Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03
die Operation Zwei Flüsse bereits 1999 eingefädelt! Das Ziel: Amerika einen Grund zu liefern, in den Irak einzumarschieren. Sie wollten das Erdöl. Aber davor wollten Sie Saddam Hussein abzocken. Es war ein genialer Plan. Phase 1: Sie bauen dem irakischen Diktator seine Anlage zur Produktion von angereichertem, spaltfähigem Uran – der Klassiker. Niemand weiß, was dann mit dem Material weiter geschieht. Harmloses Atomkraftwerk oder Produktionsstätte von Massenvernichtungswaffen? Dafür haben Sie und Ihre Freunde mehrere Milliarden Diktatoren-Dollars abkassiert. Phase 2: Genau diese Anlage wird Saddam zum Verhängnis werden, denn sie lieferte Amerika den Grund für die Invasion in den Irak. Darum haben Sie von Anfang an die CIA an Bord geholt. Krieg ist der Nährboden aller Geheimdienste.
Und Ihr Plan ging auf. Allein das Gespenst, Saddam habe Massenvernichtungswaffen, hat der Bush-Regierung nach dem 11. September gereicht, die amerikanischen Bürger davon zu überzeugen, dass ein Einmarsch unumgänglich ist. Andernfalls drohe mehr oder weniger der dritte Weltkrieg. Sie haben ein Klima der Angst geschaffen. Sie, Mr Whitewolf, haben die USA in einen weiteren sinnlosen Krieg getrieben, der auch die Sicherheit Israels gefährdet.“ Rabea fixierte Whitewolf. Ihre grünen Augen brannten sich förmlich in seine seltsam zweifarbigen.
Doch die perfekte Maske des Mohawk hielt. „Als Nächstes werden Sie mir noch vorwerfen, dass ich es war, der die Piloten, die die Flugzeuge in das World Trade Center und auf das Pentagon gesteuert haben, angeheuert hat“, sagte Whitewolf. Er lehnte sich zurück und lächelte dabei amüsiert.
„Das haben jetzt Sie gesagt. Kommen wir zu Phase 3 Ihres Masterplans: Präsident der USA zu werden. Dafür haben Sie nichts dem Zufall überlassen. Da war zunächst der angebliche Informant, der Linda Farraday 2012 brisante Unterlagen über geheime Konten Saddam Husseins zugespielt hat. Sie wollten , dass Linda der Spur des Geldes folgte und herausfand, dass Saddams Geld dazu gedient hat, es in die Nasdaq zu investieren. Plötzlich gab es Hunderte von Startups, deren Aktien in die Höhe schossen. Linda fand hier ihren ersten Hinweis auf ein geheimes, politisch höchst einflussreiches Wirtschaftskonsortium. Insider nannten sie die Sieben . Linda und ich nannten sie die Hedgefond-Mafia. Doch Ihr Name tauchte nirgends auf. Sie haben kein Geld von Saddam genommen. Finanzielle Bereicherung war nicht Ihr primäres Ziel. 2000 streuten Sie dann ein paar Gerüchte und die künstliche Nasdaq-Blase platzte.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Sieben längst alle Anteile verkauft. Sie köderten sie mit Insidergeschäften, um sie anschließend damit zu erpressen. Ich nehme an, Sie haben nicht nur die Unterlagen sondern auch die Treffen und die Gespräche mit dem Konsortium gut dokumentiert.“ Rabea hielt inne, um ihm die Gelegenheit zu geben, etwas dazu zu sagen, doch Whitewolf zog es vor zu schweigen. Scheiß Polarwolf , dachte Rabea. „Ziemlich nachlässig von den Sieben , sich nicht mit den Motiven des Mannes auseinanderzusetzen, der sich so nachhaltig für ihre Zwecke einsetzte. Typischer Fall von Hedgefond-Gier. Als ihre Biographie erschien, war es zu spät.“ Da! Der Anflug eines Lächelns - hab ich dich, du selbstgefälliger Hund! „In ihrer Biographie propagieren Sie republikanisch unpopuläre Themen wie die Verschärfung der Waffengesetze und den Umweltschutz. Die erwartungsgemäß empörte Reaktion Ihrer „Verbündeten“ parierten Sie damit, Patrick McKenzie ins Spiel zu bringen. Genau wie bei Linda Farraday, ließen Sie ihm 2012 eine Akte über eine geheime Anlage in der Wüste zukommen, zusammen mit dem Beweis, dass diese bereits 1999 existiert hat. Die Akte enthielt Bilder, Ortsangaben, detaillierte Frachtpapiere, sogar die Analyse einer Bodenprobe, die eine erhöhte Radioaktivität nachwies.
Sie inszenierten McKenzie als neue Bedrohung dafür, dass der Regierungsbetrug von 2003 auffliegen könnte. Die Existenz der Akte machte Ihre Leute handzahm, sie brauchten Sie. Und um zu demonstrieren, dass Sie alles im Griff haben, ließen Sie McKenzie ermorden.“ Sie fixierte ihn, während sie die nächste Frage abschoss: „Warum haben Sie mich nicht auch gleich aus dem Weg geräumt?“
„Das war eine Option. Ihre Entdeckung in der Wüste war Zufall. Auch, dass McKenzie und Sie zusammentreffen. Aber nichts geschieht ohne Grund. Darum habe ich gewartet.“
„Ich verstehe … die Wege des großen
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