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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bäumen im Garten erkennen. Er sah auch einen Helikopterlandeplatz, der auf Penners Modell nicht vorhanden gewesen war, doch der schied als Ersatzlandeplatz aus, weil er zu klein und ringsum mit Bäumen bestanden war.
    Eine leichte Drehung des Handgelenks nach links, rechts und dann geradeaus. Langsam nahm er Schub weg. Die See verschwamm vor seinen Augen, die hohen Klippen kamen rasch näher und füllten schnell die gesamte Windschutzscheibe. Er zog den Knüppel leicht zurück. Und plötzlich, als habe man einen Teppich unter ihm fortgezogen, war das Meer verschwunden, und die Räder seines Flugzeugs huschten nur ein paar Meter über den harten Lavafelsen der Insel.
    Geradeaus, ohne einen Blick zur Seite, mit einem sanften Tritt gegen die rechte Ruderpedale, um den Seitenwind zu kompensieren, rauschte er über eine Buschreihe, das Fahrgestell streifte die Spitzen.
    Schub zurück auf Leerlauf, der Ibis ging hinunter, ein leichter Druck gegen den Knüppel, der Motorgleiter setzte auf. Er fühlte den leichten Schlag, als die Räder kaum fünf Meter vom Rand eines Blumenbeets entfernt auf dem Rasen aufsetzten.Pitt schaltete die Zündung aus und betätigte mit sanftem, doch festem Druck die Bremsen. Nichts geschah. Das Gras war naß, und die Räder glitten über den Rasen wie auf einer Ölspur.
    Das Verlangen, vollen Schub zu geben und am Knüppel zu ziehen, war überwältigend, vor allem deshalb, weil sich sein Gesicht nur wenige Zentimeter von der Nase des Ibis entfernt befand. Ein Aufprall gegen einen Baum, ein Haus, eine Felswand? Direkt vor ihm verdeckte eine Hecke in leuchtenden Herbstfarben, rot und gold, ein massives Hindernis, das sich dahinter befinden mußte.
    Pitt spannte sich an, senkte den Kopf und hielt sich fest.
    Das Flugzeug war immer noch dreißig Stundenkilometer schnell, als es durch die Büsche schoß. Die Flügel wurden abgerissen, und der Ibis landete mit einem lauten Klatschen mitten in einem kleinen Teich mit großen Karpfen.
    Einen Augenblick lang herrschte tödliche Stille, die ein paar Sekunden später von einem splitternden und reißenden Geräusch durchbrochen wurde, als Giordinos Ibis neben Pitts zerstörtem Flugzeug durch die Büsche schoß, schlitternd in einem Sandgarten hielt und dabei die sorgsam geharkten Muster zerstörte.
    Pitt mühte sich, die Gurte zu lösen, doch seine Beine waren eingeklemmt, und die Arme hatten keinerlei Bewegungsfreiheit.
    Sein Kopf hing halb unter dem Wasser des Tümpels, und er mußte das Gesicht zur Seite drehen, um atmen zu können. Ganz deutlich erkannte er einen Schwarm großer weißer, schwarzer und goldfarbener Karpfen, deren Mäuler sich öffneten und schlossen und deren runde Augen überrascht den Eindringling anglotzten.
    Der Rumpf von Giordinos Ibis war verhältnismäßig wenig beschädigt, und er konnte sich ohne Proble me daraus befreien.
    Er kam herübergelaufen, sprang in den Tümpel und kämpfte sich wie ein verrückt gewordenes Nilpferd durch Dreck und dicht stehende Wasserlilien. Mit einer Kraft, die er langen Jahren des Bodybuildings verdankte, riß er die verbogenen Streben, die Pitts Beine einklemmten, auseinander, als handle es sich um Zahnstocher. Dann löste er die Gurte, holte Pitt aus dem zerstörten Flugzeug heraus und zog ihn ans Ufer. »Alles okay?«
    fragte er.
    »Von verschrammten Schienbeinen und einem verstauchten Daumen abgesehen«, erwiderte Pitt. »Vielen Dank für die Rettung.«
    »Ich schick’ dir gelegentlich eine Rechnung«, sagte Giordino und warf einen angewiderten Blick auf seine schlammverschmierten Stiefel.
    Pitt zog sich den Sturzhelm vom Kopf und warf ihn in den Tümpel. Die gaffenden Karpfen retteten sich eilig zwischen die Lilien. »Die werden gleich auftauchen. Am besten, du gibst das Signal und stellst die Zeituhren für die Zerstörung ein.«
    Während Giordino sich an die Arbeit machte, stand Pitt mühsam auf und sah sich im Garten um. Er schien verlassen dazuliegen. Von der Armee der Wächter und Roboter, die die Insel bewachten, war nichts zu sehen. Niemand zeigte sich auf den Veranden und an den Fenstern der Gebäude. Er konnte nicht glauben, daß innerhalb der dünnen Wände der japanischen Häuser niemand das Heulen der Turbinen und den Krach der beiden Bruchlandungen gehört hatte. Irgend jemand mußte hier leben.
    Die Gärtner mußten sich irgendwo in der Nähe aufhalten, denn die Anlage war tiptop in Ordnung und zeugte von fortwährender Pflege. Giordino kam zurück. »Uns bleiben weniger als zwei

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