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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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erstes Ziel. Der Holländer wollte Zeit haben, sich in aller Ruhe mit der Frau zu befassen, und wenn ein Alarmruf ans Festland ging, kam vielleicht so schnell Hilfe, daß er sich beeilen mußte.
    Weitläufige, gepflegte Rasenflächen umgaben das Haus. Sich im Schatten haltend, arbeitete Quail sich zum hell erleuchteten Haupteingang vor. Dabei achtete er für den Fall, daß er einen der Außenposten übersehen hatte, aufmerksam auf jedes Geräusch. An der Tür ging Quail in die Hocke. Zwei sich ständig drehende Videokameras waren über dem Eingang installiert, doch mit dem richtigen Timing konnte er während ihrer Drehungen die Tür erreichen, ohne bemerkt zu werden. Quail beobachtete die Kameras genau und sprang, als sie sich am weitesten von ihm abgewendet hatten.
    Auf dem Bildschirm war ein dunkler Schatten zu sehen, ein schwarzer Fleck, der genauso schnell verschwand, wie er gekommen war. Der Mann in der Kommunikationszentrale hätte ihm wahrscheinlich nicht die geringste Beachtung geschenkt, hätte ihn nicht gleichzeitig ein rotes Blinklicht und ein warnendes Summen darauf aufmerksam gemacht, daß die Eingangstür geöffnet worden war.
    »Was zum Teufel …«
    Sein Blick fuhr auf der Suche nach Bewegungen auf dem von Scheinwerfern erhellten Gelände über die anderen Bildschirme. Nichts. Keine Wachen, keine Eindringlinge. Aber wieso keine Wachen? War es möglich, daß sie sich alle gleichzeitig außerhalb der Kamerareichweiten befanden?
    Jemand hatte das Haus betreten, jemand, der nicht wußte, wie man die Tür ordnungsgemäß öffnete, ohne Alarm auszulösen. Vielleicht einer der Leute, die zur Verstärkung angerückt und noch nicht eingewiesen waren, doch der Wachhabende hatte ein ungutes Gefühl. Na ja, die Tür wurde von zwei Posten bewacht, die mit jedem Eindringling fertig werden sollten. Der Mann legte ein paar Schalter um, und auf zwei Bildschirmen erschienen Aufnahmen vom Erdgeschoß.
    Es waren keine Wachen zu sehen. Niemand war zu sehen. Als hätte sich der Eindringling im Einklang mit den Kameraschwenks bewegt und dabei gleichzeitig die beiden Wachen ausgeschaltet, in einem Zeitraum, der …
    Unmöglich! Oder doch nicht?
    Schließlich brachte eine nagende, alles überwältigende Furcht den Mann dazu, auf einen kleinen schwarzen Knopf zu drücken, der automatisch einen Notruf an Dominick Torelli abschickte, wo immer er sich auch aufhielt. Von jetzt an würde der Boß die Sache übernehmen. Nachdem er das Signal gegeben hatte, war Hilfe nur noch ein paar Minuten entfernt. Der Mann hatte gerade auf den Knopf gedrückt, als sich leise die Tür zur Funkzentrale öffnete.
    Lisa saß auf einem Stuhl und sah zur Tür, als es klopfte. Sie hatte gerade ihren sinnlosen Versuch, Ruhe zu finden, aufgegeben, und Jeans und eine Bluse übergezogen.
    »Ich bin's, Miß«, erklang Chaneys mittlerweile vertraute Stimme.
    Sie öffnete die Tür einen Spalt breit und musterte die schattenhafte, große Gestalt im trüben Licht des Ganges auf der zweiten Etage.
    »Ich habe Probleme mit diesem Kasten«, erklärte er und deutete auf sein Walkie-talkie. »Ich kann niemanden erreichen.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Ich will mal kurz nachsehen. Dachte, ich hätte vor ein paar Sekunden etwas gehört.« Im nächsten Augenblick steckte das Walkie-talkie wieder in seinem Gürtel, und er hielt eine Pistole in der Hand. »Schließen Sie die Tür ab, Miß. Ich bin gleich zurück.«
    Nein, das bezweifle ich, hätte Lisa beinahe gesagt. Sie verspürte nacktes Entsetzen, so sicher war sie sich ihrer Ahnung.
    Der schwarze Knopf ließ keine Lampen aufleuchten oder Alarmsirenen schrillen, doch Quail wußte trotzdem, daß dieses Signal Schwierigkeiten für ihn bedeutete. Irgendeine Verstärkung war unterwegs. Er tötete den Mann hinter der Funkkonsole, indem er ihm seinen Ohrstöpsel so tief in die Ohren trieb, daß das zerrissene Fleisch das weiche Plastik verschluckte und eins mit seinem Schädel werden ließ.
    Doch seine Befürchtungen über den schwarzen Alarmknopf hatten ihn unaufmerksam werden lassen, und als er sich zur Tür umdrehte, achtete er nicht genug auf seine Umgebung. Er sah, wie sich die Pistole vor ihm hob, wußte, daß es zu spät war, um den Schuß zu verhindern, und wirbelte lediglich herum, um der Kugel zu entgehen, während ihn eine große Gestalt ansprang.
    Lisa hörte den Knall des Schusses, der in dem plötzlich leeren Haus Echos warf. Sie wartete, ob ein zweiter folgen würde, und als das nicht der Fall war,

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