Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ahnen von Avalon

Die Ahnen von Avalon

Titel: Die Ahnen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
Vom Netzwerk:
rot.
    Dann war da noch Valadur. Er war ihr ein völliges Rätsel. Der Orden der Grauen hatte einen zwiespältigen Ruf. Ardral wird ihn schon zu zähmen wissen, entschied sie. Damit bleibt noch… Valorin. Natürlich.
    Sie wurde langsamer und sah sich um, konnte aber Valorin nirgendwo entdecken. Der Priester von Alkonath war ausgewählt worden, weil er so viel vom Wachstum der Pflanzen verstand, und er verließ immer wieder die ausgetretenen Pfade, um einen unbekannten Strauch oder eine Blume zu betrachten.
    »Seht doch nur - soll das da drüben etwa ein Dorf sein?«, rief Galara und zeigte auf eine Rundhütte mit grünem Grasdach, von der strahlenförmig viele unterschiedlich große, sorgfältig bestellte Felder ausgingen. An einem Ende der Anlage erhob sich wie ein Wächter ein lang gestreckter grüner Bergrücken.
    »Zumindest ein Gehöft«, vermutete Cleta. »Es sieht allerdings anders aus, als wir es von zu Hause kennen.«
    »Es sind mehrere Gehöfte«, bemerkte Karagon. Sie hatten den höchsten Punkt der Straße erreicht. Von hier aus waren weitere Felder und Hütten zu sehen. Die Äcker waren klein und durch Hecken oder Gräben voneinander getrennt. Als sie näher kamen, entdeckten sie eine Herde schmutzig brauner Schafe, die von einem kleinen, mit einem Stock bewaffneten Jungen in brauner Tunika und einem kläffenden Hund gehütet wurden.
    »Die Gräben führen ja Wasser!«, staunte Lanath. »Aber es steht ganz still.«
    Ein Mann lockerte die Erde zwischen den jungen Getreidepflanzen und rief ihnen in der Sprache der Einheimischen einen Gruß zu. Greha, einer der grimmig aussehenden Führer, erwiderte ihn.
    Die beiden Eingeborenen hatten das lockige braune Haar und die grauen Augen, wie sie für dieses Volk typisch waren, Greha war allerdings außergewöhnlich groß und breitschultrig.
    »Cleta, hast du nicht ein paar Worte von diesem Kauderwelsch gelernt?«, fragte Galara. »Was sagen sie denn?«
    »Etwas von Schäfern und Schafen! Ich glaube, sie reden über uns!« Cletas rundes Gesicht färbte sich leicht rot. »Du meine Güte, hoffentlich hat der Prinz das nicht gehört!«
    Im Schutz seiner Leibwache trat Prinz Tjalan vor, aufrecht und kühn wie die Falken auf seinen Fahnen.
    Da geht der hohe Herr von Atlantis, um das neue Land in Besitz zu nehmen, dachte Elara. Aber was wird das neue Land von ihm fordern?

    Mit der Zeit spielte sich ein fester Tagesablauf ein. Man stand früh auf und marschierte mit gelegentlichen Pausen bis zum späten Nachmittag. Dann suchte die Vorhut einen Lagerplatz mit frischem Wasser. Eines Nachts wurden sie von heulenden Wölfen aufgeschreckt, und mehr als einmal wachten alle auf, weil Lanath einen seiner Albträume hatte und schrie, doch sonst blieb alles friedlich.
    Priesterschüler und Zöglinge gewöhnten sich bald an die körperlichen Strapazen, und nachdem sie die Angst vor dem unbekannten Gelände verloren hatten, gingen sie zwischendurch auf Entdeckungsreise.
    Micail sah das zunächst nicht gern, aber der Händler Heshoth versicherte ihm, die Menschen hier seien nicht nur friedfertig, sondern auch ängstlich. Wenn die Schweinehirten und die Holzfäller aus den Wäldern die Atlantiden in ihren strahlend weißen Tuniken und den bunten Mänteln mit den Fahnen, Speeren und Schwertern erblickten, ergriffen sie sogar noch schneller die Flucht als die jungen Schaf-oder Rinderhirten auf den Weiden.
    Nach einigen Tagen bog die Straße am Ende einer Hügelkette allmählich nach Norden ab. Der Zug kroch quälend langsam weiter und näherte sich gegen Abend einem einzelnen Berg, der die ganze Landschaft beherrschte. Auf seiner Kuppe war ein ovaler Höcker zu sehen - ein altes Hügelgrab.
    »Am besten machen wir hier Halt.« Heshoth zeigte auf eine weite Ebene zwischen Straße und Bach. »Früher suchten die Menschen diesen Berg auf, um das Ende des Sommers zu begehen, doch dann kam es zum Krieg. Nun gibt es außer uns niemanden mehr, der noch hierher käme.«
    Es war ein schöner Tag gewesen. Nun neigte er sich dem Ende zu, die Sonne ging unter. Prinz Tjalans Diener stellten die Pavillons auf, sammelten Holz für ein Feuer und trafen Vorbereitungen für das Abendessen. Solange sie nicht fertig waren, gab es für Priesterschüler und Zöglinge wenig zu tun. Und der Hügel lockte. Welche Tragödien mochten sich auf den bewaldeten Hängen abgespielt haben?
    »Kommt, wir steigen hinauf«, schlug Karagon vor. »Von oben haben wir sicher eine großartige Aussicht.«
    »Bist du denn heute

Weitere Kostenlose Bücher