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Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition)

Titel: Die äußerst seltsame Familie Battersby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Archer
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    Liebe Grüße
die böse Herzogin Chessie
    Schon sprang ein zweites Häschen in die Luft und explodierte wie eine Supernova über den Köpfen des eben noch friedlich versammelten Stadt- und Landvolks. Menschliche Körperteile flogen, mit denen der Elfen vermischt, durch die Gegend. Ein drittes Häschen setzte zum Sprung an. Aber Ralph ließ sich nicht vom panischen Mob mitreißen, sondern packte das Häschen, stopfte es zurück in den Korb und knotete das Baumwolltuch über ihm und seinen Artgenossen fest zusammen. Durch den Stoff sah man Häschenaugen unheilvoll glühen.
    Der Nebel aus pulverisierten Elfen lichtete sich, und endlich gelang Ralph, Chessie zu lokalisieren. Sie war bis zur Tür ihres Schlosses geflüchtet und hatte sich hinter einer Traube von bewaffneten Wächtern verbarrikadiert. Von dort bellte sie den Soldaten Befehle zu, die im Tumult verhallten.
    Ralph griff in den Korb, packte das erstbeste Häschen, holte aus und warf es in Richtung Herzogin. Mit in alle Himmelrichtungen gespreizten Pfoten segelte es durch die Luft und plumpste mitten in die Gruppe Wächter.
    Nichts geschah.
    Tja, wie Handgranaten lassen sich Häschen eben nicht behandeln. Schließlich sind es Lebewesen, die über einen freien Willen verfügen – und welches Lebewesen sprengt sich schon in die Luft, wenn es nicht selbst so entschieden hat?
    Ralph, dem diese Feinheiten der Häschen-Psychologie fremd waren, schleuderte eines nach dem anderen durch die Luft.
    Chessie begriff, worauf er hinauswollte. Sie kreischte und suchte, während es weiter Häschen regnete, hektisch den passenden Schlüssel zur Tür ihres Schlosses. Die flauschigen Geschosse klatschten gegen die Mauern, prallten an den Stahlhelmen der Wachen ab und blieben in den Dachrinnen liegen. Aber es gab immer noch keine Explosion. Ralph hatte nur noch ein letztes Häschen. Da bemerkte er, dass Chessie endlich die Tür aufbekam. Jetzt, wo sie wusste, dass sie sich jederzeit in Sicherheit bringen konnte, wandte sie sich gegen ihren Angreifer. Sie hob die Hand, um triumphierend einen Energieblitz loszuschicken, der genau auf Ralphs Brust zielte.
    Während der magische Blitz vor ihrer hocherhobenen Handfläche bereits zischelte und Gestalt annahm, packte Ralph sein letztes Geschoss. Er nahm das zappelnde Häschen an den Hinterbeinen, schwang es wie ein Lasso durch die Luft und ließ los. Das Häschen kreischte. Denn dank seiner Häschenintelligenz wusste es genau, was ihm auf seinem Kollisionskurs mit einem Energieblitz blühte. Der Zusammenstoß entfachte einen Feuerball, der die Wachen am Boden verbrannte wie Pfannkuchenteig.
    Die Explosion eines einzelnen Feuer rülpsenden Häschens war ja schon verhängnisvoll. Aber eine Kettenreaktion von Häschenexplosionen war der Anbeginn des Jüngsten Gerichts. Die Energie der massenhaften Explosionen war derart gewaltig, dass die Hitzewellen, die sie freisetzten, zu Schallwellen wurden. Wen die Druckwelle nicht tötete, lag daher bald betäubt am Boden. Nicht einmal die Wachen in ihren Rüstungen konnten sich auf den Beinen halten, weil die Metallpanzerungen zitterten wie Klangschalen.
    Auch Ralph war benommen. Wie es einem Helden zukommt, rappelte er sich jedoch auf. Das Portal des Herzogsitzes hatte es weggefegt. Dahinter sah man versengte Salonmöbel und eine weitläufige Eingangshalle mit einem Boden ehemals im Schachbrettmuster. Von dieser Halle aus gelangte man in das geradezu labyrinthische Innere des Schlosses. Alles war angesengt und rußgeschwärzt.
    Ralph stürzte auf das immer noch schwelende Portal zu. Da erblickte er eine verhüllte Gestalt, die sich ihm in den Weg stellte.

25. Kapitel
    Die Gestalt baute sich vor Ralph auf und schlug die Kapuze zurück. Es war Cecil.
    Nach dem spektakulären Ableben der Häschen war es still in der Stadt. Die überlebende Bürgerschaft lag ohnmächtig am Boden und träumte dort wohl von Heavy-Metal-Konzerten. Das lebende Stadtinventar leckte sich die Wunden und war ganz mit sich beschäftigt. Die Elfenmiliz war so gut wie ausradiert. Ralph und Cecil standen vor den rauchenden Trümmern des Schlossportals.
    Sie nickten sich zu und fassten sich ein Herz: Hintereinander kraxelten sie hinein. Kurz nachdem sie in der Eingangshalle verschwunden waren, kletterte eine dritte Gestalt über die Trümmer und folgte ihnen unbemerkt.
    Lautstark beschwerte sich Cecil, während sie tiefer in Chessies Anwesen eindrangen, über die Größe des Herrensitzes. In allen Gemächern, an denen

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