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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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besseren Zeitpunkt geben **
    »Ich glaube, ich bin bereit«, sagte sie. »Aber das habe ich schon einmal gesagt und mich schrecklich geirrt …«
    Bevor sie den Satz beendet hatte, war die Luft erfüllt von leuchtenden blauen Partikeln, die aus Wänden und Boden austraten und von den Säulen herabschwebten, sie umwirbelten und in sie einsanken. Ihre Sinne öffneten sich wie Türen, und die unermessliche Segrana strömte majestätisch in sie ein. Ihr Bewusstsein dehnte sich aus, verzweigte, teilte und weitete sich, bis ihr klar wurde, dass es an der Zeit war, nach unten und nach innen zu greifen, wo die uralten Kräfte schlummerten.
    ** Es gibt einen Grund für die Existenz dieser Macht ** Genau wie zu Zeiten der Vorläufer ** Sie wussten, dass der Krieg gewonnen werden musste, und sie wussten auch, dass ein großes Opfer nötig ist, wenn alle anderen Mittel versagen ** Damals war es unnötig, aber jetzt ist es nötig **
    »Es … fällt mir schwer, mich damit abzufinden«, sagte sie. »Woher willst du …«
    Die Vergangenheit spiegelt die Zukunft spiegelt die Gegenwart, aber niemals vollkommen, sagte Segrana. Die Fehler sind die Samen, aus denen große Schönheit erwachsen kann.
    Ringsumher entfaltete sich die Kraft Segranas, während die leuchtenden, funkelnden Partikel des Zyradins sie beide durchdrangen. Sie hatte den Eindruck, sie stehe über einem Riss im Waldboden, an der tiefsten, dunkelsten Stelle Segranas, und strecke den Arm nach unten aus und fordere winkend die Mächte der Alten auf, aus der Versenkung hervorzukommen.
    Die Vergangenheit spiegelt die Zukunft.
    ** Die Zukunft spiegelt die Gegenwart **
    Die Kraft wogte, und sie spürte, dass sie im Begriff war, sich unkontrolliert, ungerichtet zu entladen. Doch sie bezähmte und kanalisierte sie, formte sie in etwas Beherrschbares um, in etwas Zielgerichtetes, mächtig und zerstörerisch.
    ** Gut gemacht ** Bist du bereit? **
    »Nein«, antwortete sie. »Aber ich mache trotzdem weiter.«
    Über ihr, in der unermesslichen, kalten Leere des Weltraums, machten die Cyborgs der Legion der Avatare in dunklen, nach Hunderttausenden zählenden Schwärmen Jagd auf die Überreste der Flotten von Hegemonie und Erdsphäre sowie andere Überlebende. Die Lust an der Vernichtung trieb sie dazu, Raumschiffe einzukesseln, sie aufzureißen, alles Leben an Bord zu vernichten, zu zerstören und zu zerfleddern und sich dann das nächste und wiederum nächste Opfer vorzunehmen. Catriona sah voraus, wie diese wahnsinnige Horde von Stern zu Stern ziehen und überall Mord und Zerstörung anrichten würde, auch wenn Theos Selbstaufopferung den Nachschub an Cyborgs unterbunden hatte. Und sie wusste, dass getan werden musste, was zu geschehen hatte. Und in einem Winkel ihres Herzens weinte sie.
    »Dann … fang an!«
    Mit Catriona als Achsnagel handelten Segrana und der Zyradin zum ersten Mal synchron, verflochten sich miteinander, um auf die Substrukturen der linearen Raum-Zeit einzuwirken. Innerhalb einer bestimmten Domäne, sorgsam abgegrenzt durch modellierte uralte Energie, wurde der lineare Modus ihres innersten Wesens gebrochen und wieder und wieder reflektiert. In Sekundenschnelle war sie umgeben von einer wachsenden Anzahl von Versionen ihrer selbst, die unvermittelt ins Leben traten und alle ruhig und gefasst wirkten. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, überblickte sie eine Menschenschlange, die sich durch die höhlenartigen Räume des Traumpalasts zog.
    ** Wir können nicht länger warten ** Denk daran, wie du das Raumschiffteil eingefangen hast ** Bring sie zu Segrana, wir werden dafür sorgen, dass sie dem ewigen Frieden übergeben werden **
    Im nächsten Moment wechselte sie von der geschäftigen Versammlung in die gähnende Schwärze des Weltraums. Auf einmal hatte sie eine durchscheinende, leuchtende Gestalt. Nicht weit von ihr flog ein Schiff, das von einem wimmelnden Schwarm von Legionscyborgs angegriffen wurde. Sie streckte die Hand danach aus und schwebte augenblicklich darauf zu. Weitere Catrionas kamen hinzu und warfen sich auf die Cyborgs, packten ein- oder beidhändig eine Kante oder irgendeine vorspringende Komponente und verschwanden damit.
    Die Cyborgs drängten sich auf der Außenhülle des Raumschiffs um die Schwachpunkte, zerrten an der Verkleidung und rissen Kabel heraus. Dass sie dezimiert wurden, hatten sie noch nicht bemerkt. Dann aber landeten mehrere Catrionas in ihrer dicht gepackten Mitte und verschwanden zusammen mit ihren Opfern. Eine

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