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Die Adlon - Verschwoerung

Die Adlon - Verschwoerung

Titel: Die Adlon - Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Kerr
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Shapiro-Brüder, 1933. Einen von ihnen haben sie lebendig begraben. Nach dem Ende der Prohibition fing er mit der Gewerkschaftsmasche an. Einen Teil davon zog er in Berlin auf, wo ich ihn damals kennengelernt habe. Während er dort war, hat er einen deutschen Geschäftsmann namens Rubusch ermordet, der sich nicht von ihm einschüchtern lassen wollte. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er zwei Menschen erschossen hat. Eine Prostituierte namens Dora, mit der er ein Verhältnis angefangen hatte. Er schoss ihr in den Kopf und warf ihre Leiche in einen See. Sie atmete noch, als sie unterging.»
    «Raus hier!», schnappte sie. «Los, raus!»
    «Und vielleicht hat Ihre Mutter Ihnen schon von dem Mann erzählt, den er auf dem Passagierdampfer zwischen New York und Hamburg ermordet hat.»
    «Ich habe ihr kein Wort geglaubt, und ich glaube Ihnen kein Wort!»
    «Sicher glauben Sie mir. Sie glauben mir jedes Wort. Weil Sie nicht dumm sind, Dinah. Sie wussten immer, was für ein Mann er war. Vielleicht hat Ihnen ja gerade das an ihm gefallen. Vielleicht haben Sie ja eine kleine billige Gänsehaut bekommen, so jemandem nah zu sein. So was passiert manchmal. Wir alle spüren eine Faszination für die Menschen, die eine dunkle Seite haben. Vielleicht war es das, ich weiß es nicht, und es ist mir auch völlig egal. Aber wenn Sie nicht wussten, dass Max Reles ein Gangster war, dann hatten Sie zumindest einen Verdacht. Einen starken Verdacht, schon wegen der Gesellschaft, in der er sich aufgehalten hat. Meyer und Jake Lansky. Santo Trafficante. Norman Rothman. Vincent Alo. Jeder von ihnen ein gesuchter Gangster. Mit Lansky als dem berüchtigtsten von allen. Erst vor vier Jahren stand er vor einem Untersuchungsausschuss des Kongresses, der sich mit dem organisierten Verbrechen in den Vereinigten Staaten befasste. Genau wie Max. Und das ist der Grund, warum sie nach Kuba gekommen sind. Ich weiß von sechs Menschen, die Max ermordet hat, aber ich bin sicher, dass es noch viel mehr waren. Menschen, die seine Pläne behindert haben, Leute, die ihm Geld schuldig waren. Leute, die ihm sonst wie im Weg gestanden haben oder ihm unbequem waren. Er hätte mich ebenfalls umgebracht, doch ich hatte etwas gegen ihn in der Hand. Etwas, von dem er nicht zulassen durfte, dass es bekannt wurde. Max wurde erschossen, doch seine Lieblingswaffe war nicht der Revolver, sondern ein Eispickel, den er seinen Opfern in das Ohr stieß. So war Max, Dinah. Ein mörderischer, gemeiner Gangster. Einer von vielen gemeinen Gangstern, die hier in Havanna die Hotels und Kasinos führen. Jeder einzelne von ihnen hatte wahrscheinlich seine eigenen sehr guten Gründe, warum er Max Reles aus dem Weg haben wollte. Also halten Sie Ihren dummen Mund und erzählen Sie nicht herum, dass Sie Ihre Mutter verdächtigen. Ich sage Ihnen hier und jetzt, dass sie nichts damit zu tun hatte. Sie halten den Mund, oder Noreen ist am Ende auch noch tot, Ihretwegen. Sie ebenfalls, falls Sie denen in die Quere kommen. Sie sagen zu niemandem, was Sie zu mir gesagt haben. Ist das klar?» Dinah nickte mürrisch.
    Ich deutete auf das Glas neben ihrem Sessel. «Haben Sie das getrunken?»
    Sie starrte auf das Glas und schüttelte den Kopf. «Nein. Ich mag keinen Whiskey.»
    Ich streckte die Hand nach dem Glas aus. «Haben Sie was dagegen?»
    «Nur zu.»
    Ich schüttete mir den Inhalt in den Mund und gurgelte eine Weile damit, bevor ich die brennende Flüssigkeit durch meine Kehle rinnen ließ. «Ich rede zu viel», sagte ich. «Aber das hier hilft.»
    Sie schüttelte den Kopf. «In Ordnung. Sie haben recht. Ich hatte einen Verdacht, was er für einer war. Aber ich hatte Angst, ihn zu verlassen. Ich hatte Angst vor dem, was er tun könnte. Am Anfang war alles nur Spaß. Ich habe mich gelangweilt. Max stellte mich Leuten vor, von denen ich immer nur gelesen hatte. Frank Sinatra. Nat King Cole. Es war phantastisch.» Sie nickte. «Aber Sie haben recht. Mit dem, was Sie gesagt haben.»
    «Wir alle machen Fehler, Dinah. Gott weiß, ich habe selbst eine ganze Menge Fehler gemacht.» Ich entdeckte eine Packung Zigaretten auf ihren Sachen im Koffer. Ich nahm die Schachtel. «Haben Sie was dagegen? Ich habe zwar aufgehört, aber jetzt könnte ich eine vertragen.»
    «Bedienen Sie sich.»
    Ich zündete mir eine an und schickte einen Zug die Kehle hinunter, hinter dem Whiskey her. «Wohin wollen Sie von hier aus?»
    «In die Staaten zurück. Nach Rhode Island, auf die Brown University. Wie meine Mutter

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