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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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wir hörten, dass unsere schlangenliebende Freundin die Gottesfahne enthüllte, haben wir uns entschieden zu handeln. Daraufhin habe ich mich in dieses Körperimplantat downgeloadet.«
    »Und in dieses auch …«
    Auch Thorold erhob sich von seiner Liege und schwankte auf zitternden Beinen. Julia wusste, sie hätte starke Empfindungen haben und auf das Wesen, das sie aus diesen beiden wohlvertrauten Gesichtern hervor anschaute, zornig oder gar wütend sein sollen. Sie veränderte die Haltung, setzte sich auf ihrer Liege aufrechter hin.
    »Harry«, sagte sie mit Blick auf den Roug. »Nein, das ist kein normales Ereignis.«
    »Ich weiß«, sagte Harry-Arkady. »Ob der Kosmos den Stress wohl verkraftet?«
    »Wenigstens zeigen Sie Initiative«, meinte Julia. »Die Zeit arbeitet gegen uns. Also, können Sie rauskriegen, wie Talavera mir den Zugang versperrt hat, und das Ganze rückgängig machen?«
    »Ich weiß genau, was Sie getan hat«, sagte Harry-Thorold, beugte sich vor und untersuchte ihre Liegenkonsole. »Hab alles im Überwachungsfeed mit angesehen.«
    »Ich auch«, sagte Harry-Arkady. »Aber du hattest den anderen.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Julia. »Verdoppelte Intelligenz.«
    Harry-Arkady hob eine Braue und deutete auf Talaveras reglose Gestalt. »Wissen Sie, unser geheimnisvoller maskierter Verbündeter hatte schon die richtige Idee. Wäre bestimmt nicht falsch, die Schlangenkönigin zu fesseln.« Qabakri nickte zustimmend.
    »Die Sperren wurden zurückgenommen«, sagte Harry-Thorold und richtete sich auf, das VR-Headset in Händen. »Sie werden vermutlich das hier brauchen, wenn Sie wieder vollen Zugang bekommen wollen.«
    Tatsächlich – sie konnte wieder auf alle Kanäle und Netzwerke zugreifen.
    »Ja, ich werde eine Verbindung zu Konstantin herstellen und die Raketenziele verändern.«
    Als sie das Headset aufgesetzt hatte, rief sie das Menü auf und wählte mittels Blicksteuerung die Optionen Zielerfassung und Lenkung sowie Immersionsinterface aus.
    Einen Moment lang zitterte die visuelle Darstellung. Gleichzeitig wurde ihr schwindelig, und als sie aufsah, stand sie auf einem von Mauern eingefassten Hof vor einem zweistöckigen Backsteingebäude. Wie der Himmel waren auch die Backsteine körnig blau. Julia blickte auf eine schwere Tür in der ansonsten durchgehenden Wand – nur im ersten Stock gab es kleine, viergeteilte Fenster. In einem davon tauchte Konstantins Gesicht auf. Er lächelte und winkte, dann verschwand er wieder.
    An der Vorderseite des Hauses waren mehrere niedrige Büsche mit dunklen, bläulichen Blättern gepflanzt. Julia versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen – und zwar mit einem Zuhalteschloss, das weder auf Schläge noch auf Fußtritte reagierte. Julia war irritiert, denn die Zeit lief ihr davon. Sie trat ein paar Schritte zurück, um Konstantin auf sich aufmerksam zu machen, und streifte dabei mit dem Hosenbein an einem der Büsche, was ein leises Klicken auslöste. Stirnrunzelnd ging sie in die Hocke und entdeckte in dem Busch mehrere gleichartige stahlblaue Schlüssel. In den anderen Büschen hingen andere Schlüsseltypen. Sie raffte eine Auswahl zusammen und ging zur Tür zurück.
    Durch Ausprobieren fand sie den passenden Schlüssel. Die Tür glitt zur Seite, dahinter kam eine zweite Tür zum Vorschein. Sie stellte fest, dass ihr nur zehn Sekunden Zeit blieben, um sie aufzusperren, dann glitt die erste Tür wieder zu und verriegelte sich. Und hinter der zweiten Tür war eine dritte, die sich erst nach mehreren Versuchen und einem erneuten Öffnen der ersten beiden Türen öffnen ließ. Endlich konnte sie durch den Eingang treten. Dahinter lag eine Treppe. Als sie fast oben angelangt war, öffnete sich eine Tür, und Konstantin trat hervor. Er wirkte müde, hatte graues Haar und trug einen schmutzigen Laborkittel.
    »Freut mich, dich wiederzusehen, Julia«, sagte er mit mattem Lächeln. »Willkommen in Talaveras Rätselhaus. Sie hält mich hier gefangen seit … also, ich weiß nicht mehr, wie lange schon …«
    »Konstantin«, sagte sie. »wir müssen die Raketen aufhalten – Talavera will damit fünfhundert Sonnen in Supernovae verwandeln …«
    »Ja, ich weiß«, meinte Konstantin. »Ist Gott schon da?«
    Julia stutzte. »Woher weißt du das?«
    »Es ist schon erstaunlich, was diese narzisstischen Soziopathen einem alles verraten, wenn man ihnen nur weismacht, man sei ihr willenloser Gehilfe.« Er lachte trocken auf. »Talavera hat mir von

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