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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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lernte ich mit Äxten und Armbrüsten umzugehen und zu guter Letzt lernte ich, mit Pfeil und Bogen zu schießen. Inzwischen hatte Tyrok nur noch recht wenig Zeit, sodass ich die meiste Zeit alleine trainierte oder zusammen mit Lilly und Heiko, die allerdings schon bald keine Chance im Kampf gegen mich hatten. Tyrok freute sich darüber fast noch mehr. Ich sah ihn oft nur noch nachts im Bett.
    Auch auf die Jagd musste ich ohne ihn gehen, doch das war mir ganz recht, denn so konnte ich meine Opfer verschonen, ohne dass er davon etwas bemerkte. Meistens war ich mit Lilly und Heiko unterwegs. Markus war auch ab und zu dabei, brauchte allerdings wohl weitaus weniger Blut. Er war unter uns auch der Älteste, was wohl die Erklärung dafür war.
    Die anderen merkten natürlich nicht, dass ich meine Opfer nicht tötete. Ich hatte mir dafür einen Trick überlegt. Ich schlug meine Opfer bewusstlos, trank dann von ihnen und wenn sie aufwachten, konnten sie sich an nichts davon erinnern. So musste ich keine Angst haben, dass es irgendwann einmal herauskommen könnte.
    Die Bücher, die ich von Tyrok bekommen hatte, hatte ich auch längst mehrfach durchgelesen und hatte mich dann daran gemacht, die Bibliothek nach interessanten Dingen zu erkunden. Und da gab es in der Tat einiges zu entdecken. Mir das Betreten des Bereichs für Magie nicht erlaubt war, es stellte sich mir jedoch die Frage, ob es mir möglich sein würde, mich durch die verschlossene Tür zu stehlen. Dann könnte ich einen Blick hinein werfen. Außerdem stellte sich mir die Frage, wieso es überhaupt Bücher darüber gab, wenn es uns verboten war, diese zu lesen.
    Also entschied ich mich, nach einem Buch über Schlösserknacken zu suchen. Wie alles andere, was ich zuvor gesucht hatte, gab es auch zu diesem Thema mehrere Bücher, sodass ich bald meine freie Zeit damit verbrachte das Schloss meiner Zimmertür zu knacken, oder vielmehr es zu versuchen.
    Seit dem Besuch von Lugi war Tyrok ein wenig grimmiger geworden, wollte aber noch immer nicht darüber sprechen und ich gab es auf, ihn danach zu fragen. Unsere Beziehung hatte sich noch nicht so weit entwickelt, wie ich es mir gewünscht hätte und das Teilen von Gedanken oder Geheimnissen schien zu viel des Guten für Tyrok zu sein.
    Mit jedem Tag der verging kamen mehr und mehr Clanmitglieder zum Schloss und bezogen ihre Zimmer, sodass ich eine Menge neuer Valdrac kennenlernte. All dies war sehr faszinierend für mich. Tyrok hatte eine ganze Reihe unterschiedlicher Menschen für die Verwandlung in Valdrac auserwählt und ich war sehr gespannt darauf, sie alle ein wenig besser kennenzulernen und ihre Geschichten zu hören. Einige von ihnen schienen erfreut darüber eine Zuhörerin gefunden zu haben und auch mich ein wenig kennenzulernen, andere hingegen waren nicht so offen mit Neulingen im Clan.
     
     
    Eines Abends lagen Tyrok und ich im Bett und unterhielten uns, als wir durch ein lautes Knallen aufgeschreckt wurden. Tyrok war sofort aufgesprungen. Ich saß noch im Bett und sah ihn an.
    „Was war das?“, fragte ich ihn erschrocken. Tyrok zuckte die Schultern. Heute war das Schloss ziemlich voll, denn alle Clanmitglieder waren anwesend. Tyrok hatte das veranlasst, da er noch einige Anweisungen zu geben hatte, bevor es zum Konzil kommen würde. Vielleicht waren ein paar von ihnen wieder mal am Herumalbern.
    Tyrok zog sich eine Hose an und öffnete dann die Schlafzimmertür. Sofort war Lärm zu hören. Klang nach Kampflärm, aufeinanderprallende Schwerter und Geschrei. Tyrok drehte sich um, rannte zum Schrank und holte dort zwei Schwerter heraus, ich zog mir schnell etwas an. Eines der Schwerter, ein Zweihänder, warf er mir zu. Wir mussten nicht miteinander reden, um zu verstehen, was wir wollten.
    Ich folgte ihm durch die Tür und wir rannten zusammen die Treppe hinunter. Auf dem Weg durch den Gang zur Treppe wurde der Lärm immer lauter. Wir liefen so schnell, wir konnten und Tyrok sprang über das Geländer direkt hinunter in die Halle. Als Valdrac hätten ihm selbst größere Höhen nichts ausgemacht. Da ich jedoch nicht wusste, was mich in der Halle erwartete, zog ich es vor, die Treppe hinunter zu sprinten.
    Unten angekommen musste ich mir blitzschnell einen Überblick verschaffen. Der Knall musste daher gerührt haben, dass man das große Eingangstor aufgesprengt hatte. Die Eindringlinge, ganz offenbar Valdrac, kämpften nun gegen Heiko, Marcello, Markus und Tyrok. Drei von ihnen lagen schon geköpft am

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