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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wir?«
    »Zum Lincoln-Tunnel.«
    »Ich dachte, wir wären dorthin unterwegs, wo die Parade ihren Anfang nimmt.«
    »Das sind wir auch.«
    »Technisch gesehen«, erklärte sie, als sie sich im Tunnel befanden, »beginnt Macy's Parade zum Erntedankfest diese Nacht um ein Uhr hier – also eigentlich am Morgen des letzten Donnerstags im November. Die Prachtwagen, die einen Großteil der Parade bilden, werden das ganze Jahr über in einer alten Süßwarenfabrik drüben am Fluß gebaut, die uns gehört. Wir nennen sie den Wagenpalast. Ein Team von zwanzig Personen wird am kommenden Montag mit der Arbeit an der Parade des nächsten Jahres beginnen.«
    »Hoffentlich.«
    »Ja, hoffentlich.«
    »Haben Sie Ihr Notizbuch mitgebracht?«
    Sie zog aus ihrer Handtasche ein Klemmbrett hervor.
    »Gut. Notieren Sie, die Polizei darum zu bitten, mit ein paar Suchhunden in dieses Lagerhaus zu kommen, um nach dem C-12 zu suchen. Aber erst diese Nacht, nachdem die gesamte Parade zusammengestellt wurde.«
    »Das könnte etwas kompliziert werden.«
    »Inwiefern?«
    »Nun, die Wagen werden zwar in Hoboken gebaut, aber der Lincoln-Tunnel kann nur von Fahrzeugen passiert werden, die eine Höhe von drei Metern und achtzig und eine Breite von zwei Metern und vierzig nicht überschreiten. So werden sie um ein Uhr morgens, wenn sie am Jersey sind, auseinandergenommen und dann auf der anderen Seite wieder zusammengebaut.«
    »Das muß doch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Eigentlich nicht. Die Wagen sind eigens dafür konstruiert, auseinandergenommen und dann wieder zusammengesetzt werden zu können, und sie sind auch unglaublich stabil. Vergessen Sie nicht, auf ihnen fahren die ganze Zeit über Sänger, Tänzer und Schauspieler, die live auftreten oder zumindest lächeln und winken.«
    Kimberlain dachte kurz nach. »Na gut, wir stellen um zehn Uhr innerhalb und auf beiden Seiten des Tunnels Wachen auf. Nachdem die Wagen wieder zusammengesetzt wurden, werden noch einmal die Hunde darauf angesetzt, nur um sicherzugehen, daß nichts hinzugefügt wurde, was dort nichts zu suchen hat. Bis zum Beginn der Parade fahren auf jedem Wagen Wachen mit.«
    Cathy machte sich stichworthafte Notizen und fügte selbst noch ein paar Vorschläge hinzu. Sie verließen den Tunnel wieder, und die Sicherheitsbeauftragte wies den Fahrer an, zurück nach Manhattan zu fahren.
    »Wie viele Wagen sind es?« wollte der Fährmann wissen.
    »Dieses Jahr fünfzehn große.«
    »Das bringt uns zu den Ballons. Ich erinnere mich noch daran, daß ich als Kind geradezu in sie vernarrt war.«
    »Waren wir das nicht alle? Es gibt zwölf dieses Jahr, so viele wie noch nie. Sie werden in einem anderen Lagerhaus in Hoboken gebaut.«
    »Die Zusammensetzung?«
    »Urethanbeschichtetes Nylon, gefüllt mit Helium und Luft. Sie bestehen aus einzelnen Abschnitten, damit ein Leck oder ein Riß in einem Abschnitt nicht den gesamten Ballon zum Absturz bringt. Der größte ist Superman mit etwa vierundzwanzig Metern. Snoopy ist einschließlich seiner Rollerskates etwa achtzehn Meter groß, Kermit, der Frosch, ebenso.«
    »Schwierig, sie ebenfalls nach dem Plastiksprengstoff abzusuchen«, sagte Kimberlain, als das Taxi wieder durch den Tunnel zurückfuhr.
    »Allerdings.« Cathy lächelte. »Sie werden heute abend in der Nähe des Startpunkts der Parade am Central Park West Abschnitt für Abschnitt aufgeblasen. Ein ziemliches Schauspiel. Die Menschen bleiben die ganze Nacht auf, um uns zuzusehen. Die Ballons werden auf Lastwagen geliefert und auf Stoffbahnen flach auf die Straße gelegt. Sie werden mit Netzen bedeckt, damit sie nicht davonfliegen können, nachdem sie aufgeblasen wurden.«
    Kimberlain fühlte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten. »Sie wissen, daß man C-12 zu einem explosiven Gas verarbeiten kann?«
    »Jetzt ja.«
    »Stellen wir uns mal vor, der Feind hätte eine Möglichkeit, dieses Gas mit Ihrem Helium in die Ballons zu pumpen.«
    Cathy machte sich ein paar Notizen, bevor sie antwortete. »Wir überprüfen jeden einzelnen Kanister, bevor wir die verschiedenen Ballonsegmente aufblasen.« Sie hielt inne und sah Kimberlain an. »Aber wie kann man das Gas unter diesen Umständen zur Explosion bringen?«
    »Durch eine Entzündung, würde ich sagen. Ein kleiner Funke genügt. Stellen Sie sich die Skyline von New York vor, wie man sie vom Broadway aus sieht. Ein Dutzend Heckenschützen, jeder auf einem Dach oder hinter einem Fenster, mit der Anweisung, in einem bestimmten

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