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Die Akademie der Lüste (German Edition)

Die Akademie der Lüste (German Edition)

Titel: Die Akademie der Lüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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einen Moment vergaß Eileen ihren Seelenschmerz und folgte ihrer Neugier; wenn jemand sich die Mühe machte, hier einen Eingang zu schaffen, dann musste sich im Innern der Felswand auch etwas finden lassen, was diesen Aufwand lohnte.
    Eileen sah sich um, aber sie war allein. Sie atmete tief ein und trat in das Dunkel hinter dem Eingang im Fels.
    Die Dunkelheit im Innern des Felsens war nicht so undurchdringlich, wie Eileen es vermutet hätte. Nach einigen Schritten wich die Schwärze einem schummrigen Dunkel. Es dauerte nicht lange, bis Eileen die Lichtquellen entdeckte, die dafür verantwortlich waren, dass sie wieder etwas sehen konnte – auf beiden Seiten des Ganges, dem sie folgte, hingen große Rahmen. Sie erinnerten Eileen an Spiegel, und sie trat vor einen von ihnen, um zu sehen, ob es sich dabei tatsächlich um einen Spiegel handelte.
    Doch anstelle ihrer eigenen Reflexion sah Eileen ein Zimmer. Es war nicht sonderlich groß, dafür aber umso edler eingerichtet. Das Zimmer wirkte sauber, und die Möbel darin waren mit Samt und Seide bezogen.
    Mehrere Lüster waren im Raum verteilt. In der Mitte des Raumes, beschienen vom Licht der Kerzen, stand eine Frau. Sie war jung, schön – und vollkommen nackt. Jemand hatte ihre Handgelenke gefesselt und sie an einem langen Seil an der Decke befestigt. Durch die emporgereckten Arme standen ihre Brüste hervor, sie waren milchweiß und mit kleinen, harten Nippeln gekrönt.
    Trotz ihrer Lage wirkte sie nicht ängstlich. Das Gesicht unter den blonden Locken schien heiter und erwartungsvoll. Als ihr Blick Eileen streifte, sah diese ertappt auf den Boden, bis sie merkte, dass die Frau sie gar nicht sehen konnte. Ihr Blick war zwar in Eileens Richtung gerichtet, aber sie sah etwas anderes an. Einen Augenblick später konnte Eileen auch erkennen, was: Ein Mann trat näher und sagte etwas zu der Frau.
    Eileen konnte es nicht verstehen, denn kein Laut drang aus dem Spiegel, aber das Lächeln der Frau wurde strahlender.
    Der Mann war nicht völlig nackt. Er trug eine einfache Hose und stellte seinen gestählten Oberkörper zur Schau.
    Seine Bewegungen erinnerten Eileen an ein Raubtier – sacht, geschmeidig und präzise. Er umrundete die Frau, die seinen Bewegungen wegen ihrer Fesselung nur mit den Blicken folgen konnte. Eileen sah an den Bewegungen ihrer Brüste, dass sie heftig atmete; die blasse Haut ihrer Wangen schimmerte rötlich. Der Mann hatte seine Umrundung beendet und blieb vor der blonden Schönheit stehen. Er lächelte leicht und umfasste das Gesicht seines Opfers mit einer prankenartigen Hand. Erstaunlich zärtlich hob er das Kinn an und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    Die Frau gab sich ihm widerstandslos hin. Ihre langen Wimpern senkten sich und willig ließ sie sich küssen. Mit einem Mal packte der Mann mit seiner freien Hand den Hintern der Frau. Die andere strich kurz über den nackten, bebenden Bauch – die Fingernägel waren unnatürlich lang und spitz.
    Sein Griff riss rote Linien in die helle Haut des Bauches, und Eileen sah, wie die Frau den Kopf in den Nacken warf und die Lippen zu einem Stöhnen öffnete. Obwohl es so ruhig war, meinte Eileen, den spitzen Schmerzensschrei der Frau zu hören. Selbst die unterschwellige Lust darin entging ihrem Vorstellungsvermögen nicht. Sie schauderte und spürte, wie erste Nässe sich zwischen ihren pochenden Schamlippen sammelte. Der Anblick der beiden blieb nicht ohne Wirkung auf Eileen.
    Der Mann hatte seine Hand wieder erhoben und strich etwas von dem Blut auf die Lippen der Frau. Sie waren vom Küssen leicht angeschwollen, und das Blut glänzte verführerisch. Sie sah ihn aus verschleierten Augen an und wollte ihm entgegenkommen, um noch einen Kuss zu erhaschen, aber der Mann ließ sie nicht. Er wich zurück, und sein Gesicht wirkte plötzlich streng.
    Die blonde Frau sagte etwas, und ihre ganze Körperhaltung flehte nach der Nähe des Mannes. Dieser entfernte sich noch weiter und verschwand für einen Augenblick aus Eileens Blickfeld. Als er wiederkam, hielt er in seinen Händen eine lange, geflochtene Reitpeitsche. Eileen spürte Hitze durch ihren Körper rasen, als ihr klar wurde, was der Mann damit vorhatte.
    Die Peitsche war nicht sehr lang – ihr Ende lag knapp auf dem Boden. Eileen bemerkte zu ihrem Erstaunen etwas im Gesicht der Frau: In die blauen Augen war ein gieriges, ja, ein lüsternes Funkeln getreten, und ihr Blick lag unverwandt auf der Peitsche. Erst einen Moment später konnte sie

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