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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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wieder geschehen.«
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich sagte, dass ich an diesem Überfall nicht beteiligt war?«, fragte Jason. »Und dass ich nicht vorgehabt habe, je wieder für die Foundation zu arbeiten? Ich werde Ihnen helfen, wenn ich kann. Aber ich weiß nicht, wie viel mein Wissen Ihnen wirklich nutzen kann, denn sobald die Foundation feststellt, dass ein Insider die Informationen abgibt, werden sie vorsichtiger werden.«
    Fearman nickte. »Ja, natürlich. Von nichts anderem gehe ich aus. Daher werden Sie alles erzählen. Jedes Detail. Wir werden schon wissen, was wir mit all dem anfangen werden. Und uns wird es ganz sicher helfen. Ich lasse Sie jetzt mit Berenice allein. Ich kann Ihnen nur raten, nicht aufzustehen. Wie schnell und wie oft Sie sich bewegen dürfen, müssen wir noch herausfinden.«
    Jason war erleichtert. Sehr erleichtert sogar und voller Hoffnung. »Danke, Doktor.«
    Berenice sah Fearman hinterher, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann trat sie näher zu Jason. »Wie geht’s dir?«, fragte sie, plötzlich schüchtern geworden.
    Jason legte sorgsam das Buch zur Seite. Die Bewegung verschaffte ihm ein wenig Zeit. »Mir geht es wirklich gut dank Doktor Fearman und seinen Mitarbeitern. Aber erzähl mir, wie es dir geht! Du siehst gut aus. Das Kleid steht dir, Schönheit.«
    Berenice merkte, wie ihr Gesicht warm wurde, aber dank ihrer Hautfarbe konnte man es nicht sehen. Sie hatte in der Schule einige Komplimente bekommen, aber es war nicht das Gleiche gewesen. »Danke, ein guter Freund aus der Schule hat mir beim Aussuchen geholfen. Mir geht es wirklich prima. Alle sind unheimlich nett und wieder zu lernen macht Spaß.«
    »Stimmt, du gehst ja eigentlich zur Schule. Ich bin nie zur Schule gegangen. Es muss schön sein. Fragen sie dich aus? Drohen sie dir oder untersuchen sie dich?«
    »Nein. Sie haben nur überprüft, ob ich gesund bin, und wollten natürlich wissen, was man mit mir gemacht hat. Aber sonst ... ich kann nachts mit den anderen zusammen durch den Wald laufen!«
    »Du bist frei!« Jason lachte. Er richtete sich ein wenig mehr auf. »Das war es wert. Wenn du glücklich bist, dann ist es gut. Mir geht es auch gut. Ich frage mich, warum ich nicht eher geflohen bin. Warum ich dich damals nicht einfach schon zum Ordo gebracht habe. Dann wäre es früher zu Ende gewesen. Einfach so.« Jason atmete tief durch. »Ich hätte es tun sollen«, erklärte er mit fester Stimme.
    Berenice berührte schüchtern seine Hand und drückte sie dann. »Es ... es ist gut, dass du es zumindest jetzt getan hast. Besser zu spät als nie, oder?« Berenice setzte sich auf die Bettkante und sah verlegen auf ihre Schuhspitzen.
    Jason erwiderte die Berührung und gab ihr einen sanften Kuss auf die Fingerspitzen. »Ich habe dich auch vermisst. Ich wusste aber, dass es dir gut geht.«
    »Mir haben sie nichts gesagt. Ich wusste bis vor zwei Stunden nicht, ob du noch lebst«, erklärte Berenice leise und sah auf ihre Hand. Noch nie im Leben hatte ihr jemand die Fingerspitzen geküsst. Sunday und Diadree neigten dazu, ab und an Küsschen auf die Wange zu verteilen, aber sonst waren solche Zeichen der Zuneigung weniger gesät.
    Jason schien das auch aufzufallen. »Entschuldige, ich bin nur so froh, dass es dir wirklich gut geht«, sagte er.
    »Wie? Nein, du musst dich nicht entschuldigen, im Gegenteil. Ich ...«, Berenice wusste nicht recht, wie sie es ausdrücken sollte, als wechselte sie lieber das Thema. »Ich hoffe, dir geht es bald besser.«
    »Oh, noch besser, und man wird mich wohl in Ketten legen«, meinte Jason lachend.
    »Nein, bestimmt nicht. Du sollst dich nur schonen, denke ich. Und die Leute hier sind nett, egal was sie sagen. Außerdem ...« Berenice unterbrach sich, als es an der Tür klopfte und diese dann auch sofort aufging. Sunday kam hereinspaziert, musterte Jason und erklärte dann in seiner typischen direkten Art: »Jesusallahbuddha, Sie sehen wirklich mehr nach Geist aus, als ich dachte. Sie sollten vielleicht mehr Gurken essen, damit Sie wieder Farbe ins Gesicht bekommen. Ich bin übrigens Sunday Renard.«
    Jason fühlte sich für einen Moment überfahren. Zudem überforderte ihn der Anblick des jungen Mannes vollkommen. Er wirkte seltsam widersprüchlich. Wer auch immer die Wahl der Kleidung von Sunday Renard getroffen hatte, musste vollkommen durchgeknallt gewesen sein. Jason atmete tief durch. Er war wirklich langsam, stellte er fest. Aber seine Manieren vergaß er dennoch

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