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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Bibliothecaria Iggle von ihm verlangt hatte, und stellte das Buch an den gewünschten Ort.
    »Danke!«
    Irgendwo weit über ihnen war das Knacken von Holz zu hören. Rufus, No und Filine blickten hoch.
    » Da oben sind Sie!«
    No wich zurück und Rufus drehte sich um. Jetzt erst erkannte er, wo Meisterin Iggle sich wirklich befand.
    Gegenüber dem Gang, auf der anderen Seite des hohen Gewölbes, hoch über den Köpfen der drei Lehrlinge, ragte von einem schmalen Podest eine sehr lange Holzleiter in die Höhe. Sie befand sich nicht nur mindestens drei Stockwerke über ihnen, sondern war dazu noch mindestens doppelt so lang wie die längste Leiter, die Rufus je zuvor gesehen hatte. Und ganz oben auf dieser Leiter kletterte jetzt eine schmale Gestalt behände nach unten.
    Atemlos verfolgte Rufus, wie sie Sprosse für Sprosse näher kam. Ab und zu schlug sie dabei mit den Armen wie ein junger Vogel, der noch nicht aus dem Nest geflogen ist. Doch dann erkannte Rufus, dass es keine Flügelschläge waren, sondern große Bücher, die die Meisterin Bibliothekarin, wie Rufus Meister Iggle bei sich nannte, da er sich den lateinischen Namen nicht hatte merken können, mit raschen Bewegungen aus einem großen Rucksack zog und in die Regale stellte.
    Endlich war die Gestalt so weit unten angelangt, dass man sie erkennen konnte. Am Fuße der Leiter angekommen, zog sie eine zweite Leiter zwischen zwei Regalen hervor und ließ sie vom Podest auf den Boden gleiten. Dann stieg sie auch diese hinab. Meisterin Bibliothekarin Iggle war sehr groß und schmal, hatte eine dunkel getönte Haut und schwarze Locken, in denen bereits die eine und andere weiße Stelle hindurchblitzte. Ihre Augen waren von einem tiefdunklen Braun und sie lächelte, als sie endlich vor den Lehrlingen stand.
    »Sehr gut. Sehr gut! Danke für eure Hilfe. Wenn man hier nicht schon fast in Büchern ersticken würde, würde man es sicher irgendwann in Arbeit tun. Einräumen, Sortieren, Registriernummernkontrolle, Seiten ausbessern und vor allem die ewigen Bleistiftnotizen am Rand! Was das für eine Radiererei ist. Wann lernen die Lehrlinge endlich, dass sie sich Blöcke mitzubringen haben? Eigentlich soll ja Minster darauf aufpassen. Ich habe sie deswegen extra auf Bleistifte abgerichtet. Aber in meiner Ausbildung scheint etwas schiefgegangen zu sein. Sie frisst einfach nur Radiergummis. Ausgerechnet!«
    »Ist das die Bisamratte, die wir gesehen haben?«, fragte Filine.
    »Genau«, erklärte Iggle. »Bisamratte, oder wie es mir noch besser gefällt: Moschusratte. Sie lebt hier bei mir. Da drüben in meiner Küche. Und zum Glück mag sie kein Papier. Dafür ist sie eine Meisterin darin, heruntergefallene Bücher wiederzufinden. Minster findet sie selbst in den Ecken und Winkeln, wo ich sie nicht mehr erspähe. Dafür bekommt sie von mir immer eine extra Portion frisches Schilf. Und für eure freundliche Hilfe ist es euch hoffentlich recht, wenn ich euch einen Erkenntnispunkt zukommen lasse.«
    »Aber wir haben hier doch gar keine Erkenntnis gewonnen!«, rief No erstaunt.
    »So?« Meisterin Iggle beugte sich vor und betrachtete No genau. »Wirst du ab jetzt nicht in der Lage sein, ein Buch richtig einzuordnen, Lehrling Norbert Brunnemann?«
    »Äh, doch, schon, ja sicher …«, stotterte No verlegen.
    Meisterin Iggle lächelte. »Dann kann es ja auch bei eurem Punkt bleiben!«
    Plötzlich hielt sie abrupt inne und reckte den Kopf. Ihre scharfen Augen spähten in alle Richtungen und sie sog dabei scharf die Luft ein. Im nächsten Moment war es Rufus, als würde der Boden unter seinen Füßen weggezogen.
    Erschrocken fuhr er herum. Er hatte sich nicht getäuscht. Auch No und Filine streckten die Arme aus und suchten nach Halt, denn der Boden unter ihren Füßen schwankte und zitterte auf einmal, als stünden sie in einer Schale Wackelpudding.
    »Unter den Tisch!«, rief die Bibliothekarin. »In Deckung, alle, sofort!« Flink wie eine Katze kroch die Meisterin unter den nächsten Lesetisch und zog Minster an sich, die ebenfalls aufgeschreckt war.
    »Was ist hier los?«, brüllte No, als ihn eine unsichtbare Kraft zu packen schien und er wie ein leeres Fass auf einer Eisfläche plötzlich auf das nächste Bücherregal zurutschte. »Hilfe!« Verzweifelt klammerte sich No an das Holz.
    »Nicht in die Bücher fassen!«, gellte die Stimme der Meisterin durch die Bibliothek. »Nicht mit den Fingern an den Buchrücken festhalten, sonst reißen sie kaputt! Wenn ihr es nicht unter

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