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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nickte. »Es werden sogar zusätzliche Züge eingesetzt.«
    »Welche Möglichkeiten haben wir, die U-Bahn stillzulegen?«
    »Etwa die gleichen, wie die Parade abzusagen. Bei so vielen gesperrten Straßen und weitreichenden Parkverboten wäre es eine Katastrophe ganz anderer Art, an einem Tag wie dem morgigen die U-Bahn nicht fahren zu lassen.«
    Kimberlain blieb stehen und sah sie an. »Wollen Sie über Katastrophen sprechen, Cathy?« Er wartete, bis eine weitere U-Bahn unter ihnen hindurchpolterte. »U-Bahnen erzeugen starke Vibrationen. Angenommen, das C-12 befindet sich in den U-Bahn-Schächten unter dem Broadway. Wenn die Vibrationen ihren Höhepunkt erreichen, geht der Sprengstoff in die Luft. Das Gewicht der zahlreichen Zuschauer trägt nur noch dazu bei.«
    Cathy machte wieder Notizen. »Sobald ich wieder hinter meinem Schreibtisch sitze, werde ich die Polizei und das U-Bahn-Personal bitten, alles zu überprüfen.«
    »Besonders die Decken der U-Bahn-Schächte. Zementsplitter würden wie Schrapnells nach oben schießen. Man könnte das C-12 so anbringen, daß die Auswirkungen der Explosion einem Erdbeben ähneln.«
    Weitere Notizen.
    »Wir müssen zwei Möglichkeiten in Betracht ziehen«, fuhr Kimberlain fort. »Zum einen könnte der Plastiksprengstoff schon an Ort und Stelle sein; zum anderen könnten sie ihn, damit wir ihn nicht vorher finden, erst unmittelbar vor der Explosion anbringen. Unsere Sicherheitsvorkehrungen sind gut und schön, doch die Entscheidung wird während der Anfangsstunden der Parade fallen.«
    »Ist es nicht möglich, daß sie den Anschlag abblasen, nun, da sie wissen, daß wir dahintergekommen sind?«
    »Nein«, erwiderte der Fährmann im Brustton der Überzeugung und eingedenk der wahnsinnigen Besessenheit, die Jason Benbasset antrieb. »Das ist ausgeschlossen.«
    Sie gingen schweigend ein Stück weiter. Als sie sich dem Columbus Circle näherten, wurde der Fußgängerverkehr immer dichter, und als sie den Broadway erreicht hatten, kamen sie kaum noch voran. Im Geist stellte sich Kimberlain vor, wie die Wagen, Ballons und Kapellen ins Herz der Innenstadt zogen, von beiden Seiten von Gebäuden umschlossen und damit auch gefangen. Von zehn bis zwölf Uhr würden sich die Parade und die Zuschauer vom Broadway bis zum Herald Square erstrecken. Er schaute erneut an den Gebäuden hoch und stellte sich vor, wie das gesamte Glas der Fensterscheiben von der gewaltigen Detonation des Plastiksprengstoffes zerbarst. Milliarden Glassplitter würden wie Pfeile aus dem Himmel auf die Zuschauer hinabschießen, die viel zu eng beieinander standen, um irgendwohin fliehen zu können.
    Cathy Nu war ein Stück vorausgegangen, auf den Marriott Marquis mit seiner Ticket-Zentrale zu, dem Newsday-Gebäude und anderen auffälligen Häusern, die Kimberlain sich einprägte. Schließlich erhob sich am Herald Square die Rückseite des großen Macy's-Kaufhauses vor ihnen.
    »Die Parade endet hier, und jeder Teilnehmer biegt nach rechts ab in die 34 th Street, wo die Wagen für die Parade des nächsten Jahres auseinander genommen werden«, erklärte Cathy.
    »Hoffentlich«, sagte der Fährmann.
    »Was hältst du davon, Captain?«
    Nachdem sich die Nacht über die Stadt gesenkt hatte, hatte der Fährmann Captain Seven über alle Sicherheitsvorkehrungen informiert, die vor und während der Parade durchgeführt wurden. Im Augenblick befanden sich bereits zweitausend Sicherheitskräfte in Macy's Lagerhaus in Hoboken wie auch an der gesamten Strecke im Einsatz, auf Dächern und hinter Fenstern, die meisten davon um den Anfangspunkt der Parade herum, wo die Wagen bereits zusammengebaut wurden. Bevor Kimberlain den Captain informierte, hatte er noch einmal mit Senator Thomas Brooks gesprochen. Brooks würde den Präsidenten erst am frühen Mittwoch morgen erreichen können. Man hatte ihm zwar bereits nach kurzer Zeit die Existenz des Außenpostens 10 bestätigt, doch eine Truppenentsendung wurde von einem gewaltigen Blizzard verhindert, der über der gesamten Region tobte.
    Mittlerweile setzte die Rhode Island ihre tödliche Fahrt gen Süden fort. Das U-Boot erfüllte dabei den eigentlich vorgesehenen Auftrag perfekt und entzog sich allen Ortungsversuchen.
    »Nun, fallen dir irgendwelche Schwachstellen auf?« fragte Kimberlain den Captain.
    Captain Seven kniete nieder und roch an dem Bürgersteig des Time Square. »Dieser Asphalt ist ganz frisch«, sagte er und blickte auf. »Höchstens eine Woche alt, würde ich sagen.

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