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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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der gleichen Bewegung den Hals.
    Die beiden letzten Männer auf dem Deck waren klug genug, nach ihren Waffen zu greifen, anstatt sich auf ihn zu werfen. Quail wußte, daß er sie auch mit einem noch so schnellen Sprung nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte, und er mußte ja auch noch die sechs Mann in dem Beiboot bedenken. Während er vorwärts stürmte, zog er zwei kleine graue Gegenstände aus seinen Taschen und warf sie auf die beiden überlebenden Soldaten. Es handelte sich um Pfeilspitzen, die er selbst konstruiert hatte. Miniaturklingen, die nur aus Schneiden bestanden.
    Eine fuhr in eine Kehle.
    Die andere bohrte sich in eine Stirn.
    Die beiden Männer brachen zusammen, während Quail zum Schanzkleid und dem Beiboot darunter stürmte.
    Der Angriff hatte insgesamt kaum sieben Sekunden gedauert. Und sogar das Glück war heute auf seiner Seite, denn der letzte Mann, der von der Jacht ins Beiboot hinabstieg, hatte das Gleichgewicht verloren und war auf seine Kollegen gefallen. Der beengte Raum des kleinen Bootes ließ den Männern kaum Bewegungsfreiheit, und die wenigen Söldner, denen es gelungen war, ihre Waffen zu ziehen, konnten nur auf einen dunklen Schatten zielen. Die Schüsse, die sie abgaben, verfehlten ihr Ziel, und plötzlich war Quail zwischen ihnen.
    Es war ihm gelungen, seinen Sprung so zu steuern, daß das überladene Beiboot kentern würde. Als es umzukippen begann und seine Passagiere ins Wasser fielen, gaben sie noch ein paar Schüsse ab, die aber ebenfalls nicht trafen. Dann stürzten sie ins pechschwarze Wasser und boten sich Quail wie einem Hai auf dem Präsentierteller.
    Der Holländer hatte immer wieder trainiert, unter Wasser die Luft anzuhalten, und war dazu nun länger imstande als die meisten anderen Menschen. Er zerrte seine beiden ersten Opfer hinab und tötete sie, indem er ihre Luftröhren zerquetschte. Als er wieder auftauchte, griffen zwei andere ihn an. Er zog einen unter Wasser und umklammerte ihn mit den Beinen. Dem anderen brach er mit einem einzigen Schlag den Schädel.
    Er sah, wie die Leiche des Skippers neben der Jacht trieb, und wußte, daß das umstürzende Boot ihm den Schädel eingeschlagen hatte und er ertrunken war, womit noch zwei Söldner lebten. Beide hatten die Flucht ergriffen, doch sie waren zu schlechte Schwimmer, um ihm entkommen zu können. Quail holte den ersten spielend einfach ein und drückte ihn unter Wasser, bis er zu kämpfen aufhörte und erschlaffte. Den zweiten erwischte er erst zwanzig Meter vor dem Dock, und er tötete ihn so schnell wie möglich, weil er wußte, daß die Männer von der Festung nun jeden Moment eintreffen konnten. Er schwamm schnell weiter, kletterte auf das Dock hinauf, sah, daß dort keine Wache postiert war, und drehte sich um, um seinen Triumph zu genießen. In nicht einmal zwei Minuten hatte er ein Dutzend Männer getötet. Soll Peet doch versuchen, das zu übertreffen, soll er es nur versuchen, dachte Quail, als der sich nähernde Jeep ihn zwang, sich wieder in die Dunkelheit zurückzuziehen, um die nächste Phase seines Vorgehens zu überdenken …
    Quail drückte das Mikrofon in die Halterung am Armaturenbrett des Jeeps zurück und richtete die Leiche des Fahrers auf seinem Sitz auf, so daß den Fahrern der Wagen, die gleich eintreffen würden, nichts auffallen würde. Zwei weitere Männer würden sterben, womit vielleicht noch zehn übrigblieben.
    Ein paar mehr, ein paar weniger, was für eine Rolle spielte das schon?
    Lisa wußte nicht, wieso sie erwachte. Sie sah nur, daß die Leuchtziffern auf der Digitaluhr auf dem Nachttisch 12:06 anzeigten. Aus irgendeinem Grund betrachtete sie das Telefon neben ihrem Bett, als erwarte sie, daß es gleich klingeln würde. Ihre Gedanken klärten sich langsam, und sie erinnerte sich an den schrecklichen Anruf mitten in der Nacht, mit dem man sie über den Tod ihres Vaters informiert hatte. Das Telefon hatte geklingelt, und sie hatte gewußt, daß man ihr schlechte Nachrichten mitteilen wollte, und sich einfach geweigert, den Hörer abzunehmen, als ob sie damit alles ungeschehen machen konnte.
    Nun stellte sich in der Kälte dieses fremden Zimmers, dessen Gefangene sie war, das gleiche Gefühl wieder ein. Sie erschauderte und redete sich ein, es seien nur die Nachwirkungen des Alptraums, aus dem Jared Kimberlain sie gerettet hatte – sie, aber nicht elf Angestellte, von deren Tod sie Zeugin geworden war. Ihre Geister lebten in ihrer Erinnerung weiter, raubten ihr den Schlaf und

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