Die Ajima-Verschwörung
Haltung an und reichte Tsuboi den Hörer. »Mr. Yoshishu aus Tokio für Sie.«
»Ja, Korori, Ichiro am Apparat.«
»Unsere Leute vom Nachrichtendienst haben eine Meldung von dem amerikanischen Schiff aufgefangen. Die behaupten, daß Hidekis Flugzeug abgeschossen wurde. Haben unsere Piloten gesehen, daß Hidekis Jet ins Meer abgestürzt ist?«
»Es ist nur einer zurückgekehrt. Der überlebende Pilot hat offenbar nur berichtet, er sei zu beschäftigt gewesen, dem Abwehrfeuer des Schiffes auszuweichen, um feststellen zu können, ob seine Rakete ihr Ziel getroffen hat.«
»Könnte ein Bluff der Amerikaner sein.«
»Das wissen wir erst dann, wenn wir einen unserer Beobachtungssatelliten darauf programmieren, das Schiff zu überfliegen.«
»Und wenn der Beweis erbracht wird, daß sich das Flugzeug an Bord befindet?«
Yoshishu zögerte. »Dann wissen wir, daß wir zu spät kommen.
In diesem Fall ist Hideki für uns verloren.«
»Und unter strikter Bewachung des amerikanischen Geheimdienstes«, beendete Tsuboi den Satz.
»Eine sehr ernste Situation. In den Händen des amerikanischen Geheimdienstes kann Hideki zur akuten Bedrohung Japans werden.«
»Bei einem unter Drogeneinfluß vorgenommenen Verhör wird er sehr wahrscheinlich die Stellen verraten, an denen die Wagen mit den Bomben versteckt sind.«
»Dann müssen wir schnell handeln, um das Kaiten-Projekt zu retten.«
»Es gibt ein weiteres Problem«, sagte Tsuboi mit grimmiger Miene. »Nur Hideki kannte die Einsatzcodes für die Signale, mit denen die Bomben scharf gemacht und gezündet werden.«
Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Dann sagte Yoshishu langsam: »Wir haben ja immer gewußt, daß er gerissen war.«
»Nur zu gut«, stimmte ihm Tsuboi zu.
»Dann überlasse ich es Ihnen, einen Ausweg zu finden.«
»Ich werde Ihr Vertrauen nicht enttäuschen.« Tsuboi legte den Hörer auf und sah aus dem Beobachtungsfenster. Im Raum herrschte Stille, während jeder der Anwesenden auf seine Weisungen wartete. Es mußte eine weitere Möglichkeit geben, irgendwelchen Racheakten der Vereinigten Staaten und der übrigen westlichen Nationen zuvorzukommen. Tsuboi war ein kluger Mann und benötigte nur ein paar Sekunden, um einen Alternativplan zu entwerfen.
»Wie kompliziert ist es, eine der Bomben manuell zu zünden?« fragte er die im Kontrollraum versammelten Ingenieure und Wissenschaftler.
Kurojimas Augenbrauen hoben sich fragend. »Sie ohne das Codesignal zu zünden?«
»Ja, ja.«
Der Techniker, der das Kaiten-Projekt von Anfang bis Ende geleitet hatte, senkte den Kopf und antwortete: »Es gibt zwei Methoden, durch die eine Masse spaltbaren Materials
in einen subkritischen Zustand
versetzt und zur Explosion gebracht werden kann. Die eine besteht darin, die Masse in hochexplosiven Sprengstoff zu packen, der seinerseits das spaltbare Material zur Explosion bringen kann. Die andere ist, die Masse zu beschießen.«
»Wie bringen wir einen Wagen mit einer Bombe zur Explosion?« fragte Tsuboi ungeduldig.
»Geschwindigkeit«, erwiderte Kurojima kurz. »Der Einschlag eines Hochgeschwindigkeitsgeschosses, das das Kompressorgehäuse durchschlägt und auf die Masse trifft, müßte genügen.«
Tsuboi sah ihn fragend an. »Wollen Sie damit sagen, daß die Bomben einfach durch einen Gewehrschuß hochgejagt werden können?«
Kurojima verbeugte sich. »Aus der Nähe, ja.«
Tsuboi traute seinen Ohren kaum. »Warum programmieren Sie dann nicht einfach einen Roboter, mit einem Hochleistungsgewehr auf das Gehäuse der Klimaanlage zu schießen?«
»Da stehen wir erneut vor einem Zeitproblem«, erwiderte Kurojima. »Die Roboter, die die Wagen zur Explosionsstelle fahren, sind für nichts anderes konstruiert und programmiert.«
»Und die Wachroboter? Könnte man die nicht einfach modifizieren?«
»Dasselbe in Grün. Die Sicherheitsroboter verfügen über Beweglichkeit und Feuerkraft. Sie sind nicht in der Lage, einen Wagen zu fahren.«
»Wie lange dauert es, einen zu bauen, der einen Wagen fahren kann?«
»Wochen. Bestimmt nicht weniger als einen Monat. Sie müssen wissen, daß wir es da mit einer sehr komplizierten Maschine zu tun haben. Wir haben bisher keine Roboter hergestellt, die einen Wagen fahren, mit Hilfe künstlicher Beine aussteigen, die Motorhaube öffnen und ein Gewehr abfeuern können. Ein Roboter, der all diese Bewegungen beherrscht, müßte von Grund auf neu konstruiert werden, und das dauert seine Zeit.«
Tsuboi starrte ihn an. »Wir
Weitere Kostenlose Bücher