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Die Adlon - Verschwoerung

Die Adlon - Verschwoerung

Titel: Die Adlon - Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Kerr
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wollen.»
    «Ich weiß nicht, Max. Wenn ich ja sagen würde, dann nur, wenn ich es auf meine Weise tun könnte. Geradlinig oder gar nicht.»
    «Haben Sie nicht gehört, was ich gerade gesagt habe? Genau das erwarte ich. Es gibt keinen anderen Weg in diesem Geschäft.»
    «Ich meine das ganz ernst. Keinerlei Einmischung. Ich berichte Ihnen und niemandem sonst.»
    «Genau.»
    «Was wären meine Aufgaben? Nennen Sie mir ein Beispiel.»
    «Eine der Aufgaben, die Sie sofort übernehmen würden, wären die Einstellungen und Entlassungen. Wir haben einen Aufseher, den Sie feuern sollen. Er ist eine Schwuchtel, und ich mag keine Schwuchteln in meinem Hotel. Außerdem möchte ich, dass Sie sämtliche Vorstellungsgespräche für freie Positionen im Hotel und im Kasino führen. Sie haben eine Nase für diese Dinge, Gunther. Ein zynischer Mistkerl wie Sie wird darauf achten, dass wir aufrichtige, geradlinige Leute einstellen. Das ist nicht immer ganz einfach. Man kriegt Gegenwind. Ein Beispiel. Ich zahle die höchsten Löhne hier. Besser als jedes andere Hotel in Havanna. Was bedeutet, dass die meisten Mädchen, die hier arbeiten wollen - ich stelle hauptsächlich Mädchen ein, weil die Gäste es so wollen -, nun ja, sie machen alles, um einen Job zu kriegen. Und das meine ich, wie ich es sage. Nur, dass das nicht immer das Beste ist fürs Geschäft, verstehen Sie? Und für mich auch nicht. Ich bin schließlich nur ein Mann, und diese Versuchungen kann ich in meinem Leben im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen. Ich bin durch damit. Ich habe mir die Hörner abgestoßen, und wissen Sie auch, warum? Weil ich Dinah heiraten werde. Darum.»
    «Glückwunsch.»
    «Danke.»
    «Weiß sie es?»
    «Selbstverständlich weiß sie es, Sie Nudnik. Das Mädchen ist völlig meschugge nach mir, und mir geht es genauso mit ihr. Ja, ja, ich weiß, was Sie sagen wollen - ich bin alt genug, um ihr Vater zu sein. Fangen Sie nicht schon wieder mit grauen Haaren und falschen Zähnen an, wie gestern Abend, weil es diesmal eine große Sache ist, okay? Ich werde Dinah heiraten, und dann werde ich all meine Beziehungen benutzen, um sie zu einem Filmstar zu machen.»
    «Was ist mit der Brown?»
    «Brown? Was soll damit sein?»
    «Das ist die Universität, auf die Noreen ihre Tochter schicken möchte.»
    Reles schnitt eine Grimasse. «Die Brown ist, was Noreen für Noreen will. Nicht für Dinah. Dinah möchte zum Film. Ich habe sie bereits mit Sinatra bekannt gemacht. Mit George Raft. Nat King Cole. Hat Noreen Ihnen erzählt, dass ihre Tochter singen kann?»
    «Nein.»
    «Mit Dinahs Talent und meinen Beziehungen kann sie alles erreichen, was sie will.» «Auch glücklich werden?»
    Reles zuckte zusammen. «Auch glücklich werden, ja. Gottverdammt, Gunther, Sie sind wirklich ein elender Scheißkerl. Warum bloß?»
    «Ich hatte eine Menge Übung. Mehr als Sie, schätzungsweise. Und ich denke, das heißt schon etwas. Ich werde Ihnen jetzt nicht meinen ganzen verdammten Lebenslauf ausbreiten, Max, aber als der Krieg zu Ende ging, hatte ich bereits eine Reihe von Dingen getan und gesehen, die Jiminy Cricket einen Herzanfall beschert hätten. Mein Gewissen bekam eine dicke Hornhaut, wie die Haut an meinen Füßen. Ich war zwei Jahre bei den Sowjets Hausgast in einem ihrer Heime für erschöpfte deutsche Kriegsgefangene. Ich habe eine Menge von den Iwans gelernt über Gastfreundschaft. Aber nur, was Gastfreundschaft nicht ist. Ich bin geflohen und habe zwei Leute umgebracht. Es war ein Vergnügen, Max, wie noch nie zuvor. Und Sie können von mir aus denken, was Sie wollen. Hinterher habe ich ein eigenes Hotel geführt, bis meine Frau in einer Irrenanstalt starb. Ich war nicht dafür gemacht. Ich hätte genauso gut versuchen können, in der Schweiz ein Mädcheninternat für Engländerinnen zu führen. Wenn ich darüber nachdenke, wünschte ich, ich hätte es getan. Ich hätte ihnen den Rest gegeben, für immer. Gute Manieren, deutsche Höflichkeit, Charme, Gastfreundschaft - mir fehlt es an allem, Max. In meiner Gegenwart fühlen sich Wüstlinge wie Chorknaben. Sie gehen nach Hause und lesen in ihrer Bibel und danken Gott dafür, dass sie nicht in meiner Haut stecken. Was um alles in der Welt bringt Sie auf den Gedanken, ich wäre der geeignete Mann für diesen Job?»
    «Sie möchten es wirklich wissen?» Er zuckte die Schultern. «Damals, auf dem Tegeler See. Auf der Jacht. Sie erinnern sich?»
    «Wie könnte ich es vergessen?»
    «Ich habe Ihnen damals gesagt,

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