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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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winzigen, an Nagetiere erinnernden Zwergschnauzern. Ein Tier, offenbar ein Leithund, begann zu bellen, und sofort sprangen zwanzig Welpen gleichzeitig über eine Hürde. Eine andere Welpenhorde knabberte sich unter lautem Knurren gegenseitig die Ohren an. Aufmerksam wurden sie dabei von Shirley Wilbefore höchstpersönlich betreut, die zur Nanny-Uniform einen Bürstenhaarschnitt trug.
    Die Elfenfarm war kaum anders – nur dass es dort natürlich keine Hunde gab, sondern ausschließlich Elfen. Und anstatt fröhlich herumzutollen, waren sie auf engstem Raum zusammengepfercht, in bis zu zehn Meter hohen Käfigtürmen. Aus den Spitzen der Türme schossen schwarze Stichflammen.
    »Wie schrecklich«, piepste Fingerfertig in ihrem Versteck hinter einem Felsvorsprung. »Schau sie dir an – sie sind verrückt geworden! Die kauen sich gegenseitig die Flügel ab!«
    »Wirklich? Kannst du so weit sehen?«
    »Ja, kann ich. Aber, ach, Ralph, alle sind ganz grau und schlaff! Als wären sie schon halb tot.«
    »Vielleicht soll die ganze Ladung ja als Dachziegel eingesetzt werden«, überlegte Ralph.
    Fingerfertig nickte traurig.
    »Was meinst du, wie viele sind es?«, fragte Ralph.
    Fingerfertig musste ziemlich lange zählen. »Vierzigtausend, zweihundert.«
    »Vierzigtausendzweihundert? Das ist phänomenal!«
    Sie sah ihn blinzelnd an. »Eigentlich nicht. Ich wollte sagen, dass es entweder vierzigtausend oder zweihundert sind. Ich kann es nicht genau sagen.«
    »Oh«, erwiderte Ralph. »Hoffen wir also auf vierzigtausend!«
    »Ja«, pflichtete ihm Fingerfertig eifrig bei. »Vierzigtausend befreite Elfen sind besser als zweihundert befreite Elfen.«
    »Siehst du irgendwo Wachen?«, fragte Ralph.
    »Hmm … Da sind ein paar Elfenwachen. Sie haben Flügel in gelbem Schottenmuster. Das heißt es sind Gefolgsleute der Dokapi. Das war schon immer ein Clan von ehrlosen Wendehälsen … Selbst wenn sie sich gegen uns gestellt haben, dürfte es kein Problem sein, sie wieder umzustimmen. Lass mich mit ihnen reden, dann bringe ich sie dazu, dass sie wieder auf unsere Seite wechseln! Ansonsten gibt es keine großen Sicherheitsmaßnahmen. Nur die Höllischen Höllenhunde.«
    »Höllenhunde? Sind die sehr gefährlich?«
    »Och, die sind eigentlich ganz in Ordnung.« Fingerfertigs Lächeln wirkte nicht gerade überzeugend.
    »Eigentlich? Was soll das denn heißen? Sag schon!«
    »Na ja, sie sind so lange kein Problem, solange sie dich nicht fressen. Und solange du sie nicht ansiehst. Wobei, eigentlich darfst du nur das silberne Pentagramm auf ihrem Rücken nicht anschauen. Sonst landest du in der Hölle, auf irgendeiner zufällig gewählten Ebene.«
    »Mit anderen Worten: Wenn man sich den Höllenhunden von vorn nähert, fressen sie einen, und wenn man sich ihnen von hinten nähert, fährt man zur Hölle?«
    »Jepp.«
    »Wie viele sind es denn?«
    »Zwei. Glaube ich jedenfalls. Schwer zu sagen, weil sie meistens unsichtbar sind.«
    Ralph schluckte. »Sonst noch was, das ich wissen sollte?«
    »Nö. Lass dich einfach nicht fressen, und schau sie nicht an!«
    Ralph, der neben Fingerfertig im Matsch lag, wich unwillkürlich zurück. Die Elfe und er hatten jetzt die gleiche Körperhaltung wie die grünen Spielzeugsoldaten aus Plastik, mit denen er als kleiner Junge nie etwas hatte anfangen können: diese robbenden Männchen, die immer auf dem Bauch liegen. Matsch durchnässte derweil das Designerwams, das er sich von Cecil geliehen hatte. Ralph wusste, dass er so bald kein frisches bekommen würde. »Wir müssen zuschlagen«, verkündete er, »wir haben nur noch eine Stunde Zeit!«
    Fingerfertig nickte ernst. »Wie sieht dein Plan aus?«
    »Also, zuerst müssen wir den Feuerzaun überwinden.«
    »Das ist leicht. Wir fliegen.«
    »Ich kann nicht fliegen. Guck, keine Flügel!«
    »Dann fliege eben ich .«
    »Aber das heißt dann, dass ich nicht mitkomme.«
    »Stimmt.«
    Beide schwiegen.
    »Kannst du nicht einfach rüberfliegen und von innen das Tor öffnen?«, fragte Ralph.
    »Es scheint kein Tor zu geben.«
    »Oh.«
    »Und wenn du ein Tor öffnest und ich dann rüberfliege?«, schlug Fingerfertig vor.
    Ralph starrte sie an. »Okay, okay, vergiss es«, sagte sie schnell. »Ich glaube, ich sehe in einem der Käfige blau-grüne Flügel an einem durchsichtigen Körper. Ein Löscher-Elf! Ich hab’s! Ich fliege rüber, überrede die Dokapi-Wächter, wieder ins andere Lager zu wechseln, befreie dann irgendwie den Löscher und bringe ihn dazu, an einem

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