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Die Adlon - Verschwoerung

Die Adlon - Verschwoerung

Titel: Die Adlon - Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Kerr
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zu gehen.»
    «Das hat aber neulich anders geklungen.»
    «Dann bist du kein guter Menschenkenner, Gunther. Max denkt, du hast ihn auf dem Kieker, aber ich glaube, du tappst im Dunkeln. Und hast Glück gehabt. Max glaubt, dass du alles weißt, weil du in Würzburg warst. Ich glaube das nicht. Wie solltest du?»
    «Rein interessehalber - wie hat er es herausgefunden? Dass ich nach Würzburg gefahren bin?»
    «Frau Adlon hat es ihm gesagt. Nach deinem Abstecher nach Potsdam hat er sich gefragt, wo du steckst. Also hat er sich bei ihr erkundigt. Er hat ihr erzählt, dass er dir eine Belohnung geben will, weil du seine chinesische Lackschachtel zurückgebracht hast. Er konnte sich denken, dass du seinetwegen dort warst. Dass du entweder bei der Witwe Rubusch oder bei der Würzburger Gestapo oder vielleicht bei beiden Erkundigungen einziehen würdest.»
    «Die Gestapo schien sich nicht sonderlich für Reles und seine Machenschaften zu interessieren», sagte ich.
    «Sicher, deswegen hat sie das fbi in den Staaten um Informationen über Max gebeten.» Dora lachte auf.
    «Dachte ich mir, dass du jetzt sprachlos bist. Max bekam ein Telegramm von seinem Bruder. Er hatte einen Tipp von jemandem beim fbi erhalten, dass dort eine Anfrage der Gestapo Würzburg eingegangen ist. Du siehst, Max hat Freunde beim fbi, so wie er nützliche Freunde hier in Deutschland hat. Er ist sehr raffiniert.» «Ist er das?»
    Ich sah mich im Badezimmer um. Ich hätte das Fenster eintreten und nach draußen klettern und flüchten können, wäre nicht die Tatsache gewesen, dass das Badezimmer kein Fenster hatte. Ich brauchte die Waffe hinter dem Paneel. Ich suchte nach dem Schraubenzieher und öffnete die vier Schränke. «Weißt du, Max wird nicht sehr erbaut sein, wenn er nach Hause kommt und mich hier im Bad eingesperrt findet», sagte ich. «Zum einen kann er seine eigene Toilette nicht benutzen.»
    In den Schränken fand ich nichts. Die meisten Toilettenartikel von Max Reles standen auf dem Regal oder neben dem Waschbecken. In einem Schrank standen eine Flasche Elizabeth Arden Blue Grass sowie Charbert Grand Prix Men's Cologne. Sie waren das perfekte Paar. In einer weiteren Schublade fand ich eine Tasche mit ein paar Dildos, einer blonden Perücke, kostspieliger Wäsche und einer Diamanten-Tiara, die offensichtlich Tand war. Niemand lässt eine echte Tiara in einem Badezimmerschrank liegen. Nicht, wenn es im Hotel einen Safe gibt. Von einem Schraubenzieher leider keine Spur.
    «Was du hier mit mir machst, stellt Max vor ein großes Problem, Dora. Ich meine, er kann mich schwerlich hier im Adlon umbringen, oder? Ich bin nicht der Typ, der still dasitzt und abwartet, während man ihm einen Eispickel ins Ohr schiebt. Und ein Schuss wird einige Aufmerksamkeit erregen und nach einer Erklärung verlangen. Wie auch immer, er muss mich töten. Und du machst dich der Beihilfe zum Mord schuldig.»
    Natürlich war mir inzwischen die Bedeutung von Perücke, Tiara und Frauenparfum klargeworden. Ich zögerte, dies gegenüber Dora zu erwähnen, weil ich immer noch hoffte, sie zur Kooperation überreden zu können. Doch mir war klar, dass ich keine andere Wahl hatte, als sie zu erpressen.
    «Leider hast du schon ein Problem mit Beihilfe zum Mord, nicht wahr, Dora? Weil du Max bereits bei einer Tat geholfen hast. Du warst in jener Nacht bei Heinrich Rubusch im Zimmer, als Max ihn mit dem Eispickel erledigt hat. Du warst die blonde Frau mit der Tiara, richtig? Hat Heinrich keine Einwände erhoben, als du ihm deine Muschi gezeigt hast? Weil du gar keine echte Blondine bist?»
    «Er war wie jeder andere Freier beim Anblick einer Muschi. Ihn hat nur interessiert, ob sie miaut, wenn man sie anfasst.»
    «Bitte sag mir, dass Max ihn nicht getötet hat, während du mit ihm zugange warst.»
    «Was geht es dich überhaupt an? Er hat keinen Pieps getan. Er hat nicht einmal geblutet. Vielleicht ein klein wenig. Max hat es mit der Schlafanzugjacke des Kerls aufgewischt. Aber es war nichts zu sehen, nicht einmal ein Kratzer. Unfassbar, wirklich. Er hat nichts gespürt, das kannst du mir glauben. Es ging viel zu schnell. Was ich für meinen Teil nicht sagen kann. Rubusch wollte ein Rennpferd, kein Mädchen. Ich hatte die Spuren seiner Haarbürste noch Tage später auf dem Rücken. Wenn du mich fragst, dieser fette Perversling hat es verdient.»
    «Aber die Tür war von innen abgeschlossen, als wir ihn gefunden haben. Der Schlüssel hat noch gesteckt.»
    «Ihr habt doch die

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