Die Akademie der Lüste (German Edition)
junge Mann nahm es auf und hielt sie fest an sich gepresst, als die Schauer der Erregung stärker wurden und ihre Körper einfach mit sich fortrissen.
Eileen wollte noch nicht, dass es zu Ende war, aber sie war ihrer Lust hilflos ausgesetzt. Ohne es zu bemerken, hatte sie sich zu einem Orgasmus gesteigert, der sie den Kopf zurückwerfen und lauthals schreien ließ. Matt sank sie gegen den jungen Mann, der sie ebenso umsichtig festhielt, wie er sie zuvor noch geküsst hatte, und sah zwischen ihre Schenkel. Zu ihrer Enttäuschung war es nicht Morgan, der zu ihr aufschaute, sondern Maleko. Dennoch musste sie sein aufmunterndes Lächeln erwidern. Dankbar beugte sie sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn.
»Und das ist wirklich nichts, was wehtut?«, fragte Jaine zum dritten Mal und kam sich selbst dabei vor wie eine Vollidiotin. Aber sie konnte die irrationale Angst einfach nicht abschütteln, die sie immer befiel, wenn sie nicht genau wusste, was vor sich ging.
Lorna lächelte zum wiederholten Male, schüttelte den Kopf und zwinkerte. »Wird es nicht. Es wird dir sogar gefallen, glaub mir.«
Jaine war noch immer nicht recht überzeugt, aber sie beschloss, zumindest nicht mehr zu fragen. Stattdessen nahm sie das bunt bedruckte große Tuch, das ihre Aikane ihr hinhielt, und verschwand damit in einer der Kabinen in dem großzügig geschnittenen Umkleideraum. Lorna hatte ihr gesagt, sie solle für den heutigen Kurs nackt sein oder nur das Tuch um sich wickeln. Sie hatte nichts davon gesagt, ob sie selbst auch nackt sein würde. Während Jaine ihre Kleider auszog und sie dann sorgsam zusammenlegte, dachte sie darüber nach. Fakt war, dass sie, obwohl sie schon so intim miteinander geworden waren, Lorna noch nie nackt zu Gesicht bekommen hatte. Der Gedanke störte sie, auch wenn sie nicht genau wusste weshalb.
Als sie sich in das große Tuch gewickelt hatte, steckte sie noch rasch ihre Haare hoch und trat dann aus der Kabine. Obwohl das Tuch sie vollständig umhüllte, so wusste sie doch ebenso gut wie ihre Aikane , dass sich darunter nichts weiter als ihre nackte Haut verbarg. Jaine spürte die altbekannte Scham zurückkehren und wäre am liebsten gleich wieder in die Kabine geflüchtet. Doch sie hielt sich zurück. Ich brauche eine Auszeit von mir selbst, weg von der alten, verkniffenen, prüden Jaine, sagte sie sich.
Sie nickte Lorna zu, die mit verschränkten Armen vor der Kabine stand und auf sie wartete. Zu Jaines Erleichterung trug sie ebenfalls ein Tuch in Gold- und Rottönen, das sich perfekt an ihren Körper schmiegte. Die gesamte Aufmachung wirkte auf Jaine einschüchternd und unsagbar reizvoll zugleich. Niemals zuvor hatte sie eine Frau so schön gefunden wie Lorna. Ihre bernsteinfarbenen Augen glühten förmlich und erinnerten Jaine an ein seltsames fremdes Wesen: einen Phönix.
»Du siehst aus, als hättest du jemand anderen erwartet«, zog Lorna sie auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ein leiser Hauch von Jasmin blieb zurück, als sie sich wieder aufrichtete und Jaines Hand umfasste.
»Nein, ich wusste nur nicht, dass du dich auch umziehst«, erwiderte Jaine und versuchte dabei noch herauszufinden, ob sie Lornas Hand um ihre unangenehm oder äußerst angenehm fand.
»Warum sollte ich das nicht? Ich nehme an dem Kurs teil, genau wie du.«
»Du gibst ihn nicht?« Aus irgendeinem Grund war Jaine sich sicher gewesen, dass Lorna die Lehrerin sein würde. Doch diese schüttelte den Kopf. Einige Armreifen aus Gold klapperten dabei an ihrem schmalen Handgelenk
»Ich bin seit gestern deine Aikane , keine Lehrerin mehr. Ab jetzt werde ich nur noch an deiner Seite bleiben und jede Lehrstunde mit dir zusammen besuchen. Um auf dich aufzupassen.« Sie zwinkerte Jaine zu. »Und damit du etwas zum Spielen hast.«
Ein heißer Schauer lief über Jaines Rücken.
Lorna führte sie zu einer weiteren Jurte. Diese war nicht aus Stein, sondern aus echten Stoffbahnen und hatte nur einen Eingang. Als sie eintraten, mussten Jaines Augen sich zunächst an das Dämmerlicht der Kerzen und Schalen mit duftendem Öl und brennenden Dochten gewöhnen. Nur langsam nahm Jaine Einzelheiten wahr – die bunten Kissen auf dem Boden und die weichen Teppiche; die Tücher mit eingewebten Mustern, die Bilder an den Wänden und die überall aufgestellten Lichtquellen. Ein schwerer, würziger Duft lag in der Luft, den Jaine förmlich auf ihrer Zunge schmecken konnte.
Sie waren nicht allein. Außer ihr und Lorna waren noch sechs
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