. Tyrok zog mich zu seinem Bett und kuschelte sich dort an mich.
Wenig später war ich in seinen Armen eingeschlafen.
Am nächsten Morgen weckte uns ein Klopfen an der Tür. Noch ein wenig müde öffnete ich die Augen. Tyrok war schon aus dem Bett gesprungen und öffnete langsam die Tür.
„Bitte entschuldige vielmals die Störung, Lord, aber in der Eingangshalle wartet ein junger Mann auf dich, der dich unverzüglich zu sprechen wünscht. Er sagt, er habe eine wichtige Botschaft für dich.“ Der Diener verhaspelte sich fast, bei dem, was er sagte und klang dabei ziemlich ängstlich.
Mühelos drang ich in seine Gedanken ein und erkannte, dass er tatsächlich nicht mehr wusste. Meine Neugier war groß und so wollte ich gerne wissen, was so wichtig sein konnte.
„Wer ist es?“, erkundigte sich Tyrok. „Er sagt, er heißt Lugi.“ Das schien Tyrok zu reichen, offenbar kannte er ihn.
„Führe ihn in mein Arbeitszimmer, ich werde mich sofort um ihn kümmern“, wies er an und knallte die Tür zu.
„Was ist los?“ Eigentlich konnte ich mir die Antwort fast denken. „Eventuell gibt es Ärger“, überraschte er mich mit einer so detailreichen Aussage. Er klang ziemlich mürrisch, warum konnte ich aber nicht sagen. Hastig zog er sich an und ging zur Tür.
„Du kannst noch weiter schlafen, wenn du möchtest oder dich im Bad frisch machen. Ich werde zurückkommen, sobald ich kann.“ Damit verließ er das Schlafzimmer.
Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, einschlafen allerdings war mir nicht mehr möglich und so stand ich nach ein paar Minuten
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