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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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nicht. »Jason Ghost«, stellte er sich vor, auch wenn es wohl eher überflüssig war.
    Sunday trat unbekümmert näher. »Weiß ich doch schon. Berenice hat oft von Ihnen gesprochen. Sie hat ’nen guten Geschmack, wenn ich Sie mir so angucke. Abgesehen von dem echt uncoolen Krankenhaus-Look. Aber wenn ...« Weiter kam er nicht, denn Berenice war aufgestanden und hatte ihn am Arm gefasst. Sie sah tödlich verlegen aus. »Wir, äh, sollten gehen, denke ich.«
    Jason sah sie beide an mit einem Gesicht, das deutlich sagte, dass er überhaupt nichts verstand. »Ihr seid doch gerade erst gekommen«, wandte er auch folgerichtig ein.
    »Trotzdem. Wir, äh ... ich muss mal mit Sunday reden. Jetzt!«, erklärte Berenice mit Nachdruck.
    Sunday grinste nur. »Einer Dame soll man nicht widersprechen. Kommen Sie schnell wieder auf die Beine, Jason. Sie werden gebraucht.« Damit ließ er sich von Berenice aus dem Raum schieben, die eine deutlich dunklere Gesichtsfarbe hatte als sonst.
    Jason rätselte. Es schien, als sei ihm etwas Wichtiges entgangen.
     
    Kaum waren sie draußen, blickte Berenice Sunday ärgerlich an. »Was sollte das denn?«
    Sunday grinste nur, erbarmte sich dann jedoch und antwortete: »Wenn das so weitergeht, kommt ihr ja nie in die Hufe. Da wollte ich nachhelfen. Aber wenn du ihn nicht willst ...«
    »Hä?«, unterbrach ihn Berenice. »Wie willst du nachhelfen? Bei was willst du nachhelfen? Ah, nein, sag es nicht. Ich will gar nicht, dass du uns hilfst.« Sie schüttelte heftig den Kopf.
    »Sicher? Dann tanzt ihr ja noch hundert Jahre umeinander herum. Ist doch Zeitverschwendung, oder siehst du das anders?«
    Berenice wrang verzweifelt die Hände. »Bitte, Sunday!«, flehte sie. »Das ist so peinlich. Er weiß doch davon gar nichts.«
    »Na, dann muss man doch umso deutlicher werden. Vielleicht solltest du es mit einem Brief versuchen? › Willst du mit mir gehen? ‹ Und dann Kästchen zum Ankreuzen für Ja , Nein und Vielleicht . Männer brauchen immer etwas länger für so etwas.«
    Berenice war den Tränen nah. »Sunday«, hauchte sie bittend. »Tu mir das nicht an.«
    Dieser legte beruhigend einen Arm um sie. »Süße, das war doch nur ein Scherz. Ich möchte dir doch nur irgendwie helfen. Jesusallahbuddha, ich weiß doch selbst, wie scheußlich es ist, nicht mit dem Menschen, den man liebt, zusammen sein zu können.«
    Berenice umarmte ihn erleichtert und trostsuchend. »Oh, ich habe ihn so vermisst. Aber ich bin froh, dass es ihm jetzt gut geht. Er hat gelitten. Er hatte noch mehr Angst als ich. Ich hatte ihn. Jason hatte nie jemanden gehabt. Verstehst du?«
    Sunday hielt sie fest. »Ich verstehe dich«, erwiderte er leise. »Ich verstehe dich sehr gut. Und deshalb kannst auch nur du ihm klarmachen, um was es dir geht. Und du kannst jetzt für ihn da sein, wie er für dich da war.«
    Sanft wischte er ihr die Tränen aus den Augen, was Berenice schief lächeln ließ. »Ja, das kann ich, wenn der Ordo es nicht verhindert. Doktor Fearman ist böse auf ihn. Ich fühle es.«
    »Nein, ist er nicht. Wenn der Doc wirklich sauer ist, fangen die Möbel an zu brennen oder so was in der Art. Er wird ihn ausfragen und streng sein, aber er hat ihn doch schließlich gerettet«, tröstete Sunday sie.
    Berenice wusste jedoch nicht, ob sie sich getröstet fühlen sollte und durfte. Aber sie nickte tapfer. »Wenn du es sagst ...«
    »Sage ich. Es wird schon nicht schlimm werden. Komm, gehen wir einen Kakao trinken und lassen die Jungs das unter sich ausmachen, ja?«
    Berenice sah zur Tür, hinter der Jason lag. Sie seufzte und gab dann nach, sodass sie Sunday erfreut mit sich ziehen konnte.
     
    Geschlagene drei Stunden mussten die beiden jungen Leute warten, bis sich Doktor Fearman wieder blicken ließ. Er sah recht zufrieden aus. »Du kannst wieder zu ihm gehen, Berenice«, gab er dem Mädchen die Erlaubnis. »Aber halte ihn nicht lange wach, er braucht noch Ruhe.«
    Kaum hatte er das gesagt, war Berenice nicht mehr in dem gleichen Raum. Doktor Fearman sah ihr erstaunt nach. »Oh«, meinte er dann, als er verstand.
    Sunday grinste breit. »Junge Liebe ist durch nichts aufzuhalten«, erklärte er überflüssigerweise.
    »Okay, dann war das mit meinem Hinweis wohl eher unnötig. Aber ich hatte mir so etwas Ähnliches schon gedacht. Nur nicht so ausgeprägt. Liebe tut weh.« Doktor Fearman seufzte stumm. »Gut, nimmst du Berenice nachher wieder mit?«
    »Mache ich. Wenn ich sie loseisen kann.« Sunday sah den Arzt von

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