Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
Vom Netzwerk:
eines anhat, wobei er nicht auf karierte Shorts verzichten konnte.«
    Sunday blinzelte überrumpelt. »Ist das dein Ernst?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Daniel nickte. Er zögerte nur einen Moment, weil ihm mit einem Mal bewusst wurde, dass er hier eine Grenze überschritt, die er noch nie so in seinem Leben wahrgenommen hatte. Aber es fühlte sich richtig genug an, um einige Bedenken, die er hatte, zur Seite zu schieben. Er beugte sich zu Sunday und küsste ihn. Es war nur eine flüchtige Berührung, kaum mehr, aber Sunday tastete nach seinen Lippen, als wollte er den Kuss dort festhalten.
    »Du meinst es wirklich ernst«, murmelte er.
    »Ja, ich denke schon!« Daniel nickte. »Und ich glaube, ein paar unserer Zuschauerinnen sind gerade ohnmächtig geworden.«
    »Wir sollten vielleicht Eintritt verlangen. Und Diadree wird Popcorn verkaufen wollen.« Sunday beugte sich vor und dieses Mal küsste er Daniel; genauso unerfahren, aber mit unübersehbarem Enthusiasmus und ganz bestimmt nicht zurückhaltend.
    Daniel drückte ihn mit Leichtigkeit fort und schaute finster. »Hey, nicht so stürmisch. Ich kriege ’nen Steifen und damit lässt sich nicht laufen«, zischte er.
    Sundays Augen wurden größer. »Echt? Und da sagst du mir , ich soll nichts Unanständiges von mir geben!«
    »Was kann ich dafür?«, gab Daniel zurück. »Ich habe darüber ja wohl keine Kontrolle. Was die Gedanken angeht, für diese ist jeder selbst verantwortlich! Ganz einfach.«
    »Dann ist es ja wohl gut, dass du nicht in meinen Kopf gucken kannst!« Sunday stand auf und hielt Daniel eine Hand hin. »Los, gehen wir irgendwo hin, wo keine neugierigen Mädels sind.«
    Daniel sah zu den Mädchen, die sich noch immer kichernd herumdrückten. »Ich kann so nicht laufen! Das ist peinlich!«
    »Tja, vielleicht versuchst du auch mal mit Röcken? Da sieht man nichts«, schlug Sunday vor. Er drehte sich zu den Mädchen. »Die Vorstellung ist für heute beendet! Teil zwei der Romanze gibt’s morgen!«
    Die Mädchen kreischten und liefen lachend davon.
    »Du kriegst mich in keinen Rock«, gab Daniel zurück. »Aber das ist eine interessante Methode, die du da gefunden hast, um die neugierigen Mädchen fernzuhalten.«
    »Da siehst du mal, wozu ich nützlich bin!« Sunday grinste noch immer und hielt Daniel noch einmal auffordernd die Hand hin. »Komm, jetzt haben wir freie Bahn.«
    Daniel ließ sich mitziehen, dankbar, dass sie tatsächlich ohne Zeugen waren.
    In ihrem Zimmer ließ er sich aufs Bett fallen. Er hatte immer noch eine deutliche Beule im Schritt. »Hätte mir niemals träumen lassen, dass ich auf Jungs stehe. Damit bin ich dann wohl schwul. Ich weiß, dass bei mir auf der Schule einer verprügelt worden ist. Einer aus den oberen Klassen, den haben sie als Schwulen bezeichnet. Ist es hier ein Problem? Wenn ja, dann nehme ich mehr Karatestunden«, plapperte er ohne Komma und Pause.
    »Hier ist das kein Problem. Wir sind ja alle nicht das, was man normal nennt, also interessiert so etwas nicht wirklich jemanden. Na ja, bis auf die Mädchen. Aber die werden dich bestimmt nicht verprügeln, eher im Gegenteil.« Sunday setzte sich ebenfalls auf Daniels Bett, aber mit deutlichem Abstand, weil er ihm nicht zu nahe kommen wollte. Daniel brauchte fürs Erste seiner Meinung nach buchstäblich Abstand, um einige Dinge für sich wieder ins Reine zu bringen. »Denkst du wirklich, du bist schwul? Oder liegt es nur daran, dass ich, na ja, eben Röcke trage?«, wollte er schließlich wissen.
    Daniel stemmte sich leicht nach oben und sah ihn an. »Hast du dich schon mal im Spiegel betrachtet?«, fragte er. »Ich meine, nicht, wenn du deinen Kajal nachziehst. So richtig! Du siehst nicht aus wie ein Mädchen. Du bist hübsch. Aber du siehst nicht wie ein Mädchen aus.«
    »Oh ... Danke. Das hat mir noch keiner gesagt. Paps hält mir immer mal gerne halb scherzhafte Vorträge, dass ich mich doch etwas männlicher anziehen solle.« Sunday wischte sich ein paar Haare aus dem Gesicht und lächelte verlegen. »Jesusallahbuddha, wegen dir werde ich noch eitler werden, als ich es jetzt schon bin.«
    Daniel rollte sich auf den Bauch, robbte sich zum Bettrand und betrachtete Sunday ausführlich. »Du bist schon eitler als die ganzen Weiber. Oder wie war das mit diesem pinkfarbenen Teil und diesen Leggins letztens? Ich kenne keinen, der so einen schrägen Geschmack hat und dann noch fragt, ob Pastellgelb und Pink oder Pink und Grau-grün besser zusammenpassen als Grau mit

Weitere Kostenlose Bücher