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Die Akte ODESSA: Thriller (German Edition)

Die Akte ODESSA: Thriller (German Edition)

Titel: Die Akte ODESSA: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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hatte hineingehen sehen, nahmen Mitglieder des britischen Feldsicherheitsdienstes in Graz Roschmann fest.
    Die britischen Behörden beabsichtigen, an das Hauptquartier in der sowjetischen Besatzungszone in Potsdam einen Antrag um Übermittlung weiterer Informationen über das Konzentrationslager in Riga, Lettland, zu stellen. Die Suche nach weiteren Zeugen wurde in die Wege geleitet. Inzwischen konnte der Festgenommene an Hand seiner Personalakte, die von den amerikanischen Militärbehörden in Berlin verwahrt wird, zweifelsfrei als Eduard Roschmann identifiziert werden. Ende. Cadbury.«
    Miller las den kurzen Bericht vier- oder fünfmal.
    »Donnerwetter«, sagte er. »Wir haben ihn.«
    »Darauf müssen wir einen trinken«, sagte Cadbury.
    Als der Werwolf am Freitagmorgen mit Memmers telefonierte, hatte er nicht bedacht, daß achtundvierzig Stunden später Sonntag war. Trotzdem versuchte er es am Sonntagnachmittag, zu dem Zeitpunkt, als die beiden Männer in Bad Godesberg ihre Entdeckung machten. Er rief von zu Hause aus Memmers Büro an. Niemand nahm ab.
    Aber am Montagmorgen war Memmers um Punkt 9   Uhr in seinem Büro. Eine halbe Stunde später stellte ihm seine Sekretärin ein Gespräch durch. Es war der Werwolf.
    »Gut, daß Sie anrufen, Kamerad«, sagte Memmers. »Ich bin erst gestern nacht aus Hamburg zurückgekommen.«
    »Haben Sie die Informationen?«
    »Jawohl. Wollen Sie sich Notizen machen?«
    »Schießen Sie los«, sagte die Stimme des Werwolfs.
    Memmers räusperte sich und begann aus seinen Aufzeichnungen vorzulesen:
    »Der Inhaber des Wagens ist ein gewisser Peter Miller, ein freiberuflich tätiger Reporter. Personenbeschreibung: Alter neunundzwanzig Jahre, Größe etwa einsneunzig, Haar braun, Augenfarbe braun. Seine Mutter ist verwitwet und wohnt in Osdorf bei Hamburg-Blankenese. Er selbst bewohnt ein Apartment nahe dem Steindamm in der Hamburger Innenstadt.« Memmers nannte dem Werwolf Millers Anschrift und Telefonnummer. »Er lebt da mit einem Mädchen zusammen, einer Striptease-Tänzerin, Fräulein Sigrid Rahn. Er arbeitet hauptsächlich für die großen Illustrierten und scheint recht erfolgreich zu sein. Ist spezialisiert auf Enthüllungsberichte. Wie Sie schon sagten, Kamerad – ein Schnüffler.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer ihm den Auftrag zu seinen jüngsten Erkundungen erteilt hat?«
    »Nein, das ist ja das Merkwürdige an der ganzen Sache. Niemand scheint zu wissen, was er im Augenblick tut und für wen er arbeitet. Ich habe das Mädchen kontaktiert – natürlich nur telefonisch – und mich als Redaktionsmitglied einer Illustrierten ausgegeben. Sie sagte, sie wisse nicht, wo er sei, erwarte aber am Nachmittag, bevor sie zur Arbeit gehe, einen Anruf von ihm.«
    »Noch weitere Auskünfte?«
    »Nur noch den Wagen betreffend. Er ist sehr auffällig. Ein schwarzer Jaguar, mit gelben Streifen an den Seiten. Ein Sportwagen, Zweisitzer, Hardtop-Coupe, Typenbezeichnung XK 150 S. Ich habe den Garagenaufseher ein bißchen ausgehorcht.«
    Der Werwolf registrierte die Informationen und versuchte, sich ein Bild zu machen.
    »Ich muß herausfinden, wo er sich jetzt aufhält«, sagte er schließlich.
    »In Hamburg ist er nicht«, meldete Memmers beflissen. »Er ist am Freitag um die Mittagszeit weggefahren, als ich gerade in Hamburg ankam. Er hatte dort die Weihnachtstage verbracht. Vorher war er ebenfalls verreist.«
    »Ich weiß«, sagte der Werwolf.
    »Ich könnte ja herausfinden, was das für eine Reportage ist, an der er arbeitet«, erklärte Memmers. »Ich habe absichtlich nicht allzu eingehend nachgeforscht, weil Sie ausdrücklich sagten, Sie wollten nicht, daß er von unseren Erkundungen Wind bekommt.«
    »Ich weiß, was für eine Story das ist, die er bringen will. Es ist eine Enthüllungsgeschichte über einen unserer Kameraden.«
    Der Werwolf dachte einen Augenblick nach.
    »Könnten Sie herausfinden, wo er sich jetzt aufhält?« fragte er.
    »Ich glaube schon«, sagte Memmers. »Ich würde das Mädchen heute nachmittag noch mal anrufen und vorgeben, daß ich von einer großen Illustrierten sei und Miller dringend sprechen müsse. Ich hatte am Telefon den Eindruck, daß sie ein ziemlich unkompliziertes Mädchen ist.«
    »Ja, tun Sie das«, sagte der Werwolf. »Ich rufe Sie dann heute nachmittag um 4   Uhr zurück.«
    Cadbury war an diesem Montagvormittag nach Bonn zu einer Pressekonferenz gefahren. Um 10   Uhr   30 rief er Miller im Hotel Dreesen an.
    »Gut, daß ich Sie noch vor Ihrer

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