Die Abtruennigen
Kopf gegen die Wand. Jedoch hatte ich keine Gelegenheit das auszunutzen, denn nun griff der Zweite an. Mit Wucht hieb er auf mich ein, jedoch konnte ich den Schlag parieren. Bei seinem nächsten Angriff nahm ich meine ganze Kraft zusammen, sprang vom Boden ab, machte einen Überschlag und landete hinter ihm.
Das war zu schnell für ihn. Zwar hatte er noch erkannt, dass ich nicht mehr da war, doch konnte er seinen Schlag nicht mehr aufhalten und so hieb er seinem Kumpan den Kopf ab. Ich nutzte seine Überraschung und erledige ihn ebenfalls.
Schwer atmend sah ich mich um. Marcello hatte schwer mit seinem Gegenüber zu kämpfen, Tyrok hatte seinen schon erledigt und kümmerte sich nun mit einem schnellen Streich auch um Marcellos Gegner. Es blieb keine Zeit die Toten zu betrauern.
„Weiter!“, befahl Tyrok und wir rannten zurück durch den Gang. Auf dem Weg weiter durch das Schloss fanden wir noch sechs tote Angreifer, aber auch vier Leichen unserer Clanmitglieder.
Plötzlich stand ein weiterer Valdrac im Gang. Tyrok, der an vorderster Front war, hatte keine Lust sich mit ihm groß aufzuhalten, denn mit zwei schnellen Schwertstreichen hatte er ihn erledigt. Ich glaubte nicht, dass es überhaupt jemand gab, der es mit ihm aufnehmen konnte.
Den Trainingsraum erreichten wir nur Sekunden später, diesmal war es Marcello, der die Tür aufstieß und hinein rannte, nur um gleich darauf zurückzutaumeln. Ich sah nur das Blut an seinem Rücken und das Schwert, das den Kopf von seinen Schultern trennte.
Man hatte uns wohl schon erwartet. Blitzschnell sprang Tyrok über die Leiche und versetze dem Angreifer einen Tritt gegen das Kinn. Dieser taumelte zurück und gab den Eingang frei. Sofort stürmte ich hinein. Tyrok erledigte den Valdrac, während dieser zurücktaumelte.
Entsetzt schrie ich auf, wir waren wieder zu spät gekommen. Mein Blick fiel zu allererst auf die Leiche von Lilly, eine große Wunde im Bauch, ihre Hand und ihr Kopf lagen neben ihrem Körper. Ich hatte sie sehr ins Herz geschlossen, nun war sie nicht mehr da. Neben ihr noch drei andere, die ich nicht kannte. Sie hatten es immerhin noch geschafft, vier Angreifer auszuschalten.
Tränen liefen mir über das Gesicht, ich konnte sie nicht zurückhalten. Tyrok trat auf mich zu, nahm mich in den Arm, drückte dabei meinen Kopf gegen seine Schulter. Worte waren fehl am Platz. Einige Augenblicke, die mir endlos erschienen, standen wir nur so da, dann hatte ich mich wieder etwas beruhigt.
„Geht’s wieder?“, erkundigte sich Tyrok mit warmer Stimme. Ich nickte, wusste ich doch, dass wir hier noch nicht fertig waren. Laut Aussage von Marcello mussten sich noch mehr Feinde hier befinden. Allerdings wusste ich nicht, warum sie uns überhaupt überfallen hatten, denn als Valdrac war es ihnen doch verboten, andere ihrer Art anzugreifen. Doch es war keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Entschlossen packte ich mein Schwert und sagte: „Weiter!“ Tyrok drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich kurz an, bevor wir zusammen den Trainingsraum verließen.
Ich sah Tyrok zusammenzucken. Das bedeutete wohl, dass er ein erneutes Todessignal eines seiner Geschöpfe aufgefangen hatte. Sofort setze er seinen Weg fort, er wusste ja nun genau, wo wir hin mussten. Ich folgte ihm und überlegte, wie viele Angreifer uns wohl noch erwarten mochten.
Auf einmal blieb Tyrok stehen und ich stieß gegen ihn. „Was ist los?“, fragte ich ihn irritiert. „Sie sind alle tot“, flüsterte Tyrok mit einer Mischung aus Trauer und Wut in seiner Stimme. Wie konnten sie alle tot sein? So viele Angreifer sollten es doch eigentlich gar nicht mehr sein.
„Was?“, gab ich entsetzt zurück. „Wir müssen verschwinden.“ Ich verstand immer weniger. Warum wollte er jetzt aufgeben? Das wollte ich nicht, ich wollte, dass diese Leute zur Verantwortung gezogen wurden.
„Nein, Tyrok, wir müssen sie alle finden und töten“, widersprach ich ihm. Doch er ließ keinen Widerspruch zu, also rannten wir zurück zur Eingangshalle. Dort allerdings wartete man schon auf uns. An der Tür standen vier Angreifer, die den Ausgang versperrten. Davor stand ein großer, junger Mann mit schwarzen, langen Haaren. Seine Augen blitzen, als er uns sah.
Ich wollte zurückweichen, doch nun waren auch hinter uns Valdrac aufgetaucht, drei an der Zahl, die den Rückweg versperrten.
„Lugi, wie kannst du es wagen?“, rief Tyrok wütend. Dieser Kerl war also der ominöse Besucher
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