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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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Dösens auf. Nachdem ich meine Kleider eingesammelt hatte, trat ich durch die Tür ins Bad. Das Badezimmer war um einiges größer als mein eigenes. In der hinteren Ecke stand eine riesige Badewanne in der sicherlich drei oder gar vier Leute Platz finden konnten. Auf der rechten Seite stand ein Schrank, daneben die Toilette und gegenüber eine große Dusche. Gebadet hatte ich schon lange nicht mehr, daher beschloss ich, es mir dort erst einmal gemütlich zu machen.
    Das Wasser lief ein und suchte ich mir aus dem Schrank Handtücher. Dabei fand ich Öle, die ich ins Wasser goss. Weniger Minuten später tauchte ich in das heiße Wasser ein und machte es mir bequem.
    Durch einen lauten Schrei fuhr ich hoch, offenbar war ich eingeschlafen. Angestrengt lauschte ich und versuchte zu erkennen, woher der Schrei gekommen war. Doch es war nichts mehr zu hören. Schnell wusch ich mich und stieg aus der Wanne. Nachdem ich mich notdürftig abgetrocknet hatte, zog ich mich an und verließ leise das Badezimmer.
    Im Schlafzimmer war noch alles so, wie ich es verlassen hatte. Durch die Tür trat ich in den Gang und lauschte erneut. Nichts zu hören. Leise schlich ich den Gang entlang. Dann hörte ich Stimmen. Sie kamen aus dem Zimmer am Ende des Gangs. So leise wie möglich schlich ich darauf zu. An der Wand blieb ich stehen und lauschte.
    „Ausgeschlossen. So etwas werde ich auf gar keinen Fall dulden“, hörte ich Tyroks strenge Stimme.
    „Diese Überprüfung ist notwendig und lässt sich nicht umgehen. So schreibt es der uralte Codex vor, auch ihr müsst euch daran halten“, hörte ich eine andere männliche Stimme, wahrscheinlich war es die von Lugi.
    Ich hatte nicht die geringste Ahnung, worüber die beiden da sprachen, aber meine Neugier war auch zu groß, ich konnte nicht einfach wieder zurück ins Zimmer gehen.
    „Das ist mir ganz egal, ihr werdet sie nicht anrühren. Das verbiete ich.“ Wen meinte er wohl mit „sie“? Tyrok schien offenbar sehr verärgert zu sein.
    „Ihr habt gar keine andere Wahl, ihr könnt euch nicht gegen den Codex stellen, nicht einmal du hast so viel Macht“, gab Lugi zurück. Auch seine Stimme klang verärgert.
    „Das werden wir ja sehen und jetzt verschwinde besser, bevor ich mich vergesse!“ Ein lautes Rumpeln war zu hören. Schnell lief ich zurück ins Schlafzimmer und schloss leise die Tür.
    „Das wirst du bereuen“, rief Lugi, als er an der Tür vorbei lief. Ich legte mich aufs Bett und wartete auf Tyroks Rückkehr. Wenig später war es so weit. Er legte sich zu mir ins Bett und kuschelte sich an mich. „Was war los?“, erkundigte ich mich neugierig. Tyrok jedoch schüttelte den Kopf zum Zeichen, dass er nicht darüber reden wollte und ich musste es wohl oder übel akzeptieren.
    Eine Weile lagen wir einfach nur so da, dann stand Tyrok wieder auf.
    „Wir wollten ja heute noch mit dem Schwertkampf beginnen.“ Das hatte ich fast vergessen gehabt. Gemeinsam gingen wir in den Trainingsraum.
    An der Wand hingen drei unterschiedliche Schwerter. „Das Erste ist ein ganz normales Langschwert, der Griff ist gerade groß genug um es mit einer Hand zu halten. Das macht es möglich, dass du in der anderen Hand ein Schild oder Ähnliches zum Verteidigen hältst. Das Langschwert ist unter den Schwertern am einfachsten zu handhaben, darum werden wir auch mit ihm beginnen. Das Schwert in der Mitte kann sowohl mit einer als auch mit zwei Händen geführt werden, ist allerdings schon etwas schwieriger. Das letzte Schwert ist ein Zweihänder, du brauchst also zwei Hände, was es unmöglich macht, noch eine andere Waffe oder ein Schild zu führen. Mit ihm kämpfen nur sehr erfahrene Kämpfer.“
    Dann reichte Tyrok mir ein Schwert und brachte mir die Regeln dieser Kampfart bei.
    In den nächsten Stunden musste ich feststellen, dass es gar nicht so einfach war, mit einem Schwert zu kämpfen, doch es begann mir weitaus mehr Spaß zu machen, als unsere Kämpfe mit dem Stab. Auch Tyrok schien es zu gefallen und er lobte meine Fortschritte immer wieder.
    Als ich nach dem Training Anstalten machte zu gehen, hielt Tyrok mich zurück. Er hatte ein Holzkästchen in der Hand. „Ich hab hier eine Kleinigkeit für dich, von der ich denke, dass sie dir gefallen wird“, sagte er lächelnd und reichte mir das Holzkästchen.
    Nachdem ich es geöffnet hatte sah ich darin einen Silberdolch, der einfach nur wunderschön aussah. Er hatte einen schwarzen Griff, die Klinge war leicht geneigt und hatte Zeichen, die

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