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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Theaterpublikum. Wenn ich Ihrer Seite Tips geben würde, dann könnte ich mich da draußen gleich zu Ihnen gesellen. Nein danke, Mr. Pitt. Ich bedaure Ihre mißliche Lage, doch Sie können niemanden außer sich selbst dafür verantwortlich machen, daß Sie Ihre Nase in Dinge gesteckt haben, die Sie nichts angehen.«
    »Aber Sie werden doch für mein Knie tun, was Sie können?«
    »Als Arzt werde ich mein Bestes tun, Ihre Schmerzen zu lindern. Kamatori hat mir auch den Befehl erteilt, dafür zu sorgen, daß Sie morgen fit für die Jagd sind.«
    Nogami gab Pitt eine Spritze ins Knie, injizierte ein Medikament mit unaussprechlichem Namen, das den Schmerz lindern sollte, und verband das Knie dann mit einer elastischen Binde. Danach reichte er Pitt eine kleine Flasche Pillen.
    »Nehmen Sie davon alle vier Stunden zwei Stück. Schlucken Sie nicht mehr, sonst werden Sie müde und sind für Kamatori morgen ein leichtes Opfer.«
    Aufmerksam beobachtete Pitt, wie die Schwester in einen kleinen Vorratsraum ging, Binde und Pillen holte und wieder zurückkam. »Würde es Ihnen etwas aus machen, wenn ich mich auf eines der freien Betten legen und mich etwas ausruhen würde? Diese japanischen Matten sind einfach nicht das richtige für meine alten Knochen.«
    »Von mir aus geht das in Ordnung. Ich werde Ihren Roboter davon in Kenntnis setzen, daß ich Sie eine oder zwei Stunden hier unter Beobachtung halte.« Nogami sah ihn ernst an.
    »Kommen Sie bloß nicht auf die Idee zu fliehen. Hier gibt es keinerlei Fenster oder Hintertüren; und die Roboter wären hinter Ihnen her, ehe Sie noch zwei Schritte in Richtung Aufzug gemacht hätten.«
    »Keine Angst«, erwiderte Pitt freundlich lächelnd. »Ich beabsichtige, mir meine Kräfte für das morgige Vergnügen aufzusparen.«
    Nogami nickte. »Nehmen Sie das erste Bett. Es hat die weichste Matratze. Ich schlafe selbst drin. Das einzige westliche Laster, das ich nicht ablegen will. Ich habe für diese verdammten Tatamimatten auch nichts übrig.«
    »Wo ist das Klo?«
    »Durch den Vorratsraum hindurch, links.«
    Pitt schüttelte dem Arzt die Hand. »Ich danke Ihnen, Dr. Nogami. Ein Jammer, daß wir die Angelegenheit aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.«
    Nachdem Nogami in sein Büro gegangen war und die Schwester, mit dem Rücken zu ihm, wieder am Schreibtisch saß, humpelte Pitt zum Klo, betrat den Raum jedoch nicht, sondern öffnete und schloß die Tür, um die notwendigen Geräusche zu machen und jeden Verdacht zu zerstreuen. Die Schwester war damit beschäftigt, irgendwelche Formulare auszufüllen, und drehte sich nicht um, um sein Tun durch die Tür des Vorratsraums hindurch zu verfolgen.
    Dann durchsuchte er leise die Schubladen und Regale, die medizinische Vorräte enthielten, bis er eine Schachtel mit Plastiksäcken gefunden hatte, an denen schmale Schläuche mit einer Kanüle befestigt waren. Die Säcke trugen die Aufschrift »CPDA-1 Rote Blutzellen mit antikoagulationshemmender Lösung«. Er nahm einen davon aus der Schachtel und schob ihn in sein Hemd. Zum Glück zeichnete er sich nicht darunter ab. In der Ecke des Zimmers stand eine fahrbare Röntgenanlage. Er sah kurz zu ihr hinüber, und plötzlich kam ihm eine Idee. Mit den Fingernägeln löste er das Plastikschildchen der Herstellerfirma und schraubte damit die rückwärtige Verkleidung auf. Schnell zog er die Stecker zu zwei aufladbaren Sechs-Volt-Batterien ab, nahm eine an sich und steckte sie sich vorne in die Hose.
    Dann riß er so viele Elektrokabel aus dem Gerät, wie er konnte, ohne viel Lärm zu verursachen und Mißtrauen zu erregen, und band sich das Kabel um die Hüfte. Zuletzt betrat er leise das Klo, benutzte es und zog ab. Die Schwester blickte nicht einmal auf, als er sich auf das Bett legte. Nogami konnte er in seinem Büro mit leiser Stimme telefonieren hören. Pitt sah, innerlich vollkommen ruhig, zur fleckenlosen Decke empor.
    Jordan und Kern würden sein Vorhaben nicht gerade als Meisterplan bezeichnen, doch dieser Plan war alles, was er hatte, und er würde ihn bis zum Ende durchziehen.
48
    Moro Kamaton sah nicht nur böse aus, er war böse. Der giftige starre Blick wich nie aus seinen violettschwarzen Pupillen, und wenn sich die schmalen Lippen zu einem Lächeln verzogen, was selten der Fall war, dann enthüllten sie Zahnreihen, die mit mehr Gold gefüllt waren, als man in ganz Südafrika findet.
    Selbst zu dieser frühen Morgenstunde – es war fünf Uhr und noch dunkel – strahlte er die

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