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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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einem Wald.«
    »Pass auf, was du sagst! Die haben gute Ohren.«
    »Sie sind nicht real. Hier ist doch alles nur gefaked, um dir deinen Wunsch zu erfüllen!«
    »Mag ja sein, Mann, aber für mich sind sie voll real. Erzähl mir nicht, dass die Tränen, die sie vergießen, nicht real sind!«
    »Was ist bloß in dich gefahren? Chessie hat versucht, uns umzubringen, und du tust so, als wäre gar nichts passiert, nach dem Motto ›Ist doch keine große Sache, nichts Besonderes für einen Helden‹! Wir müssen hier raus! Wenn wir sterben, sind wir tot . Und ich habe in den letzten Stunden schon mindestens dreißigmal Gelegenheit gehabt zu sterben!«
    Dass Cecil plötzlich die Tränen kamen, erschütterte Ralph. »Hör zu«, sagte Cecil, »wenn du keine Lust mehr hast, versteck dich einfach, halt dich von uns fern! Es ist mein Wunsch, und einen zweiten kriege ich nicht. Alles ist extrem realistisch , und ich find’s total gut. Ich kann niemanden gebrauchen, der an der besten Sache herumnörgelt, die mir je passiert ist.«
    »Oh.« Ralphs Stimme war nur noch ein Flüstern.
    Cecil lehnte das Schwert an einen Baum, schniefte und wischte sich mit einem Lederärmel über die Augen. »Jetzt komme ich mir vor wie ein Vollidiot.« Er klang heiser.
    »Na, jetzt mach mal halblang!«, widersprach Ralph. »Du hast ja recht, es ist wirklich grandios.«
    »Sind dir meine coolen Klamotten eigentlich schon aufgefallen?«, fragte Cecil.
    »Und ob«, antwortete Ralph. »Siehst ja aus wie Robin Hood auf der Flucht! Bist du auch gewachsen? Du bist richtig muskelbepackt, Alter!«
    Cecil sah schulterzuckend auf seine Arme. »Ja, die Elfen haben so eine verrückte Götterspeise – der heftigste Proteindrink, den du dir vorstellen kannst. Und mach dir keine Gedanken wegen deiner Klamotten – ich besorg dir auch welche.«
    »Und sonst? Schon irgendeine Jungfrau in Nöten gerettet?«
    »Hätte ich, wenn mir eine über den Weg gelaufen wäre. Aber ich hab noch keine einzige gesehen. Chessie scheint keine coolen Chicks gecastet zu haben.«
    Ralph lachte. »Bestimmt hat sie keine Lust auf Konkurrenz.«
    »Komm, lass uns gehen!«, meinte Cecil. »Ich stelle dich den Elfen vor, ich meine richtig, und du hörst auf, hier so rumzuzicken!«

20. Kapitel
    Ralph wurde neu eingekleidet, den Elfen vorgestellt und mit Beifall begrüßt. Danach suchte er sich ein Plätzchen auf einem Holzscheit, neben Fingerfertig, einer stämmigen Elfe, die blaue, mit Monden verzierte Gewänder und einen Schlapphut trug. Aus heiterem Himmel erklärte sie mit einer Stimme, so hell, dass sie fürs menschliche Ohr kaum noch zu hören war: »Elfenhaltung gibt es seit Jahrhunderten. Die Stadtleute züchten uns.«
    »So was nennt man Sklaverei«, fauchte Cecil.
    »Schlimmer noch«, mischte sich Fuchsia ein, und Ralph starrte krampfhaft auf den Haaransatz der üppigen Elfe. »Die meisten von uns werden sogar als Gegenstände benutzt.«
    »Ralph ist Amerikaner. Er weiß, was Sklaverei ist«, behauptete Cecil. »Vielleicht kann er uns erklären, wie Menschen auf die Idee kommen, dass sie so etwas tun dürfen. Genau, Ralph, das ist eine gute Aufgabe für dich in unserem Team: Du erklärst Dinge. Wir ernennen dich zum Erklärer.«
    »Gibt es vielleicht noch andere Aufgaben?«, fragte Ralph vorsichtig nach.
    »Die Stadtbewohner betreiben seit einiger Zeit Elfenfarmen«, sagte Cecil finster, ohne auf seine Frage einzugehen. »Das hat zu einem massiven Produktionsschub geführt. Elfen ernähren sich von Morgentau. Das heißt, sie brauchen keine zusätzliche Nahrung. Bei ihrer Haltung entstehen also praktisch keine Kosten. Insofern ist es sehr viel billiger, Elfen einzusetzen als Tiere oder Rohstoffe. In der Stadt gibt es Häuser aus Elfen, Schreibtafeln aus Elfenflügeln und pflegeleichte Elfen-Zimmerpflanzen. Das ist ungeheuerlich! Und weißt du, wer dahintersteckt?«
    »Ja! Che…«
    »Chessie, genau!«, fiel ihm Cecil ins Wort. »Sie tut so, als würden ihr ihre Untertanen am Herzen liegen. Dabei ist sie nur eine von diesen Blaublütigen, die den Schwachen und Machtlosen alles wegnehmen. Sie nutzt die Machtlosigkeit der Elfen aus und verdient auch noch daran!« Mit großen Schritten umrundete Cecil das Feuer. »Ich habe wirklich alles versucht. Aber sie hat ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Ich war schon etliche Male so gut wie tot.«
    »Sicher schlimm für dich.«
    Cecil nickte stolz. »In gerade mal zwei Wochen bin ich der Held des Untergrunds geworden. Das Landvolk hat mir jede

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