Die Akademie der Lüste (German Edition)
die sich über Michaels Schoß beugte. Seltsamerweise löste das Bild in ihr keine Eifersucht, nur Lust aus. Sie sah deutlich, wie ihre Aikane den Schwanz ihres Verlobten tief in den Mund nahm, an ihm saugte, leckte und ihn dazu brachte, den Kopf zurückzuwerfen und laut zu stöhnen. Das Bild war so deutlich, so klar und plastisch, dass Jaine hätte schwören können, dass die beiden neben ihr waren und es taten. Um sicherzugehen, dass sie es sich nur einbildete, blinzelte sie und sah an sich herab. Lorna bemerkte es und hörte auf, Jaine zu lecken. Das Fehlen der weichen Zunge war ein körperlicher Schmerz, der Jaine aufschluchzen ließ.
»Bitte … bitte, mach weiter«, flüsterte sie atemlos und Lorna tat, worum Jaine sie gebeten hatte.
Die weiche Zunge wurde hart, drang immer tiefer zwischen Jaines Lippen und berührte jeden einzelnen empfindlichen Punkt in ihr. Jaine hatte geglaubt, ihre Lust wäre abgeflaut, doch als sie diese Zunge wieder in sich spürte, merkte sie, dass sie vollkommen falsch gelegen hatte – ihre Lust war da, noch stärker, noch verzehrender, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Der Druck und die Spannung in ihrem Körper wurden unerträglich. Sie warf den Kopf in den Nacken, vergrub ihre Finger in Lornas schwarzem Haar und kam mit einer Macht, die sie völlig erschlagen zurückließ.
Eileen langweilte sich. Sie hatte sich nach dem Treffen mit Maleko am Strand zurückgezogen, um sich ein wenig zu sammeln, aber nachdem sie eine heiße Dusche genommen hatte, war sie unruhig geworden. Sie kannte den Grund für diese Unruhe genau, konnte ihn sogar benennen, aber sie weigerte sich, genauer darüber nachzudenken. Es war eine Sache, Morgan in ihr Bett locken zu wollen, aber eine ganz andere, sich von ihm nervös machen zu lassen. Seine flüchtige Berührung spürte sie noch deutlich auf ihrer Haut, wie ein Brandmal, das sie nicht loswurde und das sie ständig an ihn erinnerte.
Eileen kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. Sie hatte sich nach dem Duschen nur ein Handtuch um den Körper geschlungen und stand nun auf der Veranda, in der Hoffnung, dass der Anblick des Ozeans sie ablenken würde. Es konnte doch nicht so schwer sein …
Ein lautes Klingeln riss sie aus den Gedanken. Eileen brauchte einen Moment, um zu verstehen, was es war – ihr Handy. Sie hasste die Musikklingeltöne, die einige Menschen sich auf ihre Handys luden, und bevorzugte ein einfaches Klingeln, aber in dieser märchenhaften Idylle wirkte das Geräusch so deplatziert, dass sie es zunächst nicht hatte zuordnen können.
Sie lief in die Hütte und griff verärgert nach ihrem Mobiltelefon; sie hatte im Büro strenge Anweisungen gegeben, sie unter keinen Umständen anzurufen. Wehe, es hatte sich jemand nicht an diese Vorschrift gehalten!
Sie sah auf das Display, und ihre Wut verrauchte augenblicklich. Alan. Er und sie verstanden sich hervorragend, wenn es um Sex ging. Sie waren vor ein paar Monaten miteinander ausgegangen, und nachdem Alan gemerkt hatte, dass es Eileen weder um seine millionenschwere Geldbörse noch um Haus, Kind und Ehe ging, hatten sie beide immer wieder Nächte voller Ekstase erlebt. Die Fronten waren klar abgesteckt – wenn Eileen anrief, sorgte Alan auf die eine oder andere Weise dafür, dass sie zum Orgasmus kam, und wenn Alan ein neues erotisches Spiel eingefallen war, das er unbedingt ausprobieren wollte, fand er in Eileen jederzeit eine willige Spielpartnerin.
Die Treffen fanden nur sporadisch statt, so dass Eileen die Möglichkeit, Alan würde sie anrufen, gar nicht einkalkuliert hatte. Ein wenig bedauernd drückte sie also auf das leuchtende Zeichen mit dem grünen Telefonhörer. »Hallo Alan«, schnurrte sie. »Leider passt es mir gerade nicht.«
Ein leises Lachen drang an Eileens Ohr. »Sieh an, bin ich heute zu spät dran? Hast du schon jemand anderen in dein Bett eingeladen?«
»Dutzende«, erwiderte Eileen spöttisch und setzte sich wieder auf die Veranda. »Aber ich bin gerade nicht in der Stadt. Hattest du etwas Bestimmtes mit mir vor?«
»Bis auf die Tatsache, dass ich dich aufs Bett werfen und hart vögeln wollte, eigentlich nichts«, erwiderte er in dem gleichen flirtendem Ton, den auch sie angeschlagen hatte. Eileen spürte ein warmes Gefühl in ihrem Unterleib erwachen, dass sich bei der Erinnerung an Alans stahlharten, durchtrainierten Körper, seinen weichen Mund und die ordentliche Beule in seiner Hose weiter ausbreitete. Unbewusst leckte sie sich über
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